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.„Versuchen Sie auch unsere Seite zu verstehen, Frau Waschek.Wir hatten eine Menge Spesen, Ärger und Scherereien.Und vergessen Sie nicht die enormen Anwaltskosten.“Noch ein hyänenhaftes Lächeln.Dann ist für Steffen das Meeting gelaufen.Die lädierte Kampfmaschine an seiner Seite packt ihr Handwerkszeug ein, und auf dem Weg zur Tür dreht sich der graue Panther noch einmal um.„Ein Tip noch: Sollte, was ich nicht annehme, ihr österreichischer Landsmann, dieser Brehm, einen weiteren Versuch unternehmen, Sie mit ihrer ruhmreichen Vergangenheit im schönen Wien zu erpressen, dann sagen Sie Doktor Rössler Bescheid.Diese Ratte wird den Tag nicht überleben!“„Und wie ist das mit uns?“ erkundige ich mich.Aber diesbezüglich hat Herr Steffen keinen heißen Tip auf Lager.„Sie werden sich schlimmstenfalls den Arsch abfrieren.Aber da kommt man drüber weg, schätze ich.“53„Du sitzt morgen in deinem Flugzeug und kannst vergessen, was passiert ist.Das geht dich alles nix mehr an“, schluchzt Frau Ilse.„Aber ich? Was is mit mir? Das is alles so furchtbar, Kurtl!“Ich setze in den zehn Minuten, seit das Syndikat das Haus verlassen hat, zum zirka dreihundersten Mal zu einer Erklärung an.Und zwar des Inhalts, daß ich morgen in keinem Flieger sitzen werde und bei einem Glas Schaumwein mit dem Vergessen beginnen kann, wenn sich nicht bald einmal ein müder Wanderer in den Waschek-Palast verirrt und uns von den Bettpfosten losmacht.Aber es hat keinen Sinn.Frau Ilse heult Rotz und Wasser und beharrt auf ihrer These, daß es mir im Grunde echt super geht, ihr hingegen ganz furchtbar schlecht.„Weißt du, wann wir wirklich alt ausgeschaut hätten?“ frage ich, um sie auf andere Gedanken zu bringen, denn schließlich kann kein Mensch vernünftige Überlegungen anstellen, wenn neben ihm ein anderer heult wie ein Schloßhund.„Stell dir vor, die Russin hätte einen Blick in deinen Schrank riskiert und dein ganzes Spielzeug gefunden.Ich möcht lieber nicht wissen, wie wir jetzt beinand wären.“ „Was redst denn für einen Stuß, Kurtl?“ sagt Frau Ilse und zieht den Rotz hoch.„In dem Kasten is doch nix.Nur zwei alte Luftmatratzen und dem Walter sein Angelzeug, das ich ihm zum Geburtstag geschenkt hab.Und weißt du was?“ „Nein“, sage ich.„Er hat es kein einziges Mal benutzt.Nicht ein Mal!“ Frau Ilse wird neuerlich von einem Weinkrampf geschüttelt.„Und wieso is sonst nix in dem depperten Kasten?“ sage ich, weil der selige Walter auch kein Thema ist, das Frau Ilse die Tränen trocknet.„Du hast doch vorher gesagt, ich soll in den Kasten schauen, und dort werd ich allerhand.“„Aber das war doch nur ein Spiel“, schnieft Frau Ilse.„Spielst du nie solche Sachen?“„Nein“, sage ich.Schweigen.„Du, vielleicht kann man das Klebeband aufbeißen, mit den Zähnen?“ macht Frau Ilse den ersten konstruktiven Vorschlag, seit wir wieder allein in ihrem Spielzimmer sind.Die Idee ist theoretisch gut, scheitert in der Praxis allerdings daran, daß keiner von uns beiden über die Anatomie einer Giraffe verfügt.Steffens Expertin hat schon gewußt, warum sie uns die Hände so hoch überm Kopf an die Bettpfosten geklebt hat, daß man das Lassoband mit den Zähnen nicht lösen kann.Mein negativer Bescheid treibt Frau Ilse auf ein neues die Tränen in die Augen.„Still jetzt.Da is was“, sag ich, weil ich irgendwo im Haus ein Geräusch gehört habe.Frau Ilse stellt schlagartig ihr Schluchzen ein.Stille.„Und wenn die zurückkommen und uns umbringen wollen?“ flüstert sie.Ich lasse mir auch diese Möglichkeit durch den Kopf gehen, mit dem Ergebnis, daß auch mir schön langsam zum Heulen ist.Dann höre ich Schritte.Sie kommen näher.Und eine zarte Mädchenstimme fragt:„Ilse? Kurtl? Hallo? Ist da jemand?“Und schon geht die Tür auf, und Sarah steht da.Blond, liebreizend und großäugig, wie sich das für einen richtigen rettenden Engel gehört.„Scheiß mich an“, meint sie, vielleicht nicht ganz standesgemäß, und ihre Augen werden immer größer, als sie nach und nach das Ausmaß der Malaise erfaßt, in der sich Frau Ilse und ich befinden
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