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.Solange Rana zurückdenken konnte, hatte Susan Ramsey ihre Tochter in Situationen hineingedrängt, die diese verabscheute.Wie sehr hatte sie die Kindermodenschauen gehaßt, die Model-Kurse, die Fototermine, die endlosen Interviews, die Rana im nachhinein immer nur peinlich erschienen waren.Susan hatte keine Mühe gescheut, Rana erst zu dem perfekten kleinen Mädchen zu machen, dann zu dem perfekten naiven Teenager, dann zu der perfekten verführerischen Frau.Zu der Frau, die Susan selbst gern gewesen wäre.Ein Psychologe hätte den Fall als klassisch bezeichnet: Eine Mutter, die nur durch ihr Kind lebt.Rana war stets ein hilfloses Opfer von Susans übersteigerten Ambitionen gewesen.Ihr Vater war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als sie noch ein kleines Mädchen war, er hatte also nicht das ausgleichende Gegengewicht sein können.Von da an war Rana den ehrgeizigen Plänen ihrer Mutter völlig ausgeliefert gewesen.Sie hatte sich selten gewehrt.Die Beziehung zu Patrick, ihrem Freund und späteren Ehemann, war einer ihrer Versuche gewesen, sich gegen Susan durchzusetzen.Aber das Ganze hatte in einem solchen herzbrechenden Fiasko geendet, daß Rana keinen weiteren Versuch mehr gewagt hatte.Susan hatte ihrer Tochter bewiesen, wie rücksichtslos sie sein konnte, und Rana hatte sich resigniert von ihr leiten lassen.Bis zu Mr.Alexander.Würde ihre Mutter sie tatsächlich an so einen alten Mann verschachern? Diese Vorstellung hatte Rana zutiefst aufgeschreckt.Sie war zu dem Schluß gekommen, daß sich Susan nie mehr ändern würde.Wenn Rana ein anderes Leben führen wollte, mußte sie die Sache selbst in die Hand nehmen.Als sie ihre Mutter verlassen und ihre Karriere in New York aufgegeben hatte, war das die gesündeste Entscheidung gewesen, die sie jemals im Leben getroffen hatte.»Es war nicht allein Mutters Schuld.Auch ich bin verantwortlich gewesen«, erklärte sie jetzt ihrem Agenten.»Es tut mir leid, daß du da hineingezogen wurdest.Bitte, versteh mich.Ich mußte einfach fort.Und hier geht's mir wirklich gut.Heute morgen bin ich am Strand gejoggt.Du hättest mich sehen sollen! Im Trainingsanzug und mit einer Schirmmütze auf dem Kopf! Ich habe bestimmt schrecklich ausgesehen, mich aber pudelwohl gefühlt.Ich bin entspannt und ausgeglichen.Und frei! Zum erstenmal in meinem Leben mache ich, was ich will.«»Aber mußte es so ein drastischer Schritt sein, Liebes? Konntest du dich nicht einfach von Susan trennen und ihr sagen, sie sollte ein für allemal aus deinem Leben verschwinden?«»Was glaubst du, hätte sie getan? Sei ehrlich.«Morey umging diese Frage.»Hast du die Anzeige gesehen?«»Zufällig.Ich bin zu Tode erschrocken.«»Das sind auch die großen Bosse von dem Unternehmen.Sie können es immer noch nicht fassen, daß ihre Werbeleute eine solche Anzeigenserie während all der Monate eingefroren hatten.Die Leute stehen Kopf, Rana.Die Umsätze sind gleich in der ersten Woche, in der die Anzeige erschienen ist, wie eine Rakete in die Höhe geschnellt.Überall im Land kannst du dich auf Reklametafeln wiederfinden.Im Augenblick plant man eine großangelegte Kampagne im Werbefernsehen.«»Mit mir?«»Natürlich mit dir.Die Fernsehspots sollen gleichzeitig mit den Anzeigen in den Illustrierten erscheinen.Man glaubt, und darin stimme ich den hohen Herrschaften zu, daß du für simple Baumwollunterwäsche mehr tun kannst als Brooke Shields für Bluejeans.«»Ich freue mich über den Erfolg der Anzeigen, Morey, aber ich werde nicht wieder arbeiten.« »Auch nicht für zweihundertfünfzigtausend und einen Zweijahresvertrag?«»Du machst Witze.« Ranas Beine gaben unter ihr nach, und sie sank auf den Teppich.»Endlich wirst du wach! Ich habe den zweihundertfünfzig Riesen noch nicht zugestimmt.Ich fordere dreihundertfünfzig und glaube, wir werden bei dreihundert handelseinig.Wie hört sich das an?«»Lächerlich.«Er lachte.»Für mich nicht.Ich könnte eine kleine Auffrischung gut gebrauchen.«Rana verzog besorgt das Gesicht.»Hast du wieder gespielt? Hast du dich etwa übernommen?«»Vergiß es.Du redest schon wie meine Exfrau.Also, wann kommst du nach New York zurück?«Rana warf einen Blick in den Drehspiegel ihr gegenüber.Die Frau, die da mit gekreuzten Beinen auf dem Teppich des schlichten Apartments saß, hatte nichts gemein mit dem Model in der Modezeitschrift.Sie hatte Gewicht zugelegt.Ihr tiefrotes Haar war seit Monaten nicht mehr in Form gebracht worden.Ihre Hände waren ein Alptraum mit den unmanikürten Nägeln und den farbverschmierten Fingern.»Ich komme nicht zurück, Morey«, erklärte sie weich und hoffte, daß ihre Ablehnung ihn nicht allzusehr treffen würde.»Ich bin nicht mehr in Form.Man würde mich so gar nicht haben wollen.Ich habe zugenommen.Selbst wenn ich wollte, könnte ich keine Werbung mehr für Unterwäsche machen.«»Du brauchst doch bloß einen Aufenthalt in einer Schönheitsfarm.Wo willst du hin? Nach Greenhouse oder Golden Door? Warte, am Greenhouse bist du näher dran.Soll ich für dich buchen?« »Morey, hör mir doch zu! Ich komme nicht zurück.Ich will nicht.«Das darauffolgende Schweigen war lang und voller Spannung.»Willst du nicht wenigstens darüber nachdenken?« fragte Morey schließlich.»Wir brauchen nichts zu überstürzen.Wenn du möchtest, lassen wir alles ganz ruhig angehen.Wir nehmen keine anderen Aufträge an.Dreihundert Riesen sind eine Menge Geld, Rana.»Das weiß ich«, entgegnete sie unglücklich.Sie wollte nicht, daß Morey wegen ihrer Entscheidung finanzielle Rückschläge erlitt.»Glaub nicht, daß ich mich nicht geschmeichelt und dankbar fühle.Aber ich lebe hier ein anderes Leben.Und es gefällt mir.«Sie blickte zur Tür und dachte ganz plötzlich an den Mann gegenüber.Es machte sie nervös, daß sie gerade jetzt an Trent denken mußte.Er hatte bestimmt nichts mit ihrem Wunsch, in Galveston zu bleiben, zu tun [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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