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.Die Tür schloß nicht dicht, so daßWilly das leise Gespräch mithören konnte.«ZweiMillionen Mäuse heißt, daß sie zwanzig Banken aufsuchen muß.Die hat auf keiner mehr als hundert Riesen, dafür ist sie viel zu gerissen – schon von wegen Versicherung.Dann muß sie Formulare ausfüllen, die Bank muß das Geld abzählen, also geben wir ihr drei, vier Tage, bis sie alles zusammenhat.»«Sie braucht vier», erklärte Clarence.«Bis Freitagabend kriegen wir die Kohle.Wir sagen ihr, daß wir’s nachzählen, und dann kann sie Willy abholen.» Er lachte.«Dann schicken wir ’ne Karte und markieren die Stelle, wo der Bagger anfangen soll.»Alvirah saß in Willys Sessel, starrte blicklos nach draußen, wo die späte Nachmittagssonne die Schatten im Central Park immer länger werden ließ.Als auch die letzten Strahlen verlöscht waren, zündete sie die Lampe an und erhob sich langsam.Es war sinnlos, an all die guten Zeiten zu denken, die sie und Willy in diesen vierzig Jahren verbracht hatten, oder an die Prospekte, die sie noch morgens durchgeblättert hatten, um ihre Wahl zu treffen zwischen einem Kamelritt durch Indien oder einer BallonSafari in Westafrika.Ich hole ihn mir zurück, beschloß sie, wobei sie das Kinn noch etwas angriffslustiger vorstreckte.Zuallererst mußte sie sich eine Tasse Tee aufgießen.Als nächstes sämtliche Kontobücher herausnehmen und die Reihenfolge festlegen, in der sie eine Bank nach der anderen aufsuchen und Geld abheben wollte.Die Banken lagen über Manhattan und Queens verstreut.In jeder unterhielten sie ein Konto von jeweils hunderttausend Dollar und natürlich die anfallenden Zinsen, die sie Ende des Jahres abhoben und damit ein neues Konto einrichteten.«Irgendwelche Spekulationen sind für uns nicht drin», darüber waren sie sich einig.Auf die Bank.Versichert.Punktum.Als jemand sie zu überreden versuchte, Wertpapiere mit einer Laufzeit von zehn bis fünfzehn Jahren zu erwerben, hatte Alvirah erwidert: «In unserem Alter kommt nichts in Frage, was sich in zehn Jahren auszahlt.»Lächelnd erinnerte sie sich an Willys Einwurf: «Und wir kaufen auch keine grünen Bananen.»Alvirah schluckte einen Riesenkloß im Hals herunter, als sie den Tee trank, und beschloß, am nächsten Morgen in der 75th Street bei der Chase Manhattan anzufangen, dann zur Chemical gegenüber zu gehen, die Park Avenue abzuklappern, von der Citibank an, und dann die Wall Street.Sie lag die ganze Nacht über wach und grübelte, ob Willy auch nichts geschehen war.Ich werde sie dazu bringen, daß sie mich jeden Abend mit Willy sprechen lassen, bis ich das Geld zusammenhabe, gelobte sie sich.Dann können sie ihm auch nichts tun, bis ich irgendwas ausgeknobelt habe.Bei Tagesanbruch war sie versucht, die Polizei zu verständigen.Als sie dann um sieben aufstand, verwarf sie den Gedanken.Vielleicht hatten diese Leute einen Spion im Gebäude sitzen, der solche auffälligen Aktivitäten in der Wohnung melden würde.Sie durfte kein Risiko eingehen.Willy verbrachte die Nacht im Schrank.Sie lockerten die Stricke soweit, daß er ein wenig Bewegungsfreiheit hatte.Eine Decke oder ein Kissen gaben sie ihm allerdings nicht, und sein Kopf lag auf irgendeinem Schuh.Unmöglich, den wegzuschieben.Der Schrank war viel zu vollgestopft mit allem möglichen Krempel.Als er irgendwann eindöste, träumte er, sich an der Außenwand vom Mount Rushmore, direkt unter dem Antlitz von Teddy Roosevelt, zu befinden, festgeklammert mit einer steinernen Halskrause.Die Banken öffneten erst um neun.Um 8 Uhr 30 hatte Alvirah in einem Anfall von überschäumender Energie die bereits blitzsaubere Wohnung geputzt.Im Schrank hatte sie eine wurstförmige Plastiktasche ausgegraben, das einzige in Central Park South vorhandene Überbleibsel aus der Zeit, in der sie und Willy mit dem Greyhound Ferienreisen in die Catskill Mountains unternahmen.Es war ein frischer Oktobermorgen, und Alvirah trug ein hellgrünes Kostüm, das sie sich während einer ihrer Schlankheitskuren gekauft hatte
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