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.»Wie wär’s, wenn ich dir ein wenig Gesellschaft leisten würde?« fragte Thomas.»Wann?« erkundigte sich Doris enthusiastisch.»In ein paar Minuten.Ich bin noch in der Klinik.«»Das wäre hinreißend«, sagte Doris.»Ich bin froh, daß du mich noch erwischt hast.Ich war gerade auf dem Weg nach oben.«Thomas legte auf.Er verspürte einen Anflug von Furcht.Was war, wenn ihm bei Doris dasselbe passierte wie gestern nacht bei Cassi? Wohl wissend, daß es besser war, nicht allzu viele Gedanken darauf zu verschwenden, brachte er eilig den letzten Teil seiner Visite hinter sich.Doris wohnte in der Bay State Road, ein paar Blöcke von der Klinik entfernt.Während des kurzen Fußmarsches mußte Thomas immer wieder daran denken, was Cassi ihm angetan hatte.Warum wollte sie ihn nur derart provozieren? Es ergab doch nicht den geringsten Sinn.Glaubte sie wirklich, er würde es nicht herausfinden? Vielleicht versuchte sie, sich auf irgendeine völlig unlogische Weise an ihm zu rächen.Thomas seufzte.Die Ehe mit Cassi war nicht so traumhaft, wie er es sich vorgestellt hatte.Er hatte gedacht, sie würde ihm eine Stütze sein, ein Schatz, der sein Leben bereicherte.So wie jeder von ihr geschwärmt hatte, war er überzeugt gewesen, daß sie etwas ganz Besonderes sein müsse.Sogar George war nach ihr verrückt gewesen und hatte sie nach ein paar Verabredungen schon heiraten wollen.Er drückte einen Klingelknopf.Die Stimme seiner Sprechstundenhilfe, unterlegt von statischen Geräuschen, begrüßteihn aus der Sprechanlage.Er stieg die Treppe hinauf und hörte, wie ihre Wohnungstür geöffnet wurde.»Was für eine nette Überraschung«, rief Doris, als er den ersten Absatz erreicht hatte.Sie trug eine knapp bemessene Jogginghose und ein ebenso knapp sitzendes T-Shirt, das kaum den Nabel bedeckte.Das Haar fiel ihr offen bis auf die Schultern; es wirkte überaus kräftig und glänzend.Während sie ihn hineinführte und die Tür hinter ihm schloß, blickte er sich in dem kleinen Appartement um.Er war schon seit Monaten nicht mehr hier gewesen, aber viel hatte sich nicht verändert.Das Wohnzimmer war winzig, die Couch gegenüber dem Kamin im Vergleich dazu riesig.Auf dem Kaffeetisch standen zwei Gläser und eine Karaffe.Das einzige Fenster ging auf die Bucht hinaus.Doris lehnte sich gegen Thomas und ließ ihre Hände seinen Rücken hinauf und hinunter wandern.»Wie wär’s mit einem kleinen Diktat?« neckte sie ihn.Seine Befürchtungen, auch ihr vielleicht nicht genügen zu können, waren wie weggewischt.»Es ist doch wohl nicht zu früh für ein bißchen Spaß, oder?« fragte Doris und preßte sich an ihn, um seine Erregung besser spüren zu können.»Weiß Gott nicht«, rief Thomas, zog sie auf die Couch und riß ihr die Kleider vom Leib, erfüllt von ekstatischer Erregung und Erleichterung angesichts der Reaktion seines Körpers.Während er in sie hineinstieß, sagte er sich, daß das Problem, mit dem er gestern nacht konfrontiert worden war, in Cassi seine Ursache hatte, nicht in ihm.Er dachte gar nicht mehr daran, daß er ja heute noch eine Percodan nehmen mußte.Die Schwestern auf der chirurgischen Intensivstation wußten aus Erfahrung, daß Probleme, vor allem ernste Probleme, sich auf unheimliche Weise fortzupflanzen pflegten.Die Nacht hatte einen schlechten Anfang genommen, als kurz vor halb zwölf das Herz eines elfjährigen Mädchens, das am gleichenTag an der Milz operiert worden war, stillzustehen schien.Glücklicherweise hatte es seine Tätigkeit fast sofort wieder aufgenommen, so daß kein größerer Schaden entstanden war.Allerdings waren die Schwestern erstaunt gewesen, wie viele Ärzte auf ihren Notruf reagiert hatten.Zeitweise schienen sie geradezu übereinander zu stolpern.»Ich frage mich, was die alle um diese Zeit noch hier zu suchen haben«, meinte Andrea Bryant, die diensthabende Oberschwester.»Seit seiner Assistenzzeit habe ich Dr.Sherman am Samstagabend nicht mehr in der Klinik gesehen.«»Vielleicht müssen heute mehr Notfälle im OP versorgt werden als normalerweise«, sagte ihre Kollegin Trudy Bodanowitz.Andrea schüttelte den Kopf.»Ich habe erst vor kurzem mit der Nachtschwester dort gesprochen, und sie sagte, sie hätten nur zwei Notfälle, einen Herzinfarkt und eine gebrochene Hüfte.«»Dann weiß ich’s auch nicht«, sagte Trudy und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.»Möchtest du heute als erste Pause machen?«Die beiden Schwestern saßen im Kontrollraum und beschäftigten sich mit dem Papierkrieg, den der vorübergehende Herzstillstand mit sich gebracht hatte.Ihre Aufgabe bestand nicht darin, sich dem einen oder anderen bestimmten Patienten zu widmen, sondern den reibungslosen Ablauf der Stationsroutine zu gewährleisten und den Kontrollraum rund um die Uhr besetzt zu halten.»Ich bin nicht sicher, ob wir uns heute überhaupt eine Pause gönnen können«, sagte Andrea und ließ ihren Blick über den riesigen U-förmigen Kontrolltisch schweifen.»Sieh dir nur mal das Chaos hier an.Es gibt nichts Schlimmeres als einen Herzstillstand kurz nach Schichtwechsel.«Der Kontrollraum der Intensivstation konnte sich, was die komplizierte Elektronik betraf, durchaus mit dem Cockpit einer Boeing 747 messen.Ein Monitor neben dem anderen spielte den Schwestern die Herzstromkurven aller Patienten auf der Station vor.Die meisten darunter hatten einen gewissen Spielraum, so daß ein Alarm erst ausgelöst wurde, wenn die Werte sich zu weit von der Norm entfernten.Während sich die beiden Schwestern noch miteinander unterhielten, veränderte sich eine der EKG-Kurven.Kritische Minuten lang wurde die vorher regelmäßige Kurve immer sprunghafter, ohne daß sie es merkten.Dann ging der Alarm los
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