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.Die Französinnen, und besonders die Pariserinnen, verstehen sich wunderbar auf derartige Szenen, denen ihre ganze Naturanlage, ihr Geschlecht, ihre Toilette und ihre ganze Sprechweise ungeahnte Reize verleihen.Wie oft ist nicht auf dem kapriziösen Antlitz einer solchen anbetungswürdigen Komödiantin ein boshaftes Lächeln an die Stelle der Tränen getreten, wenn sie sieht, wie ihr Ehemann eilfertig bemüht ist, das schwache Seidenband zu zerreißen, das ihr Mieder zusammenhält, oder den Kamm wieder festzustecken, der ihre Haare zusammenhielt, die stets in Tausenden von goldenen Locken sich auflösen möchten!Aber alle diese Listen der Neuzeit sind nichts gegen den Geist des Altertums, gegen die unwiderstehlichen Nervenanfälle, den Waffentanz der Ehe!Oh! Welche Wonnen versprechen einem Liebhaber die Lebhaftigkeit dieser zuckenden Bewegungen, das Feuer dieser Blicke, die Kraft dieser Glieder, die selbst in solchem Anfall noch anmutig bleiben! In solchen Krisen wälzt sich eine Frau auf der Erde mit der Unwiderstehlichkeit eines Sturmwindes, lodert empor wie die Flammen einer Feuersbrunst, wird sanft wie eine Welle, die über weiße Kiesel dahingleitet – sie unterliegt einem Übermaß von Liebe, sie sieht die Zukunft, sie prophezeit.Vor allem aber sieht sie die Gegenwart, sie streckt einen Ehemann besiegt zu Boden und flößt ihm eine Art von panischem Schrecken ein.Oft braucht ein Mann nur ein einziges Mal seine Frau gesehen zu haben, wie sie drei oder vier kräftige Männer beiseite schob, wie wenn es Federn gewesen wären.Er wird niemals wieder versuchen, sie zu verführen.Er wird sein wie ein Kind, das einmal an einer Kurbel einer gefährlichen Maschine gedreht hat, so daß diese sich in Bewegung setzte, und das seitdem einen unglaublichen Respekt vor der alltäglichsten mechanischen Vorrichtung hat.Ich kannte einen Ehemann, einen sanften und friedfertigen Herrn, der mit seinen Augen beständig an den Augen seiner Frau hing – gerade wie wenn man ihn in einen Löwenkäfig gesteckt und ihm gesagt hätte, wenn er die Bestie nicht reize, so würde er mit dem Leben davonkommen.Die Nervenanfälle sind aber sehr anstrengend und werden von Tag zu Tag seltener; die romantische Nervosität wiegt vor.Es hat zwar einige phlegmatische Ehemänner gegeben, die zu jenen Männern gehören, die lange lieben, weil sie mit ihren Gefühlen haushälterisch umgehen; diese haben über Migräne und Nervosität zu triumphieren gewußt; aber derartige erhabene Menschen sind selten.Als getreue Schüler des braven Sankt Thomas, der den Finger in Christi Wunde legen wollte, besitzen sie die Ungläubigkeit eines Atheisten.Unerschütterlich inmitten aller Tücken der Migräne und aller Fallen der Nervosität jeder Art, konzentrieren sie ihre Aufmerksamkeit auf die Szene, die ihnen vorgespielt wird; sie prüfen die Schauspielerin, sie suchen eine der Triebfedern ihrer Handlungsweise zu entdecken; und wenn sie den Mechanismus der Kulissenschieberei herausgefunden haben, machen sie sich den Spaß, irgendeinem Gegengewicht einen leichten Druck zu geben, wodurch sie sich sehr leicht davon überzeugen, ob die Krankheiten echt sind oder ob nur eine Ehestandskomödie gespielt wird.Sollte aber durch eine Anspannung seiner Aufmerksamkeit, die vielleicht über menschliche Kräfte hinausgeht, ein Ehemann allen diesen Ränken entgehen, die eine unzähmbare Liebe den Frauen eingibt, so muß er doch durch den Gebrauch einer furchtbaren Waffe besiegt werden – der letzten Waffe allerdings, zu der eine Frau greift, denn sie wird stets nur mit einem gewissen Widerstreben ihre Herrschaft über den Gatten selber zerstören; aber es ist eine vergiftete Waffe, die so tödlich ist wie das verhängnisvolle Fallbeil des Scharfrichters.Hiermit gelangen wir zum letzten Paragraphen vorliegender Betrachtung.3.Die Schamhaftigkeit in bezug auf die EheEhe wir uns mit der Schamhaftigkeit beschäftigen, wäre es vielleicht nötig, festzustellen, ob sie überhaupt existiert.Ist sie nicht etwa bei der Frau nur eine geschickt angewandte Koketterie? Sollte es nicht etwa nur das Gefühl sein, daß sie die freie Verfügung über ihren Körper hat? Man bedenke, daß die Hälfte aller Frauen auf der Erde beinahe nackt gehen.Sollte sie etwa nur eine soziale Schimäre sein? Dies behauptete Diderot, indem er den Einwand erhob, daß dies Gefühl vor der Krankheit und dem Elend nicht standhalte.Auf alle diese Fragen läßt sich wohl eine Antwort geben [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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