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.Dann heulte irgendwo in der Ferne ein Wolf.Genny riss die Augen auf.»Er verlegt sie in diesem Augenblick«, sagte Genny und hob den Kopf von Dallas’ Brust.»Ich sehe eine lange, gewundene Straße.Er bringt sie den Berg hinauf.« Genny seufzte leise und lehnte sich erschöpft an Dallas.Jacob kurbelte sein Fenster herunter und rief Bobby Joe zu: »Wir müssen sofort ein paar Straßensperren aufstellen lassen.Alle Straßen, die in die Berge führen.« Er kurbelte das Fenster wieder hoch und wandte sich an Genny.»Sonst noch was?«»Verdammt, sehen Sie denn nicht, dass sie völlig fertig ist?« Dallas funkelte Jacob wütend an.»Sie kann nicht mehr.Was auch mit ihr vorgehen mag, wenn sie macht, was immer es ist, es zehrt ihre Energie auf.«»Ost«, flüsterte Genny.»Fahr nach Osten.«Jacob überging Dallas’ beschützenden Ausbruch, setzte zurück, wendete den Pick-up und fuhr direkt hinter Bobby Joe die Auffahrt hinunter.Der Deputy schlug die südwestliche Richtung zur Stadt ein, Jacob die entgegengesetzte.Kurz darauf räusperte sich Jacob.»Wir halten bei Sally an.Wenn es uns gelingt, in die Nähe von Misty zu kommen, werden Sallys Hunde ihre Witterung aufnehmen.«»Sie werden etwas brauchen, das …«, sagte Dallas.»In dem Sack da hinten ist eine ihrer Blusen.« Jacob deutete mit dem Kopf auf den Rücksitz.»Bobby Joe hat sie aus ihrem Haus mitgenommen, als er heute Abend dort war.Der Junge denkt stets voraus.«Gennys kleiner, zarter Körper lag eingemummt in Dallas’ Armen.Sie war leicht.Ihre Hitze drang durch ihre Kleidung und wärmte ihn.Hatte er sich nicht noch vor knapp einer Stunde geschworen, sich von dieser Frau fernzuhalten?Aber er konnte ebenso wenig auf Abstand zu ihr gehen, wie das Atmen einstellen.Und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum sie ihn derart in der Gewalt hatte.Vielleicht, weil er allmählich an ihren hellseherischen Hokuspokus glaubte.Wenn Genny recht hatte, wenn ihre Voraussagen richtig waren, könnten sie den Mörder heute Abend ergreifen.Womöglich Brookes Mörder.Doch zum ersten Mal in acht Monaten – seit Brookes Tod – war ihm plötzlich etwas anderes ebenso wichtig geworden wie die Suche nach dem Mann, der seine Nichte ermordet hatte.Genny zu beschützen.Wenn er die Wahl hätte zwischen Gennys Sicherheit und der Festnahme von Brookes Mörder, wie würde er sich entscheiden? Noch vor wenigen Tagen wäre das keine Frage gewesen.Aber das war, bevor Genevieve Madoc ihn verhext hatte.15Er stellte den Wagen auf dem unbefestigten Weg ab und schaltete die Scheinwerfer aus.Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zu dieser Morgenzeit vorbeikommen und seinen Wagen sehen würde, war gering, aber es lohnte sich nicht, Risiken einzugehen.Die Scheune lag gut fünfzehn Meter von der überwucherten Straße entfernt.Eines Tages, als er im letzten Herbst durch die Gegend gefahren war, hatte er diesen Platz gefunden und ihn sich für die Zukunft gemerkt.Ein verlassenes Gebäude mitten im Niemandsland.Ein perfekter Ort für die Zeremonie.Hilfreich wäre, wenn der Mond heller schiene, aber er würde sich mit den Taschenlampen behelfen müssen.Bei Tagesanbruch würde er die Scheunentore öffnen, um die Morgensonne hereinzulassen.Freudige Erregung zischte durch seine Adern und versetzte ihm einen Adrenalinstoß.Opfer Nummer drei.Er kam immer näher.Allein der Gedanke daran, was kommen würde, berauschte ihn.Er klappte den Kofferraumdeckel auf, sah nach Misty, um sicherzugehen, dass sie noch bewusstlos war, nahm dann seine schwarze Robe heraus und schlüpfte hinein.Er holte den Holzkasten mit dem Schwert, klemmte ihn sich unter den Arm und griff nach der großen