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.Und dieser Kerl war doch früher Latrinenbesitzer.Dann ist er zur Polizei übergegangen.Das ist dieser Kranemann.Und das dumme Luder meint nun, er kann mich schikanieren.– Siehst du, er tut mir ja leid.Aber es ist doch zu fad: wo man hinspuckt, stolpern einem diese traurigen Kreaturen über die Füsse!« »Ah, so so so so!« verstand jetzt der Wirt, »das ist der Kranemann.Ja, so zahl' doch die paar Stein! Dann hast du doch Ruhe! Man immer berappen!«»Siehst du«, kippte Flametti sein Bier, »jetzt erst recht nicht! Jetzt sollen sie sich mal die Beine in den Leib laufen!«»Tja«, meinte der Wirt bedenklich, »die verstehen keinen Spaß.Da ist's schon das Gescheitste, man gibt nach.« Er lächelte schablonig und strich sich die Hände.»Maidche, komm her!« rief Flametti der Kellnerin und zog die Tüte mit den Leckerli aus der Rocktasche.»Das ist für dich!« Und Maidche nahm beschämt die Leckerli in Empfang.»Ein Don Juan, dieser Flametti!« versicherte der Wirt seinen schmunzelnd weitertrumpfenden Gästen.»War der Mechmed da?« fragte Flametti die Kellnerin.»Nein, bis jetzt nicht.«Flametti sah nach der Uhr, geschäftsmäßig, ohne indessen verabredet zu sein.Nach der dritten Halben, als er eben gehen wollte, öffnete sich die Tür und herein trat Mechmed.Ali Mechmed Bei hieß der Türke.Er wohnte im Parkhotel und kam aus Aleppo.Und darin hatte Jenny wohl recht, daß Flametti ein wenig verdreht war im Kopf, seit er den Türken kannte.Ali Mechmed Bei: schon der Name faszinierte Flametti.Eunuchen, Sklaven und Harem wirbelten vor seinen aufleuchtenden Augen, wenn er in heimlichen Stunden den Namen vor sich hinsprach.Ali Mechmed Bei: enorme Gelder mußte er haben.Man wußte nicht recht, was er eigentlich trieb.Aber er kam häufig in den ›Vogel Strauß‹, und dort hatte Flametti seine Bekanntschaft gemacht.Ein großes Tier mußte er sein unter seinesgleichen.Denn er hatte noble Allüren an sich.Dämonisch zog er die dichten, weißen Augenbrauen hoch, wenn man ihn ansprach, und pflegte mit den Fingern zu trommeln auf der Tischdecke.»Tja, mein lieber Freund!« sagte er dann, nickte mit dem Kopfe in einer weltmännisch-gewitzigten Weise und sah nach der Decke, wo er jede Fliege, jeden Schnörkel der Tüncherarbeit eingehend verfolgte.Tiefe kaffeebraune Tränensäcke hingen ihm unter den Augen, und diese Augen selbst blickten in abgründiger Melancholie.Horrende Trinkgelder gab er, besaß einen Geldbeutel aus Affenhaut und roch, seiner orientalischen Herkunft gemäß, nach Zwiebel, Henna und Kokosnuß.Dieser Türke Mechmed trat jetzt ins Lokal, und Flametti verfolgte jede seiner Bewegungen mit glühender, heißhungriger Sympathie.Paletot und Regenschirm hing Herr Mechmed an den Kleiderhaken, und es kann zugestanden werden, daß die kleine, untersetzte Gestalt, die jetzt, zerfallen und morbid, aber freundlich lächelnd auf Flametti zukam, den mysteriösen Gestus jener Leute hatte, die im Traum wiederkehren.Jener Leute, die sehr wohl die Macht besitzen, ein Varietéunternehmen zugrunde zu richten, dessen Direktor nicht Zurückhaltung zu wahren weiß.Dieser Türke Mechmed nämlich, dessen Smoking ölig glänzte, dessen Äußeres fadenscheinig war, besaß ein Opiumlager, hier am Platz, auch Kokain und Haschisch, im beiläufigen Werte von vierzigtausend Franken, nur prima reine, unverfälschte Ware, erste Qualität, das er – je nun! – geschmuggelt hatte, und das er – verstehen Sie! – ohne Profit, nur weil es ihn behinderte, bereit war, bei konvenierender Gelegenheit abzustoßen.Und da Flametti sozusagen Fachmann war – er rauchte Opium in der Zigarette, nahm es wohl auch im Bier –, den Rummel verstand, ein Kerl war, so sollte er, bei Gelegenheit, mal sehen, was sich tun ließ.Man hat Bekannte, einen Arzt, einen Advokaten, einen Geschäftsfreund.Ist ja 'ne Bagatelle, vierzig Mille, liegt ja auf der Straße, ist ja gefunden, ist ja ein Dusel.So sollte er also mal sehen, ob man nicht, unter der Hand, vielleicht einen Interessenten fände.Und Flametti hatte sich auch umgesehen, seit acht Tagen – Geschäft ist Geschäft! Spitzbuben gibt es hier wie dort! – und einen Interessenten gefunden.Aber jetzt wollte er auch wissen, wofür.»Siehst du, Mechmed«, begann Flametti, als Mechmed Platz genommen, die Nase geschneuzt und sich ein Helles hatte kommen lassen, das er mit den Händen wärmte, »ist ja alles schön und gut.Wir kennen uns jetzt seit vierzehn Tagen.Wir haben Brüderschaft getrunken.Aber wir müssen doch jetzt einmal weiterkommen.Dein Paß ist abgelaufen – wann?«» Zweiundzwanzigsten.«»Zweiundzwanzigsten.Bis dahin mußt du das Quantum los sein.«Mechmed nickte, allem Anschein nach ganz vertrottelt und schläfrig.Flametti rückte seinen Stuhl näher ran und zündete sich eine neue Zigarette an [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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