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.Nachdem Oberst Will die Luftschleuse und den anschließenden Tunnel unter Druck gesetzt hatte, lasen Sontag und er die Anzeigen der beiden Manometer ab.»Beide auf tausend-dreizehn Millibar«, stellte Will fest.Er öffnete die Vorreiber der in die Luftschleuse führenden ersten Luke, las nochmals den in der Schleuse herrschenden Druck ab, nickte zufrieden und öffnete die massive Stahltür.»Bis später«, sagte er, prüfte das in der Schleuse hängende tragbare Sauerstoffgerät und setzte sich die Maske auf.Nachdem Sontag die Stahltür hinter ihm geschlossen und verriegelt hatte, kontrollierte Will den Luftdruck im Transfertunnel und öffnete die obere Schleusenluke.Leises Zischen bewies, daß ein Druckausgleich stattfand, aber Will konnte weder Lecks noch Beschädigungen feststellen.»Willkommen an Bord, Oberst«, sagte eine Stimme über ihm.Als Will den Kopf hob, sah er über sich einen jungen Techniker, der ihm freundlich zulächelte.Will nahm seine Sauerstoffmaske ab und starrte den Techniker aufgebracht an.»Laut Vorschrift müssen Sie warten, bis ich meine Schleusentür geöffnet habe, John.«»Ich habe gewartet, bis sie sich bewegt hat, Sir«, versicherte John Montgomery.»Glauben Sie mir, Oberst, ich habe keine Lust, in Ihre Ladebucht gesaugt zu werden.«»Aber eines Tages ist’s soweit.« Will drehte sich um und entriegelte die aufs Mitteldeck der Enterprise führende Luke.Seine Miene blieb dabei grimmig.»Klar zum Transfer, Besatzung.«Die Besatzungsmitglieder schwebten nacheinander aus der Luftschleuse in das geräumige Andockmodul von Silver Tower hinauf.Sontag, der als letzter von Bord der Enterprise ging, verriegelte alle Luken hinter sich.Damit war die Enterprise hermetisch abgeschlossen und von der Raumstation getrennt.Armstrong-RaumstationAm Ende des zehn Meter langen Transfertunnels mit nur 1,20 Meter Durchmesser wurden die Besatzungsmitglieder von Technikern in Empfang genommen, die ihnen Turnschuhe mit steifen Kletthaken an den Sohlen gaben.Ein Mann mit Goldstickerei am Kragen trat vor.»Willkommen im Silver Tower.Ich bin Oberst Jim Walker, der stellvertretende Kommandant.« Er schüttelte den beiden Neulingen Ann und Baker die Hand.»Hoffentlich haben diese Piraten Sie gut hergebracht.«Walker verkörperte einen Offizierstypus, den Ann im Space Command, das für Verteidigungsaufgaben im Weltall zuständig war, schon häufig kennengelernt hatte.Er wirkte für seinen Dienstgrad ziemlich jung, war schlank, mittelgroß und hatte eine Stirnglatze.Aus seinem Auftreten und seiner Erscheinung sprach keine militärische Schroffheit, sondern die zurückhaltende Intelligenz eines Ingenieurs oder Wissenschaftlers.Im Space Command, dessen Offiziere eine wissenschaftliche Elite darstellten, herrschte dieser Typ vor.Im College waren solche Leute vermutlich als Computerfreaks bezeichnet worden – im Silver Tower waren sie Kommandanten und Innovatoren.»Ich freue mich schon darauf, mit Ihnen an Ihrem Projekt zu arbeiten«, erklärte Ann.»Daß es überhaupt existiert, verdanke ich Ihnen.Wie ich gehört habe, haben Sie Druck für die Genehmigung gemacht.«»Danke, aber hier bei uns ist General Saint-Michael der große Beweger.Er hat Ihre Sache in Gang gebracht.«»Ist der General…?«»Sie lernen ihn bald kennen.Er ist schon den ganzen Tag mit der Reparatur unseres Hauptsenders zur Datenübertragung beschäftigt.«»Doch hoffentlich kein größerer Defekt?