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.»Natürlich«, sagte ich in dem Ton, in dem Leute bei einer Beerdigung zu sprechen pflegen, »für alle, die während der Zeit im Haus waren, als das Manuskript gestohlen wurde, wird das Ganze unangenehm werden.Ihre Namen werden in allen Zeitungen erscheinen, und das wird keinem gut bekommen.« Ich lächelte ihr mitleidig zu.»Vor allem für Sie, Süße.Wenn man in einer so empfindlichen Branche wie dem Fernsehen tätig ist.«»Ich habe nicht das geringste mit dem Diebstahl dieses verdammten Theaterstücks zu tun«, sagte sie schnell.»Wenn jemand es gestohlen hat, dann muß es Helen selber gewesen sein.«»Wer hat sie also ermordet?«»Ich weiß es nicht! Vielleicht dieser Boler?«»Es wird auch für Antonia hart sein«, sagte ich.»Ich meine, wenn dabei herauskommt, daß sie gar nicht Kendalls Tochter ist.«»Dieses kleine Luder hat es nicht besser verdient!« sagte sie geistesabwesend.»Wenn Sie sehen, wie sie die ganze Zeit um ihn herumlungert, könnte man denken, er sei ihr Vater und ihre Mutter zugleich und nicht der blöde Ehemann, der nicht einmal merkte, daß das Kind seiner Frau von einem anderen stammte.«»Woher wissen Sie das?« fragte ich leise.»Nun, ich.« Sie hielt plötzlich inne, und ihre Augen weiteten sich langsam, während sie mich anstarrte.»Ich.«»Wer hat Ihnen das erzählt?«Sie bearbeitete ihren Fingerknöchel wieder eine Weile mit scharfen weißen Zähnen und sagte dann mit zaghafter Stimme: »Helen.«»Helen Christie?«Jackie nickte unglücklich.»Ich war — na ja — , ich war eifersüchtig auf sie.Okay, ich war Rafes Geliebte und wohnte in seinem Haus, aber ich hatte meinen Stolz.Dann hatte er den Nerv, diese andere Frau ins Haus zu bringen und sich mit ihr Tag und Nacht in seinem Arbeitszimmer einzuschließen.Ich konnte es schließlich nicht mehr länger ertragen und schaffte es, sie allein zu erwischen, und sagte ihr die Meinung.Als ich ihr sagte, sie solle die Finger von Rafe lassen, lachte sie mir ins Gesicht.Sie sagte, er sei ein großer Dramatiker, aber als Mann zähle er nicht, und ich würde bald genug herausfinden, was für ein einfältiger Weichling er sei! Das half mir auch nicht weiter; und so begannen wir, einander anzuschreien.Mittendrin sagte sie — , daß Rafe nicht wisse, daß Antonia nicht seine Tochter sei.«»Woher wußte sie es denn?«»Ich habe gar nicht danach gefragt«, sagte Jackie langsam.»Aber nach dem zu urteilen wie sie sprach, wußte ich irgendwie, daß sie die Wahrheit erzählte.«»Und Sie haben es Antonia weitererzählt?«»Ja.« Zwei rote Flecken brannten auf ihren Wangen.»Ich wollte mich dafür, wie sie mich während meines Aufenthalts in Rafes Haus behandelt hatte, revanchieren.Immer war sie reizend, wenn Rafe um den Weg war, und eine absolute Hexe, wenn er weg war.« Sie lachte schroff.»Ich habe Antonia unterschätzt, und das war ein weiterer Fehler.Zwei Nächte später arrangierte sie die kleine Szene zwischen mir und Pete, und draußen war ich.«»Und deshalb haben Sie auch nicht versucht, Kendall die Wahrheit über Antonias und Petes Manöver zu erzählen?« sagte ich.»Denn selbst wenn Sie ihn überzeugt hätten, wußten Sie, daß Antonia ihm berichten würde, was Sie ihr erzählt hatten, nämlich, daß sie nicht seine Tochter sei — und er hätte Sie daraufhin trotzdem hinausgeworfen.«Sie nickte wieder, und ihr Gesicht zerfiel.»Ich liebte den Burschen«, flüsterte sie unter Tränen.»Ich wollte nur ihn haben, und wegen dieses Mistviehs Antonia habe ich ihn verloren.«Ich stand auf und stellte mein Glas auf den Tisch.»Ich muß gehen«, sagte ich.»Wegen Pete brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, er wird nicht zurückkommen.Und ich glaube auch nicht, daß Sie Rafe Kendall nur wegen dieses Luders Antonia verloren haben.«»Nein?« Sie hob das tränenüberströmte Gesicht und starrte mich an.»Was stand denn sonst zwischen mir und Rafe?«»Ein anderes Luder«, sagte ich kalt, »eins namens Jackie Lorraine.