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.Da sahen wir beide, wie Mack die Treppe hinunterkam.Er hat uns noch zugewinkt, als er durch den Eingangsflur gegangen ist.«Ich bemerkte, dass sie kurz zu ihrem Mann blickte, wie um sich Bestätigung einzuholen.»Was hatte Mack an, Mrs.Kramer?«»Dasselbe wie in der Früh.Ein T-Shirt, Jeans, Turnschuhe und …«»Lil, du bringst das wieder durcheinander.Mack hat ein Jackett, eine Hose mit Bügelfalte und ein Polohemd mit offenem Kragen getragen, als er das Haus verließ«, unterbrach sie Kramer energisch.»Ach ja, richtig«, sagte sie hastig.»Es ist nur, weil ich ihn immer in T-Shirt und Jeans vor mir sehe, und weil er das anhatte, als wir unser kurzes Gespräch am Morgen hatten.« Ihr Gesicht verzog sich zu einer jämmerlichen Miene.»Gus und ich haben doch überhaupt nichts zu tun mit seinem Verschwinden«, rief sie klagend.»Warum quälen Sie uns denn so?«Ich starrte sie an und musste an das denken, was Lucas Reeves, der Privatdetektiv, in seinem Dossier geschrieben hatte: dass die Kramers große Angst davor hätten, wegen der Geschichte mit Mack ihren Job zu verlieren.Doch dieser Grund leuchtete mir jetzt, fast zehn Jahre später, nicht mehr ein.Sie waren nervös, weil sie etwas zu verbergen hatten.Und sie versuchten, ihre Versionen aufeinander abzustimmen.Bei der Befragung durch Reeves vor zehn Jahren hatte Mrs.Kramer noch gesagt, sie habe Mack gesehen, als er gerade aus dem Haus trat, und ihr Mann sei in der Eingangshalle gewesen.Ich war mir in diesem Augenblick ziemlich sicher, dass keiner von beiden gesehen hatte, wie Mack das Gebäude verließ.Hatte er es überhaupt jemals verlassen? Diese Frage schoss mir durch den Kopf, bevor ich sie gleich wieder verwarf.»Ich weiß, dass das alles schon lange her ist«, sagte ich, »aber wäre es vielleicht möglich, einen Blick in die Wohnung zu werfen, in der mein Bruder damals gewohnt hat?«Meine Bitte überraschte sie.Diesmal blickten beide Kramers unsicher zu Howard Altman.»Natürlich ist die Wohnung vermietet«, sagte dieser, »doch nachdem das Studienjahr zu Ende ist, sind viele der Studenten schon weggefahren.Wie sieht es momentan in 4D aus, Lil?«»Die beiden, die sich das größere Zimmer teilen, sind nicht mehr da.Walter Cannon wohnt in dem ehemaligen Zimmer von Mack.Er wollte heute fahren.«»Dann könnten Sie vielleicht anrufen und fragen, ob Ms.MacKenzie sich die Wohnung kurz anschauen darf«, schlug Altman vor.Ein paar Minuten später gingen wir die Treppe zum dritten Stock hinauf.»Den Studenten macht das Treppensteigen nichts aus«, meinte Altman.»Aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich hier nicht jeden Tag rauf und runter muss.«Walter Cannon war ein an die zwei Meter großer Zweiundzwanzigjähriger, der sofort abwinkte, als ich mich für die Störung entschuldigte.»Ich bin froh, dass Sie nicht vor einer Stunde gekommen sind«, sagte er.»Da lagen überall noch Sachen rum.« Er erklärte mir, dass er gerade in die Sommerferien nach Hause, nach New Hampshire, zurückfahre und im Herbst mit dem juristischen Fachstudium beginne.Er ist mit seinem Studium genau am gleichen Punkt wie Mack, bevor er verschwand, dachte ich düster.Die Wohnung entsprach meiner vagen Erinnerung.Ein kleiner Eingangsflur, der jetzt mit Cannons Sachen vollgestellt war, eine Küche gleich gegenüber der Eingangstür, rechts ein Flur, von dem ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer abgingen, am Ende das Bad.Links vom Eingang ein zweites Bad und dahinter das Schlafzimmer, in dem Mack gewohnt hatte.Ich beachtete Altmans Bemerkungen, wie ordentlich und gut in Schuss die Wohnungen seien, nicht weiter und begab mich in Macks ehemaliges Schlafzimmer.Decke und Wände waren in gebrochenem Weiß gestrichen.