« fragte Baker besorgt.»Nein, aber der General wollte sich selbst darum kümmern.Das ist typisch für ihn.Ihm ist nichts zu groß oder zu klein.« Der stellvertretende Kommandant führte Ann und Baker durch das Andockmodul und eine über ihnen ins Deck eingelassene Luke.Ann hatte angenommen, die übrigen acht unter normalem Luftdruck stehenden Module der Raumstation seien nur so groß wie das Andockmodul oder bestenfalls eine vergrößerte Version des spartanischen Mitteldecks der Raumfähre.Beim Betreten des ersten Moduls zeigte sich jedoch, daß sie sich getäuscht hatte.Das Modul war hell und geräumig.Zwei höhere Offiziere und vier Techniker standen vor Überwachungskonsolen, tranken Kaffee und tauschten kurze Meldungen aus.Grünpflanzen – natürliche Kohlendioxidfilter – standen mit Klettbändern befestigt auf niedrigen Podesten.»Das ist das Kommandomodul«, sagte Oberst Walker, nachdem die Gruppe durch den kurzen Verbindungstunnel geschwebt war.»Von hier aus werden Erdüberwachung, Nachrichtenübermittlung und Stationsbetrieb koordiniert.Der General hat seinen Arbeitsplatz dort drüben.«Ann fiel auf, daß Saint-Michaels Arbeitsplatz sich in einem Punkt von allen anderen unterschied: Der General hatte einen Sessel.Seine Untergebenen mußten stehen, wobei ihre Sohlen mit den Kletthaken ein Davonschweben verhinderten, oder sich an höhenverstellbaren Arbeitsplattformen angurten.Überall waren flauschige Klettschlaufen angebracht: an Boden, Decke und Wänden, sogar an den Konsolen.Baker deutete auf die »Decke« des Moduls.»Instrumentenpulte an der Decke, Oberst? Weshalb?«»Wo ist denn die ›Decke‹, Dr.Baker?« lautete Walkers Gegenfrage.»Ist das die Decke…?«Walker löste sich von den Klettschlaufen des »Fußbodens«, schwebte zur »Decke« hinauf und verankerte sich an den Klettschlaufen einer Seitenkonsole.»Oder ist das hier die Wand? Im Weltraum – und vor allem im Silver Tower – existieren die normalen Begriffe von unten und oben nicht mehr.Die Nutzfläche eines Moduls, das auf der Erde fünfzig Quadratmeter Bodenfläche hätte, läßt sich verdreifachen, indem man die Konsolen gleichmäßig auf Boden, Decke und Wände verteilt – und der Herstellungspreis sinkt zugleich um über die Hälfte! Da diese Anordnung für Neulinge sehr verwirrend sein kann, sind wir dazu übergegangen, den ›Fußboden‹ mit gelben Klettmatten auszulegen.Man braucht ein paar Tage Zeit, um sich hier einzugewöhnen, aber dann werden auch Sie durch die Räume schweben, als seien Sie hier geboren.«Walker löste sich von der Decke, schwebte zurück und deutete auf einen Offizier und zwei Techniker, die vor einer großen Konsole mit mehreren Bildschirmen Dienst taten.»Von dort aus wird unser SBR – Space-based Radar – betrieben.Es überwacht vorprogrammierte Gebiete der Sowjetunion und anderer Staaten, während wir sie überfliegen.Unser Radar kann jeden über zwei Meter großen Gegenstand in fast allen Höhen orten und verfolgen – sogar an Land und unter Wasser.Darüber hinaus existiert zur Entdeckung von Raketen ein Datenaustausch mit geostationären Satelliten mit Infrarotdetektoren.Im Augenblick ist das SBR mit Dr.Bakers Thor-Raketen in ihrem Behälter unter der Station gekoppelt.Später stehen wir in Direktverbindung mit Hunderten von Thor-Garagen in verschiedensten Umlaufbahnen und dirigieren von hier aus die ICBM-Abwehr der gesamten nördlichen Hemisphäre.«Er wandte sich an Ann
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