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.Sie drückte fester.Das Band spannte sich weiter, sie spürte seinen Widerstand – und dann riss es.Der Dorn bohrte sich durch.Sie benutzte die Schnalle mit dem Dorn wie ein Messer und zog sie nach oben, um das Band aufzuschlitzen.Nachdem sie es zur Hälfte durchtrennt hatte, ließ sich der Rest leicht abziehen.Ihre Füße waren frei.Verblüfft starrte sie sie an.Sie konnte noch nicht recht glauben, dass sie es geschafft hatte.Aber es blieb keine Zeit, sich über ihren Erfolg zu freuen.Sie schob erst den einen, dann den anderen Fuß durch ihre gefesselten Arme.Jetzt hatte sie die Hände vor dem Körper.Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und klemmte die Gürtelschnalle zwischen den Füßen ein, wobei sie ihre Zehen benutzte, um den Dorn senkrecht zu halten.Sie arbeitete hochkonzentriert.Schmerzen und Angst traten in den Hintergrund, und ihre ganze Aufmerksamkeit war nur noch auf die Aufgabe gerichtet, die sie zu bewältigen hatte.Sie dachte nicht mehr an Überleben, Freiheit oder Flucht, und sie vergaß sogar die Zeit.Alles, was zählte, war dieser Moment.Es war nicht die Polizei.Während George zur Tür ging, streckte Craig sein Bein aus und untersuchte die Wunde.Der Schnitt war sieben oder acht Zentimeter lang, aber nicht sehr tief.Er riss seine Jeans noch weiter auf und drückte die Hand auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.Dabei spürte er Vanessas hasserfüllten Blick im Nacken.»Warum haben Sie ihm geholfen?«, fragte Craig sie.»Verpiss dich!«, fauchte sie.George trat wieder ins Zimmer, eingezwängt zwischen zwei hünenhaften Männern in schwarzen Jacken.Weitere Männer folgten ihnen und verbreiteten eine Atmosphäre von Aggressivität und Testosteron.Es waren insgesamt sechs, und ihr Anführer hob sich nicht so sehr durch sein exotisches Aussehen und seine schmächtigere Gestalt ab, sondern vielmehr durch seine unverkennbare Aura der Macht.Selbst Vanessa schien bei seinem Anblick zurückzuschrecken.»Was geht hier vor?«, fragte er, ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden.George stammelte etwas über die Notwendigkeit, die Wunde zu versorgen, doch als er auf Craig zugehen wollte, wurde er von kräftigen Händen zurückgehalten.»Setzen Sie sich, George«, sagte der Mann.Er besah sich Craigs Bein.»Es ist nichts Ernstes.«»Sie sind Kendrick?«, fragte Craig mit einer Selbstsicherheit, die er bei weitem nicht empfand.»Gut geraten.« Der Mann wandte sich zu Vanessa um, bemerkte das Messer und schnalzte missbilligend mit der Zunge.»Wie wär‘s mit einer Erklärung?«Sie ignorierte die Frage.Kendrick trat einen Schritt auf sie zu, und sie spuckte ihn an.Es kam zwar nur Luft heraus, aber er prallte dennoch zurück, und Craig spürte einen erschreckenden, nur mit äußerster Mühe unterdrückten Zorn.George mischte sich ein.»Toby war hier«, sagte er rasch.Kendrick fuhr herum und starrte ihn an.»Das habe ich mir gedacht.Wo versteckt er sich?«George überlegte einen Moment.»Ich weiß es nicht.Auf der Farm möglicherweise.Das ist nur ein paar hundert Meter von hier.«»Ich weiß, wo es ist«, erwiderte Kendrick.Er sah Craig durchdringend an, der schon im Begriff gewesen war, Julia zu erwähnen.Doch dann dachte er an Abby Clarks Schicksal und biss sich auf die Zunge.Kendrick wandte sich an einen dünnen, verschlagen aussehenden Mann, der bislang von zweien der Muskelprotze verdeckt gewesen war.»Jacques, du gehst dort nachsehen.Nimm Barrett mit.Sag mir Bescheid, wenn du ihn gefunden hast.