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.Ethan wandte sich zu mir um.»Ist Mommy zu Hause?« Das hatte er schon mindestens fünf Mal gefragt.Ich schwieg, weil ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte.Meine Hoffnungen schwanden mit jeder Sekunde.Mehr und mehr verfestigte sich das dumpfe Gefühl, dass Jan etwas Schlimmes zugestoßen war.Dass sie sich selbst etwas Schlimmes angetan hatte.Ein kalter Schauder jagte über meinen Rücken.Als wir am Auto waren, setzte ich Ethan in seinen Kindersitz, schnallte ihn an und reichte ihm ein paar Spielzeuge.»Ich hab Hunger«, sagte er.»Kann ich ein Sandwich haben?«»Tja, also …«»Mom hat doch Sandwiches eingepackt.Sie sind in dem Rucksack.«Nur war kein Rucksack mehr da.»Ich hole uns was, wenn wir nach Hause kommen«, versprach ich.»Dauert nicht mehr lange, okay?«»Wo ist Batman?«»Was?«Ethan ging seine Spielzeugfiguren durch.Spider-Man, Robin, der Joker, Wolverine – allesamt Actionhelden aus den Comic-Welten von Marvel und DC.»Batman!«»Keine Sorge«, sagte ich.»Er muss hier irgendwo sein.«»Er ist weg!«Ich warf einen Blick in den Fußraum und tastete unter den Sitzen.Ethan warf einen Blick zur Tür.»Vielleicht ist er rausgefallen.« Er sah mich an, als wäre ich schuld an seiner Misere.Ich tastete gerade unter dem Fahrersitz, als er zu heulen begann.»Schluss jetzt!«, schnauzte ich.»Glaubst du, wir haben noch nicht genug Probleme?«Im selben Augenblick ertastete ich etwas.Ein winziges Bein.Ich zog Batman unter dem Fahrersitz hervor und reichte ihn Ethan, der den dunklen Ritter huldvoll entgegennahm und ihn einen Moment betrachtete, ehe er ihn achtlos neben sich warf.Vor dem Parkplatzausgang staute sich eine endlose Schlange.Jeder einzelne Wagen wurde angehalten, und die Cops spähten ins Innere wie an der mexikanischen Grenze.Es dauerte zwanzig Minuten, bis wir an der Reihe waren.»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte der Polizist, der an mein geöffnetes Fenster trat.»Wenn wir kurz einen Blick in Ihren Wagen werfen dürften …«Weitere Erklärungen gab er nicht ab.»Ich weiß Bescheid«, sagte ich.»Wie?«»Meine Frau ist Jan Harwood.Die Vermisste, nach der Sie suchen.Ich muss dringend nach Hause, um Detective Duckworth ein Foto von ihr zu schicken.«Er nickte und winkte uns durch.»Die Frau von der Polizei hat mir einen Witz erzählt«, sagte Ethan vom Rücksitz.»Was denn für einen?«»Sie meinte, er gefällt dir bestimmt, weil du Reporter bist.«»Dann leg mal los.«»Warum tragen Bauarbeiter auch beim Zeitungslesen Sturzhelme?«»Keine Ahnung«, sagte ich.»Weil sie Angst vor den Schlagzeilen haben«, sagte Ethan und gackerte.Er schwieg eine Sekunde.»Kapiere ich nicht«, sagte er dann.»Macht Mom was zu essen?«***»Mom!«, rief Ethan laut, als wir unser Haus betraten.Am liebsten hätte ich zusammen mit ihm nach Jan gerufen, beschloss aber, erst einmal abzuwarten.»Mom!«, rief er erneut.»Ich glaube, Mom ist nicht da«, sagte ich.»Geh ins Wohnzimmer und mach den Fernseher an.Ich sehe mich mal kurz um.«Gehorsam marschierte er ins Wohnzimmer, während ich den Rest des Hauses in Augenschein nahm.Ich lief nach oben in unser Schlafzimmer, warf einen Blick ins Bad und sah in Ethans Zimmer nach.Dann ging ich wieder nach unten und die Kellertreppe hinunter, doch auch dort war keine Spur von Jan zu finden.Blieb nur noch die Garage.Ich betrat die Küche und ging zur an die Garage angrenzenden Tür, zögerte aber einen Moment, eine Hand bereits um den Knauf gelegt.Jans Jetta stand nach wie vor draußen in der Einfahrt.Also konnte ich wenigstens davon ausgehen, dass sie sich nicht …Mach endlich die verdammte Tür auf.Ich drehte den Knauf und trat in die Garage.Sie sah genauso unaufgeräumt wie immer aus.Von Jan war nichts zu sehen.Mein Blick fiel auf die beiden großen Mülltonnen in der Ecke.Nie zuvor wäre ich auf die Idee gekommen, dass die Abfalltonnen groß genug für eine Leiche waren, doch inzwischen kamen mir die absurdesten Gedanken.Ich näherte mich den Tonnen, atmete tief ein und öffnete den Deckel der ersten.Und starrte auf einen blauen Müllsack.Die andere Tonne war leer.Unser zugeklapptes Laptop stand neben dem Telefon auf der Arbeitsplatte, halb begraben unter ungeöffneter Post und allerlei Werbesendungen.Ich trug es zum Küchentisch, drückte den Start-Knopf und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, bis das lahme Ding endlich ansprang und ich das Fotoarchiv aufrufen konnte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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