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.Bisher fehlte ihm dabei die Übung.„Es tut mir leid“, sagte er dann.„Ich habe dich falsch beurteilt.Bei unserem Wiedersehen habe ich nur an Rache gedacht für das, was du mir angetan hattest und auch …“ Er hielt inne.„Und auch India“, ergänzte sie ohne Zögern.Dieser Name schien immer auf unangenehme Weise zwischen ihnen zu stehen.„Ich verstehe“, sagte Isabella.„Sie war deine Frau.“Wieder wandte sie sich ab, und Marcus hatte das ärgerliche Gefühl, dass Isabella ihn völlig missverstanden hatte.„Ich kann die unterschiedlichen Aussagen von dir und von India nicht einordnen“, sagte er mit einiger Mühe.„Aber ich bin wirklich davon überzeugt, dass du ihr niemals bewusst das Erbe wegnehmen würdest.Dafür bist du ein viel zu … großzügiger Mensch.“Als sie antwortete, schien ihm, dass in ihrer Stimme eine Spur Wärme war.Aber vielleicht war das nur ein bloßer Wunschgedanke von ihm.„Ein viel zu großzügiger Mensch“, wiederholte sie.„Das scheint mir ein recht plötzlicher Sinneswandel zu sein, Marcus, nach allem, was zwischen uns vorgefallen ist.“Das konnte er nicht leugnen.Er wusste, dass er von Anfang an gegen sein eigenes Empfinden und auch gegen Isabella gekämpft hatte.Er hatte einfach glauben wollen, dass sie falsch und trügerisch war.Jedes Mal hatte er nicht dem vertraut, was die Tatsachen und sein inneres Gefühl ihm sagten, sondern stattdessen versucht, immer das Schlechteste von ihr zu denken.Doch dieses Bild hatte nie richtig gepasst.Und nun hatte sich die ganze Welt um ihn herum verändert, und er erkannte die Wahrheit.„Es tut mir leid“, sagte er wieder.„Glaubst du, was ich dir am vorletzten Abend gesagt habe?“, fragte sie.„Die Gründe für meine Heirat mit Ernest?“Er zögerte.Zwar glaubte er, was sie ihm erklärt hatte, war jedoch nicht sicher, ob er ihr verzeihen konnte, dass sie ihre Familie an die erste Stelle gesetzt hatte.„Ich verstehe, warum du so gehandelt hast“, sagte er, wobei er seine Worte sorgfältig wählte.„Ich bedaure zwar, dass du dich nicht an mich um Hilfe gewandt hast, aber ich verstehe deine Gründe.“Isabella biss sich auf die Lippen.„Du verzeihst mir also nicht.“Marcus fühlte sich hin und her gerissen zwischen der Wahrheit und dem Wunsch, Isabella nicht weiter zu verletzen.„Das habe ich nicht gesagt, Bella.Eigentlich habe ich dir gar nichts zu verzeihen.Ich wünschte nur, du wärst zu mir gekommen, aber ich verstehe, warum du es nicht tatest.“„Wir alle müssen manchmal unangenehme Entscheidungen treffen“, sagte sie so leise, dass Marcus sich nach vorn beugen musste, um sie zu hören.„Ich habe die Zukunft meiner Familie vor unser Glück gestellt.“ Dabei sah sie ihn an, und ihm presste es das Herz zusammen, als er die Angst in ihren Augen sah.„Das schmerzt sehr, Marcus.“„Ja, das schmerzt.“ Er wusste, dass man solche Dinge weder unbeachtet lassen noch beiseiteschieben konnte.In jener Nacht der Geständnisse hatte er geglaubt, dass dies möglich wäre, aber jetzt wusste er es besser.Es gab einen schmerzlichen Mangel an Vertrauen zwischen ihnen, und es würde lange dauern, das zu ändern.Er wollte sie berühren und ihr damit das Gefühl der Sicherheit geben, wusste aber, dass es dazu zu früh war.„Ich will immer noch, dass du Salterton bekommst“, sagte er unvermittelt.„Es gehört von Rechts wegen dir, und ich weiß, wie viel dir das Anwesen bedeutet.Ich werde es dir geben – und auch die Mittel, um es zu unterhalten.“Isabellas Gesicht hellte sich auf.„Wirklich? Du wirst dein Wort halten?“„Ich schwöre es.“ Er lächelte wehmütig.„In diesem Punkt will ich mein Wort halten.“Ein Schatten verdunkelte Isabellas Gesicht.„Aber die gesetzliche Trennung?“Er schüttelte den Kopf.„Nein, Bella, die kann ich nicht gewähren.“Sie senkte den Kopf, strich über die Nähte ihrer Handschuhe.Marcus beobachtete, wie sie mit sich kämpfte.Er verstand ihre Zweifel und bösen Vorahnungen und wusste, dass er ihr mit seinen Anschuldigungen und Verdächtigungen manchen Anlass zum Zweifel gegeben hatte.Aber Vertrauen konnte wieder aufgebaut werden – vorausgesetzt man wollte es.Es war Marcus nie gelungen, Isabella in sein Wunschbild einer geldgierigen Abenteurerin zu pressen.Und nun wollte er das auch gar nicht mehr.Nicht nur, weil sie vielleicht ein Kind von ihm trug, sondern weil er die wirkliche Isabella wieder kennenlernen wollte, den übermütigen Unternehmungsgeist, den sie als Mädchen versprüht hatte, die Frau, die in ihrer Leidenschaft der seinen gleichkam.Dennoch schien es, als ob es Isabella nicht so erging.Sie sträubte sich gegen die Nähe zwischen ihnen, und er musste herausfinden, warum das so war.Dass er sie verletzt hatte, war nicht der alleinige Grund.Er spürte, dass sie vor irgendetwas Angst hatte, und sagte sich immer wieder, dass er so sanft und so zart wie möglich um sie würde werben müssen
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