«Der Dünne verschwand, begleitet von einem der anderen Männer.Vier blieben übrig, Kendrick eingeschlossen.Er nahm auf dem Stuhl Platz, den Craig freigemacht hatte, und bedeutete George, sich ebenfalls zu setzen.Craig blieb auf dem Boden liegen und hielt sich das Bein.Er konnte spüren, wie das Blut gerann und seine Hand verklebte.Kendrick schien es ganz und gar nicht eilig zu haben.Er zupfte an seiner Hose und lehnte sich behaglich in seinem Sessel zurück.Er trug einen dicken Mantel und Kalbslederhandschuhe.Als er die Hände faltete und die Fingerspitzen ans Kinn legte, sah er aus wie ein Kind, das sein Nachtgebet spricht.Jetzt erst sah er Vanessa an.»Es wird Zeit, dass Sie uns eine Erklärung liefern, Madame.«Vanessa erwiderte seinen Blick mit kühler Verachtung.Sie wirkte entspannt, im Reinen mit sich selbst.Es bereitete ihr sichtlich Vergnügen, trotz der beeindruckenden Konkurrenz im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.Im Gegensatz zu ihr bebte George geradezu vor Anspannung.»Sag mir, dass du nichts damit zu tun hattest«, flehte er.»Sie hätte meinen Platz eingenommen«, sagte sie.»Sie und ihr kleines Gör.«»Megan«, sagte George mit gebrochener Stimme.»Toby taugt vielleicht nicht viel, aber er gehört zur Familie.« Vanessas dunkle Augen blitzten vor Bosheit.Ihre Stimme war kratzig, ein Geräusch wie von trockenem Stroh, das durch ein Rohr gezogen wird.»Zu meiner Familie.Und du wolltest ihn zugunsten dieser Schlampe übergehen.Es war meine Pflicht, ihn zu warnen.Ich hatte jedes Recht dazu, so, wie du mich behandelt hast.Ich sagte ihm, er müsse einen Weg finden, das zu verhindern.«Sie fügte noch etwas hinzu, aber niemand hörte es, denn es wurde von dem Geräusch übertönt, das George machte, als er in Ohnmacht fiel und von seinem Stuhl glitt.Am Ende drückte sie so fest, dass der Dorn des Gürtels durch das Klebeband brach und sich in ihr Handgelenk bohrte.Blut floss aus der Wunde, doch Julia beachtete es kaum.Sie riss das Band entzwei und rieb sich die tauben Arme.Dann knöpfte sie ihre Bluse zu, angewidert von der Erinnerung an seine Berührung, doch zugleich erleichtert, dass er nicht weiter gegangen war.Sie drückte die Klinke, getrieben von der vagen Hoffnung, dass die Tür vielleicht nicht richtig verschlossen wäre, doch sie war es.Julia rüttelte noch ein paar Mal daran, dann suchte sie das Zimmer nach einem Gegenstand ab, den sie als Rammbock benutzen könnte.Der einzige geeignete Kandidat war der Nachttisch.Die Tür bestand aus einem soliden Rahmen mit sechs rechteckigen Feldern.Die Füllung fühlte sich relativ dünn an, und der Eindruck bestätigte sich, als sie ein Bein des Tischchens wie einen Baseballschläger in beide Hände nahm und mit Schwung auf den mittleren Abschnitt krachen ließ.Holzsplitter flogen durch die Luft, und in der mittleren Strebe erschien eine Delle.Noch vier Schläge, und das Loch war so groß, dass sie hindurchklettern konnte.Mit zitternden Knien, vollgepumpt mit Adrenalin, lief sie die Treppe hinunter.Draußen heulte immer noch der Sturm.Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Mut aufbrachte, das Wohnzimmer zu betreten, wo sie nur rasch ihre Jacke aufklaubte, ohne allzu lange beim Anblick von Vilners verstümmeltem Leichnam zu verweilen.Als sie in den Hausflur trat, entdeckte sie ein Telefon auf einem Bord neben der Tür.Sie hob es ab, doch die Leitung war tot [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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