Über das Bett war ein leichter, geblümter Baumwollüberwurf gebreitet.Aus dem gleichen Stoff waren die Vorhänge zu beiden Seiten des Fensters.Das weitere Mobiliar bestand aus einer Kommode, einem Schreibtisch und einem Sessel.Der Boden war mit einem blaugrauen Teppich ausgelegt.»Sobald diese Wohnung geräumt ist, wird sie einen neuen Anstrich erhalten«, sagte Altman.»Der Teppich, der Bettüberwurf und die Vorhänge werden in die Reinigung gebracht.Gus Kramer wird dafür sorgen, dass die Küche und die Bäder tadellos in Ordnung sind.Wir legen sehr großen Wert darauf, dass unsere Wohnungen jederzeit tipptopp in Ordnung sind.«Mack hat hier zwei Jahre gewohnt, dachte ich.Ich stellte mir vor, dass er die gleichen Gefühle mit diesem Zimmer verbunden hatte, wie ich mit meiner Wohnung.Es waren seine eigenen vier Wände.Er konnte früh oder spät aufstehen, ans Telefon gehen oder nicht ans Telefon gehen.Die Tür des Wandschranks stand offen, und natürlich war er im Moment leer.Ich dachte an die Behauptung der Kramers, dass er ein Jackett und ein offenes Polohemd getragen hatte, als er an jenem Nachmittag aus dem Haus gegangen war.Wie wohl das Wetter war an diesem Tag?, überlegte ich.War es so ein eisiger Mainachmittag gewesen wie am letzten Sonntag? Oder, wenn es, im Gegenteil, sehr warm gewesen und Mack tatsächlich gegen drei Uhr aus dem Haus gegangen war, konnte dann der Tatsache, dass er ein Jackett trug, irgendeine Bedeutung zugemessen werden? Eine Verabredung? Eine Fahrt zu einer Frau, in Connecticut oder in Long Island?Es war merkwürdig, aber in diesem Zimmer spürte ich trotz der vergangenen zehn Jahre so etwas wie seine Präsenz.Er war immer so gelassen gewesen.Dad hatte diesen Kampfgeist besessen; er konnte eine Situation blitzschnell erfassen und mit großer Genauigkeit abschätzen und beurteilen.Ich wusste, dass ich auch so war.Mack war dagegen mehr wie Mom.Er gab immer jedem eine Chance.Und wenn er merkte, dass er hereingelegt oder schäbig behandelt worden war, suchte er, genau wie sie, nicht die Auseinandersetzung, sondern entzog sich einfach der Situation.Und genau das, dachte ich, tut Mom auch jetzt wieder: Sie betrachtet Macks Nachricht in der Kollekte als einen Schlag ins Gesicht.Ich ging ans Fenster, um die Aussicht zu betrachten.Da ich wusste, dass Mack in der Wohnung in Sutton Place oft stundenlang am Fenster gestanden und das Panorama genossen hatte, den Blick auf den East River mit seinen Lastkähnen und Booten, auf die Brücken mit ihren Lichtern, auf die startenden und landenden Flugzeuge drüben am La Guardia Airport, war ich sicher, dass er auch oft aus diesem Fenster geschaut hatte, das auf die West End Avenue hinausging, auf den ständigen Strom von Menschen auf den Bürgersteigen, auf den Verkehr, der sich Stoßstange an Stoßstange durch die Straße wälzte.Der Traum, den ich am Muttertag nach seinem nächtlichen Anruf gehabt hatte, kam mir in den Sinn.Wie in diesem Traum hatte ich im Moment das Gefühl, auf einem dunklen Weg zu gehen und verzweifelt nach ihm Ausschau zu halten.Und genau wie im Traum warnte er mich ausdrücklich davor, ihm zu folgen.11»Detective Barrott, Leesey hat diese Bar gestern um drei Uhr in der Früh verlassen.Wir haben jetzt Mittwoch, ein Uhr nachmittags.Sie ist jetzt schon seit vierunddreißig Stunden verschwunden.Sollten Sie nicht noch einmal bei allen Krankenhäusern nachfragen? Wenn es jemanden gibt, der weiß, wie viel in den Notfallambulanzen los ist, dann bin ich das.«Dr
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