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.«»Ja, leider«, sagte Kim resigniert.»Das Problem ist nur, daß ich längst nicht mehr so begeistert bin wie am Anfang.«»Wie kommt’s?« wollte Edward wissen.»Es muß dir doch mächtig Auftrieb gegeben haben, als du die Briefe von Mather und Sewall gefunden hast.«»Hat es ja auch«, bestätigte Kim.»Aber die Wirkung läßt allmählich nach.Seit dieser Entdeckung habe ich fast dreißig Stunden in der Burg verbracht und nicht einen einzigen weiteren Brief aus dem siebzehnten Jahrhundert gefunden.«»Ich habe dir ja gleich gesagt, daß es kein Zuckerschlecken werden würde«, erinnerte Edward sie.Kim schwieg.Das letzte, was sie im Moment brauchen konnte, waren Sprüche wie »Ich habe dir ja gleich gesagt«.Sie waren noch nicht richtig in der Wohnung, als Edward schon ans Telefon stürzte und Stantons Nummer wählte.Er nahm sich nicht einmal Zeit, sein Jackett auszuziehen.Kim hörte beiläufig zu, was er über seine erfolgreichen Einstellungsgespräche zu berichten hatte.»Nur gute Nachrichten«, rief er, nachdem er aufgelegt hatte.»Stanton hat die viereinhalb Millionen für Omni so gut wie zusammen, und das Patentverfahren hat er auch schon in Gang gebracht.Es geht mit Vollgas voran.«»Das freut mich für dich«, sagte Kim mit einem Lächeln und seufzte.Kapitel 10Freitag, 26.August 1994Die letzten Augusttage verflogen im Nu.Die Arbeiten in Salem schritten in einem rasanten Tempo voran; vor allem das Labor, in dem Edward inzwischen beinahe seine gesamte Zeit verbrachte, machte schnelle Fortschritte.Jeden Tag trafen neue Teile der technischen Ausrüstung ein und sorgten für hektische Betriebsamkeit, da sie alle ordnungsgemäß aufgebaut, installiert und teilweise auch besonders abgeschirmt werden mußten.Edward sprudelte über vor Aktivität und wollte am liebsten alles selbst erledigen.Einmal spielte er den Architekten, das nächste Mal war er Elektriker, und schließlich übernahm er die Aufgaben des Bauunternehmers, als er auch noch die Konstruktion des Notausgangs für das Labor selbst in die Hand nahm.All das nahm soviel Zeit in Anspruch, daß er seine Verpflichtungen in der Universität immer stärker vernachlässigte.Da er nicht nur einen Forschungs-, sondern auch einen Lehrauftrag hatte, drohte ihm Ungemach; das Problem spitzte sich zu, als sich einer seiner Doktoranden beschwerte.Er hatte sich bei der Universitätsverwaltung darüber beklagt, daß Edward nie zu erreichen war.Edward war fuchsteufelswild geworden und hatte den Studenten aus seinem Projekt entlassen.Doch damit war das Problem nicht aus der Welt.Der Student war ebenfalls erzürnt und verlangte bei der Verwaltung eine Wiedergutmachung.Die Verwaltung wandte sich daraufhin an Edward, doch der dachte gar nicht daran, sich bei dem Studenten zu entschuldigen oder ihn wieder in seinem Labor zuzulassen.Als Folge des Streits stand Edward fortan mit der Verwaltung auf Kriegsfuß.Als dann die Lizenzabteilung der Harvard University von seiner Beteiligung an der Firma Omni Pharmaceuticals Wind bekam, war das Maß voll.Zudem war den Experten von der Lizenzabteilung das beunruhigende Gerücht zu Ohren gekommen, daß jemand ein Patent auf eine neue Klasse von Molekülen angemeldet hatte.Sie reagierten zunächst mit einer Reihe von Briefen, in denen sie Edward um eine Stellungnahme baten, doch der zog es vor, die Briefe zu ignorieren.Die Universität war in einer schwierigen Situation.Einerseits wollte sie Edward nicht verlieren, denn auf dem Gebiet der modernen Biochemie war er eine Kapazität und einer der gefragtesten Wissenschaftler überhaupt.Andererseits konnte die Universität nicht einfach über seinen Verstoß hinwegsehen, denn schließlich ging es ums Prinzip.Der Druck, dem Edward nun ausgesetzt war, ging nicht spurlos an ihm vorbei.Am schlimmsten war, daß alles zusammenkam: der Streß und die Aufregung um Omni, die vielversprechende Entwicklung von Ultra und die täglichen Probleme auf der Baustelle.Als Kim merkte, daß Edward langsam zusammenzubrechen drohte, versuchte sie ihm das Leben ein bißchen zu erleichtern.Sie übernachtete nun fast täglich bei ihm und hatte nach und nach, ohne daß er sie darum gebeten hatte, zahlreiche häusliche Pflichten übernommen: Sie bereitete das Abendessen, fütterte den Hund, und manchmal machte sie sogar sauber oder wusch die Wäsche.Leider nahm Edward nichts von ihren Bemühungen wahr.Seitdem sie regelmäßig bei ihm übernachtete, schenkte er ihr auch keine Blumen mehr – das wäre ihr allerdings in der Tat übertrieben vorgekommen.Was sie jedoch vermißte, war die Aufmerksamkeit, die er ihr durch seine kleinen Geschenke demonstriert hatte.Als Kim am Freitag Feierabend machte, dachte sie über ihre Situation nach; es war der 26.August.Weder sie noch Edward hatten bisher über den Umzug gesprochen, dabei blieben ihnen gerade noch fünf Tage Zeit, bis sie ihre Wohnungen verlassen mußten.Sie hatte sich bisher gescheut, das Thema anzusprechen, und immer darauf gewartet, daß Edward den Anfang machte.Auf dem Nachhauseweg hielt sie an einem Lebensmittelgeschäft, um für das Abendessen einzukaufen.Sie suchte etwas aus, von dem sie wußte, daß Edward es gerne mochte.Außerdem kaufte sie eine Flasche Wein, um ihm eine besondere Freude zu bereiten.Edward hatte versprochen, gegen sieben zu Hause zu sein.Doch es wurde sieben, und niemand kam.Kim nahm den Reis vom Herd, und als Edward um halb acht noch immer nicht da war, deckte sie eine Folie über den Salat und stellte ihn in den Kühlschrank.Um acht kam Edward endlich
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