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.»Du scheinst tatsächlich übergeschnappt zu sein — diesen Unsinn zu glauben!«»Natürlich«, erwiderte Abigail selbstzufrieden.»Ich wundere mich, daß du daran je zweifeln konntest.«»Was war denn in Long Beach?« fragte ich interessiert.Da ich nun schon einmal zwischen den beiden eingeklemmt war, wollte ich mich wenigstens an der Unterhaltung beteiligen.Ich blickte höflich in Abigails Richtung, doch wünschte ich im gleichen Moment, ich hätte es unterlassen.Die Spitze ihrer Nase wies direkt auf mich, und ihre schwarzen Augen schienen sich in meinen Kopf zu bohren.»So ein hübsches Mädchen«, sagte sie leise, meine Frage völlig ignorierend.»Eine echte Blondine mit wundervoller weißer Haut.Sie wissen doch, nicht wahr, meine Liebe?«»Was soll ich wissen?« fragte ich nervös.»Mädchen wie Sie lieben sie am meisten — die sind am verwundbarsten.« Sie tätschelte meine Hand, bis ich sie der Berührung ihrer feuchten kalten Finger entzog.»Deshalb sind auch die Mächte des Bösen ringsum uns spürbar.« Sie kicherte gemein.»Weil für Sie, liebes Kind, mehr Gefahr besteht, als für die anderen im Raum.«»Hören Sie nicht auf Abigail!« sagte Dolores scharf.»Sonst treibt sie es noch ärger.Je größere Angst sie anderen einjagen kann, desto mehr genießt sie es.Sie ist nicht ganz normal.«Abigail starrte Dolores einen Augenblick voller Haß an, dann kicherte sie wieder.»Ich wünschte, ich hätte deine Gabe, meine Liebe«, sagte sie leise.»Die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen.Und noch dazu so genau! Bedrückt es dich nicht, das Schicksal eines Menschen vorauszusehen, dem er trotz deiner Warnungen nicht entgehen kann? Was hast du empfunden, als du wußtest, daß er letzte Nacht hier saß und dir sein Leben unter den Fingern zerrann?«»Halt den Mund, du gemeine Hexe!« stieß Dolores hervor.»Hattest du Mitleid mit ihm?« fuhr Abigail ungerührt fort.»Weil du wußtest, daß er keine Chance hatte, dem Tod zu entrinnen?«»Du sollst den Mund halten!« Dolores schien einem hysterischen Anfall nahe.»Ich plaudere nur, meine Liebe«, sagte Abigail milde.»Deine Gabe fasziniert mich.Sag uns doch, ob du auch für heute nacht etwas prophezeien kannst? Lauert der Tod wieder in diesem Raum, wo er sich erst vor so kurzer Zeit ein Opfer geholt hat? Wer von uns ist jetzt an der Reihe? Die hübsche Blonde zwischen uns vielleicht? Laß uns teilhaben, Dolores, schone uns nicht.«»Sie ist ein bißchen hinter den Ereignissen zurück«, sagte Mike ruhig.»Es ist schon passiert.«»Was meinen Sie?« fragte Dolores heiser.»Die liebende Gattin ist mit dem Gatten vereint«, erklärte Mike mit gleichgültiger Brutalität.»Sie hat ein Messer im Herzen, genau wie der arme alte Ray.«»Sie ist tot?« Dolores’ Stimme brach.»Mausetot«, nickte Mike.»Wer hat sie umgebracht?« erkundigte sich Abigail interessiert.»Das hübsche Mädchen, die echte Blondine mit der wundervoll weißen Haut«, äffte er ihre Stimme nach.»Das verwundbare Geschöpf direkt neben Ihnen!«Dolores rückte demonstrativ von mir ab.»Das ist nicht wahr!« sagte ich zu ihr.»Er lügt!«»Ich habe Sie falsch eingeschätzt, meine Schöne.« Abigail atmete schwer in mein Ohr.»Völlig falsch.« Ihre knochigen Finger klammerten sich mit erstaunlicher Kraft um mein Handgelenk.»Sie sind schlau.Sie wissen genauso wie ich, daß es sinnlos ist, gegen die Mächte des Bösen anzukämpfen — man muß sich ihnen beugen.«Ihr Griff um mein Handgelenk verstärkte sich derart, daß ich vor Schmerz aufschrie, mich jedoch nicht zu befreien vermöchte.Sie reckte mir mit bebendem Mund das Gesicht entgegen.Die dünne Schweißschicht auf ihrer Oberlippe und das brennende Verlangen, das in ihren Augen glühte, erfüllte mich mit heftigem Widerwillen.»Verraten Sie mir doch, meine Schöne«, sabberte sie, »was haben Sie empfunden, als Sie das Messer in ein lebendiges, schlagendes Herz senkten?«Ich riß mich mit äußerster Anstrengung von ihr los, sprang von der Couch auf und rannte durch das Zimmer zu Mike, der sich an der Bar einen Drink mixte.»Halten Sie mir die verrückte alte Schachtel vom Leibe!« sagte ich atemlos.»Haben Sie gehört?«Er musterte mich gleichgültig, während er mit herabgezogenen Mundwinkeln träge lächelte.Ein kaltes, berechnendes Glitzern trat in seine Augen, und mein Herz begann wie wild zu klopfen.»Sie ist dir also unheimlich, Puppe?« sagte er heiser.»Sie jagt dir Angst ein? Das muß ich mir merken.«9Das Geräusch eines näher kommenden Wagens wurde immer deutlicher, dann quietschten Bremsen, und der Motor verstummte.Sekunden später flog die Tür auf, und Sam Barry stürmte herein.In der Mitte des Zimmers verhielt er den Schritt und starrte offenen Mundes auf Mike und dessen Pistole.Dann blinzelte er ein paarmal und registrierte wortlos die Anwesenheit von Dolores und Abigail.Schließlich blieben seine hervorquellenden Augen auf mir haften, was mir erst zu Bewußtsein brachte, daß er den Pudelpyjama noch nicht kannte.»Was.« Er schluckte trocken und versuchte es noch einmal.»Was.«»Es war Mikes Idee, daß ich Sie anrufen und hierherbitten sollte«, erklärte ich.»Ich hatte die ganze Zeit seine Pistole im Kreuz.«»Bubbles’ Ermordung ist also eine Erfindung?« fragte Sam verständnislos.»Keine Erfindung«, erwiderte Mike.»Ihre Leiche liegt immer noch in einem der Schlafzimmer.«»Wer hat sie umgebracht?« wollte Sam wissen.»Um das zu klären, findet diese Party hier statt«, sagte Mike ruhig.»Ich hielt es für das Vernünftigste, alle zusammenzutrommeln, die sich zum Zeitpunkt von Romaynes Ermordung in diesem Raum befunden haben.«»Moment mal!« unterbrach Sam ihn dramatisch.»Das kommt mir irgendwie bekannt vor! Halten Sie es für möglich, daß mir diese Idee schon einmal in einem Buch oder Kinostück begegnet ist?«»Ich vergaß«, fauchte Mike, »daß Sie von Beruf Komiker sind, Barry
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