«Als ich an der Türschwelle angelangt war, drehte ich mich noch einmal nach ihr um.Sie stand bewegungslos in ihrem weißen Hausanzug da, ihre prachtvollen Brüste preßten sich gegen das dünne Material des Oberteils, und die Hosen saßen eng um die vollen Hüften.Aber trotz alledem bedauerte ich nichts.Es hätte doch zwischen uns nicht geklappt.Ich fuhr geradewegs nach Hause; mein Magen knurrte, als ich unter den Portikus trat, und ließ mich erwartungsvoll schnuppern, als ich die Haustür öffnete.Kein aufreizender Duft drang mir in die Nüstern, als ich durch die Eingangsdiele ging und ins Wohnzimmer trat; aber — und ich hielt mir selbst den Daumen — vielleicht hielt sie beim Kochen die Küchentür fest geschlossen.Sandy Gibbs saß zusammengerollt mit einem guten Buch auf der Couch, die Füße untergeschlagen, eine Hornbrille auf der Nase.Sie blickte mich über den Brillenrand weg an und lächelte.»Hallo!«»Nun«, sagte ich heiter, »hier bin ich, rechtzeitig zurück und nahezu verhungert.«»Wie nett.« Sie konzentrierte sich wieder auf ihr Buch.»Wissen Sie, was >skandierend< heißt?«»Halb verhungert«, wiederholte ich mit Nachdruck.»Nein«, sie schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn, »das stimmt nicht.Es paßt nicht.Haben Sie ein Lexikon?«»Nein«, knurrte ich, »nur ein riesiges klaffendes Loch, wo sich früher mein Magen zu befinden pflegte.«»Ja?« Sie klappte das Buch zu, blickte mich erneut an und lächelte.»Ich weiß — Sie sind hungrig.«»Haben Sie uns etwas zu essen zubereitet?« Ich lächelte sie voller Wärme an.»Ich liebe Mädchen, die kochen können! Haben Sie das Steak gemacht — vielleicht mit Zwiebeln?« Ich schluckte schwer, als meine Speicheldrüsen zu sabbern begannen.»Oder vielleicht haben Sie auch diesen Hummer im Tiefkühlfach gefunden? Beides wäre großartig! Im Augenblick könnte ich ein ganzes Pferd aufessen.«»Wo wollen Sie denn um diese Nachtzeit ein Pferd auftreiben?« Sie lachte silberhell.»Nein, ich sollte keine solch albernen Witze machen.Ich habe das Steak wirklich gefunden — vielen Dank, Rick — , und es war köstlich.«»Na, fein!« Ich strahlte sie an.»Warum sind wir dann nicht schon.? — Wieso war?«»Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht so hungrig gewesen«, sagte sie selbstzufrieden.»Ich glaube, es lag an all diesen spaßigen Gesellschaftsspielen, die Sie für mich arrangiert hatten, Rick.All dieses prachtvolle Training, bei dem ich mir eine wunde Kopfhaut, Püffe in die Rippen und einen Stoß in den — nun ja — zugezogen habe.Ich aß und aß und aß«, sie lächelte verträumt, »bis alles weg war.«»Alles weg?« wimmerte ich.»Keine Sorge«, gurrte sie.»Ich habe ein bißchen Salat und Tomaten gefunden und Ihnen ein Sandwich zurechtgemacht.«»Ein einziges, winziges Sandwich?« stöhnte ich.»Und auch noch Salat und Tomaten!«»Auf Roggenbrot«, murmelte sie.»Viel Vitamine und wenig Kalorien, sage ich immer.«»Versuchen Sie nur, das noch einmal zu sagen, nachdem ich Sie erdrosselt habe!« zischte ich.»Ach, das hätte ich beinahe vergessen.« Sie nahm ihre Brille ab und ließ sie lässig an einem Bügel baumeln.»Max Boler hat angerufen.Er möchte, daß Sie gleich zurückrufen — es sei sehr dringend, sagte er.«»Gleich, nachdem ich Sie erdrosselt habe!«»Rufen Sie ihn vorher an«, empfahl sie mir.»Ich hole Ihnen inzwischen das Sandwich, während Sie mit ihm sprechen.«Sie stand auf und ging in die Küche hinaus, bevor ich Gelegenheit hatte, die Hände um ihren Hals zu legen.Schließlich entkrampften sich meine Finger so weit, daß ich Bolers Nummer, die Sandy vorsorglich auf den Schreibblock neben dem Apparat geschrieben hatte, wählen konnte.»Holman«, sagte ich, als er sich meldete.»Diese Besprechung mit Kendall«, sagte er mit scharfer Stimme, »findet morgen statt!«»Wie bitte?« fragte ich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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