Taschenlampe, die er brauchte, um den Weg zur Scheune zu finden.Obwohl die Nacht kalt war und an verschiedenen Stellen noch Überreste von Eis und Schnee lagen, spürte er die eisige Luft kaum.Er war stark … und wurde mit jedem neuen Opfer stärker.Es war nur eine Frage der Zeit, bis er unbesiegbar wäre.Er holte die Vinylstiefel aus dem Kofferraum und streifte sie über seine Schuhe.Dann zog er dicke Handschuhe an.Die Schuhe, die er trug, waren aus italienischem Leder, und er hatte nicht die Absicht, sie durch nächtliche Feuchtigkeit oder Schneematsch zu ruinieren.Langsam und vorsichtig überquerte er das offene Feld.Als er an die Scheune kam, öffnete er die klapprigen Holztore, die quietschend und ächzend auseinanderglitten.Doch wer würde den traurigen Jammerlaut hier schon hören? Mit der Taschenlampe leuchtete er in den düsteren Innenraum, nach rechts und links, vor und zurück.Der große Raum war größtenteils leer, bis auf zwei verwitterte Sägeböcke, die er beim ersten Mal, als er die alte Scheune erforschte, auf dem Dachboden gefunden hatte.Die Kiste mit dem Schwert legte er auf einen fauligen Holztrog, leuchtete mit der Taschenlampe auf den Boden und stellte fest, dass er feucht war.Er führte den Lichtstrahl nach oben und sah, dass ein Teil der Decke fehlte und der Rest aussah, als könnte er jederzeit einstürzen.Er schob zuerst den einen, dann den anderen Sägebock an Ort und Stelle, direkt vor die beiden großen Türen.Dann holte er die Sperrholzplatte, die er am Tag zuvor dort abgestellt hatte, legte sie über die beiden Sägeböcke und schuf so einen perfekten, zweckmäßigen Altar.Nachdem er auf die Uhr geschaut und gesehen hatte, dass es fast vier Uhr war, stapfte er zum Wagen zurück, um den wichtigsten Gegenstand für die morgendliche Zeremonie zu holen – das Opfer.Jacob war nicht religiös, hatte jedoch in dieser Nacht seinen Anteil an Gebeten geleistet.Alles, was getan werden konnte, würde getan werden, aber vielleicht war es nicht genug.Polizeibeamte aus Stadt, County und Bundesstaat waren über den Berg verteilt, der sich über unzählige Meilen und endlose Morgen Land erstreckte.Alle örtlichen Mitglieder des Suchtrupps versuchten sich an jede alte Scheune in der Gegend zu erinnern.Jacob wusste, dass es zwei Tage dauern konnte, alle Scheunen in Cherokee County zu überprüfen.Genny und Jacob waren sich einig, dass die Scheune, in die der Mörder Misty gebracht hatte, leer stand und wahrscheinlich nicht mehr benutzt wurde, doch sie wussten auch, dass sie sich irren konnten.Genny würde die Erste sein, die zugab, dass ihre Visionen nicht immer hundertprozentig zutrafen, dass sie nicht unfehlbar war.Ihre Gruppe bestand nun nicht mehr nur aus Genny, Dallas und Jacob, sondern auch aus Sally und ihren Hunden Peter und Paul sowie einem halben Dutzend Gesetzeshütern – Bobby Joe und Tim Willingham, den beiden Deputys; drei Polizisten aus Cherokee Pointe, und einem Autobahnpolizisten.In den letzten paar Stunden hatten sie drei Scheunen östlich von Gennys Haus gefunden und durchsucht.Zwei waren unbenutzt und leer, eine gehörte einem pensionierten Farmer, der seinen alten Traktor darin unterstellte.Sie hielten die Funkverbindung zu den anderen Gruppen aufrecht – insgesamt fünf –, doch bisher standen sie mit leeren Händen da.Als sie von der Straße abbogen, am Zaun hielten, der die alte Farm der Wells umgab, und die beiden anderen Wagen hinter seinem Pick-up parkten, schaute Jacob auf seine Uhr.Halb fünf.Die Zeit lief ihnen davon.In weniger als zwei Stunden würde die Morgendämmerung heraufziehen.Wenn sie Misty nicht bald fänden, würde es zu spät sein
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