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.Daß sie einem den Verstand nehmen konnten, aber nicht das Gefühl.Dann sah er die Visage vor sich, das verzerrte Gesicht des Sturmbannführers, der die Pistole aus der Tasche riß, deren Schuß in sein schwereloses Lächeln knallte …»Höchste Eisenbahn«, rief der Sturmbannführer.Sie rückten ab.Zu fünft.Irgendwo brummten Motoren.Scheinwerfer.Das Inferno begann.Durcheinander.»Schneller!« keuchte der Anführer der Mörderbande.»Hoffentlich haben die anderen die Unterkunft erreicht …«Sie hatten noch zweihundert Meter.Kein Lied.Sie marschierten ohne Tritt.In den Tanzsaal des Dorfes, nach dem Totentanz auf der Wiese.Um zu saufen und zu warten.Bis man sie selbst aufrief.76Als die Männer die polnischen Klamotten auszogen und wieder in die SS-Uniformen schlüpften, hatte die erste Polizeistreife die Waldwiese erreicht.Über dem Geviert der Wiese schwebte eine schwere, trübe Wolke, als wollte Gott einen Schleier über das Leid und den Haß seiner Geschöpfe legen.Mitten in der Nacht jagte ein Gerücht durch die Stadt Oppeln, verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Das Unfaßbare war geschehen.Die Polen hatten zugeschlagen, waren über die Grenze gekommen, hatten eine Zollstation angezündet und dann eine ahnungslose Wehrmachtseinheit überfallen.Die Bewohner standen im Haustor, dünne Mäntel über den Schlafanzügen, und diskutierten erregt den Zwischenfall.Also doch keine Propaganda! Die Polen wollten ihren Krieg haben.Wieder einmal behielt der Führer recht.Polizei und Wehrmacht leiteten eine riesige Fahndungsaktion nach den Polen ein.Jetzt meldeten sich mehr und mehr Zeugen, die Soldaten in polnischer Uniform gesehen hatten.Alle Aussagen wurden protokolliert.Bei Gestapo-Müller im Polizeipräsidium in Oppeln liefen die Fäden zusammen.Berlin war mit dem Gruppenführer zufrieden.Die ›Aktion Himmler‹ hatte geklappt.Die Wochenschau war verständigt.Noch in der Nacht holte man in der Reichshauptstadt die ausländischen Journalisten aus den Betten, stellte ihnen einen Omnibus zur Verfügung, transportierte sie an die Stätte des Grauens.Gestapo-Müller leitete die Presseführung selbst.Die Reporter wußten nicht, um was es ging.Als sie eintrafen, rollte schon der ›Gegenschlag‹.Deutsche Flugzeuge bombardierten polnische Ziele, Panzer rasselten nach Osten, dahinter Infanterie.Die Reporter erlebten ebenso beklommen wie interessiert den Einfall nach Polen.Und dann hielt der Wagen.Keiner sagte ein Wort.Man hatte den Toten auf der Wiese Decken übergeworfen.Bevor sie Müller wegziehen ließ, erklärte er Einzelheiten.»Meine Herren«, sagte er zu den Journalisten, »was Sie hier sehen werden, ist so ungeheuerlich, daß ich mir jede weitere Erklärung sparen darf.« Er winkte mit der Hand.Die Kameras der Wochenschau surrten, richteten ihre Glasaugen auf die Toten, die nichts Menschliches mehr an sich hatten.»Der Überfall kam feige aus dem Hinterhalt«, fuhr Müller fort, »hier am Tatort ist nichts verändert worden … Wie ahnungslos unsere Soldaten waren, die von feigen Mördern überfallen wurden, ersehen Sie daraus, daß sie sich nicht einmal mit scharfer Munition verteidigen konnten.Wir haben hier Dutzende von Platzpatronen gefunden.«Es waren an die zwanzig Journalisten.Obwohl sie von Beruf kaltschnäuzig waren, wandten sich die meisten ab.Das konnten sie nicht sehen, nicht begreifen.Soweit sie aus dem neutralen Ausland kamen, trauten sie Hitler jedes Verbrechen zu; aber konfrontiert mit dieser Ungeheuerlichkeit, verließ sie ihre Phantasie.So glauben sie Gestapo-Müller jedes Wort.»Sie werden verstehen«, schloß der Gruppenführer, »daß sich das Reich ein derartiges Verbrechen nicht bieten lassen konnte.« Er hob die Hand, sah sich um.»Hier, angesichts dieser braven deutschen Soldaten, die feige niedergemetzelt wurden, zerbricht die Bereitschaft zum Frieden, die der Führer immer wieder zeigte.«Eine Wehrmachtskolonne passierte die Wiese.Blutjunge Soldaten starrten auf die Toten, wandten sich ab, saugten sich mit Haß gegen die Polen voll.Der Gruppenführer gab die Wiese zur Besichtigung für die Bevölkerung frei.Gleichzeitig arbeitete die Propagandamaschine, versuchte durch Haß Kriegsbegeisterung zu erzeugen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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