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.Eingepackt zu werden schien die Kleine zu beruhigen, sodass das unwirsche Gebrüll schließlich in kleine Seufzer und Kickser mündete.Die Frauen entbanden Maude von der Nachgeburt und halfen ihr dann vom Gebärstuhl in ein weiches Bett mit frischen Laken und einer Decke aus Schaffell.Emmeline eilte davon, um Fulke zu holen, und Barbette bürstete Maudes silberblondes Haar und flocht es zu einem Zopf.Während der Geburt trugen die meisten Frauen ihr Haar offen, weil das Kind dadurch angeblich schneller zur Welt kam.Man legte Maude ihre Tochter in den Arm, und die beiden sahen einander an.So rot und runzelig, wie die Kleine noch war, hätte Maude sie nicht unbedingt als schön bezeichnet, aber das war in diesem Moment völlig unwichtig – sie liebte sie auf den ersten Blick.»Sie hat die Augen ihres Vaters«, murmelte Barbette.»Und seine Stimme.« Maude lächelte.Sie liebkoste die kleine Wange, worauf sich das Köpfchen instinktiv zum Finger drehte.In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und Fulke trat in den Raum.Maude sah ihm entgegen.Sie wusste, dass er seit Beginn der Wehen in der Halle auf und ab gelaufen war.Ungefähr jede Stunde hatte er eine der Mägde nach oben geschickt, damit sie sich nach dem Fortgang erkundigte, bis ihm die verzweifelten Frauen ausrichten ließen, dass alles zufriedenstellend verlief und das Kind geboren werden würde, wenn es so weit war.»Lieber hätte ich eine Schlacht geschlagen, als weiter warten zu müssen.« Er beugte sich über Maude und küsste sie.»Man sagte mir, dass wir eine Tochter haben.«»Seid Ihr traurig, weil es kein Sohn ist?« Maude wusste, wie sehr sich manche Männer einen Erben wünschten.Als ob ein Sohn die letzte Bestätigung ihrer Männlichkeit wäre.Deutlich erinnerte sie sich an die Enttäuschung ihres Vaters, wenn ihre Mutter erneut eine Fehlgeburt erlitten hatte, sodass sie, ein Mädchen, der einzige Nachkomme war.Aber dieses Kind war etwas ganz Besonderes – sie war die erste FitzWarin, die nach mehr als fünfzig Jahren wieder in der Stammburg zur Welt gekommen war.»Das Einzige, was mir wichtig ist, ist, dass es euch beiden gutgeht.« Er sah zu, wie Maude die Kleine im Arm wiegte, und strich vorsichtig über die zarten Brauen.»Rot«, sagte er leise.»Nehmt sie.«Fulke nahm seine kleine Tochter so vorsichtig auf den Arm, als sei sie ein Fässchen Pech, das jederzeit in die Luft fliegen konnte.Maude musste schlucken.Sie hatte schon gestaunt, wie perfekt dieses winzige Wesen war, aber in Fulkes Händen wirkte das Baby noch sehr viel zerbrechlicher und zarter.Sie beobachtete Fulkes Miene, als sich die kleine Faust zum ersten Mal um seinen ausgestreckten Zeigefinger schloss.Maude lächelte.»Ich wusste ja schon länger, dass Frauen Männer um den kleinen Finger wickeln können«, sagte sie unter Tränen, »aber heute erlebe ich zum ersten Mal, dass das auch mit einem einzigen kleinen Griff zu schaffen ist.«Fulke erwiderte ihr Lächeln, und auch seine Augen schimmerten feucht.»Und wenn Ihr mir noch ein Dutzend Söhne schenktet – nichts könnte diesen Moment übertreffen«, sagte er mit belegter Stimme.Er blickte auf das noch etwas verdrückte Gesichtchen seiner Tochter hinunter.»Wie sollen wir sie nennen? Vielleicht Jonetta nach Eurer Mutter?«Maude schüttelte den Kopf.»Nein, Hawise, wie sonst könnte sie mit diesem Haar wohl heißen?«Der Winter wich dem Frühling und wenig später dem satten Grün des Sommers.Fulke vertiefte die Gräben um die Palisaden, er flickte und verstärkte die Befestigungen und bereitete sich auf das vor, was auch immer Henry Furnel und die Brüder FitzRoger gegen ihn ausheckten.Der Sommer verging, es wurde geerntet, es wurde Weihnachten, und noch immer ließ sich niemand blicken.»König Johann kann seine Truppen in der Normandie nicht mehr bezahlen«, bemerkte Jean de Rampaigne.Er war für die Festtage nach Whittington gekommen, nachdem er den Monat zuvor im Palast des Erzbischofs von Canterbury verbracht hatte.»Außerdem vertraut er der Loyalität seiner normannischen Vasallen so wenig, dass er die wichtigen Burgen lieber mit seinen Söldnerführern besetzt.«»Wenn er die Truppen nicht mehr bezahlen kann, geht das sicher nicht lange gut.«Jean nickte.»Die Steuereinnahmen aus der Normandie reichen nicht aus – das ist richtig.Also bezahlt Johann die Truppen aus Englands Schatulle und melkt damit das Königreich wie eine Kuh.«Fulke quittierte Jeans Bemerkung mit einem Lächeln.»Hubert war schon immer ein guter Hirte.«»Genau.Und als guter Hirte weiß er, wann die Kuh keine Milch mehr geben wird.« Jean schnitt eine kleine Pastete mit gewürztem Hühnerfleisch und Rosinen in zwei Teile und schob eine Hälfte in den Mund.Die andere bot er Maude an, die auf der anderen Seite neben Fulke saß, aber sie schüttelte nur lächelnd den Kopf.»Diesmal isst sie nur gepökelte Wurst und sonst nichts.« Fulke grinste seine Frau an.»Bei Hawise war es Knoblauch.Da konnte ich mich ihr überhaupt nicht nähern!«»Ihr seht ja, was geschehen ist, als Ihr es endlich wieder gewagt habt!« Maude klopfte auf ihren Bauch, der zwar noch immer flach war, doch seit einem Monat wusste sie, dass neues Leben darin heranwuchs.Fulke spielte den Beleidigten.»Immer bin ich schuld!«»Freut Euch lieber, dass es kein anderer ist.«»Das ist wahr.« Er spürte, wie ihn jemand an seinen Beinlingen zupfte.»Da«, sagte Hawise.Mit einer Hand umklammerte sie sein Bein und streckte die andere fordernd in die Höhe.Dieser Befehl, so tyrannisch er auch war, ließ sein Herz schmelzen.Er hob die Kleine hoch und setzte sie auf seinen Schoß
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