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.Verlangte, als das Mädchen in seiner Not unter sich machte, zusätzlich Traminer.Nötigte Monhaim und den Grafen zum Zugreifen.Monhaim aß und trank mäßig, gesittet.Notthafft rührte kaum einen Bissen an, soff aber unmäßig und hielt sich dabei allein an dem schweren Burgenländer.So gierig soff der Graf, daß er sich Jabot und weiße Manschetten hellrot sprenkelte und schlierte.Er hatte sich so gedreht, daß er von der Gefolterten allein die nach hinten gereckten Arme sah.Schließlich riß er sich Hut und Perücke vom kurzgeschorenen Schädel und fluchte lautlos vor sich hin.Scherer und Edlmar starrten, während sie sich vollschlugen, auf Christines Brüste, ihre emporgequälte Scham.Sie verschmierten sich die Münder mit Fett, mit weißen Fleischfetzen, und als der Wein wirkte, begannen sie sich Zoten zuzuflüstern.Doch sie wurden nicht vulgär, wahrten die höfische Contenance, setzten die schlüpfrigen Pointen lateinisch.Einmal schleuderte Edlmar einen abgenagten Fischkopf gegen Christine, traf einen der Henkersknechte.Die Kapuze blieb gelassen.Kaspar Michel quälte sich mit einem einzigen Becher Wein, hielt in der Hand als Alibi ein paar gesottene Krebse, deren Panzer er nicht zu knacken wußte.Er verspürte, obwohl nüchtern, Brechreiz, wollte würgen, sich übergeben, auch auf die anderen einschlagen.Wann hat es ein Ende? dachte er unentwegt.Es muß doch einmal ein Ende nehmen! Ich kann nicht mehr.Mein Gott – der Teufel liegt nicht dort vorne auf der Streckbank.Das ist nur ein unschuldiges Kind.Der Satan sitzt hier.Neben mir.Im Jesuiten.Im Kapuziner.Die anderen sind seine Dämonen.Ich auch! Mein Gott, laß es ein Ende nehmen!Straßmayr schlenzte sich den letzten Bissen Biberschwanz in den Rachen und schwemmte rot und lange nach.»Nun, Weinzierlin, gestehst du jetzt?« schrie er durch die Kammer.»Du bist eine Hexe, ja?! Gesteh und du kannst Wein haben!« Christine kämpfte gegen die Stricke, doch allein ihr Kopf bewegte sich, drehte sich ruckend auf dem schlecht gehobelten Eichenbrett.Zusammen mit einem pfeifenden Atemstoß kam ihre Antwort: »Bin unschuldig …«»Genau wie die da, was?« Der Jesuit deutete auf Johann und Gertrud Grueber, die immer noch dort lagen, wo die Büttel sie vor einer oder zwei Stunden hatten auf den Boden fallen lassen.Aneinandergedrängt, blind für alles, was um sie herum geschah.Längst war vergessen, daß sie je miteinander gestritten, sich angekeift hatten.»Unschuldig …«, wiederholte Christine mit pfeifenden Lungen.Straßmayr winkte dem Henker.Der riß die Speichen der Seilwinde weiter.Knirschend brach etwas in Christines Fußgelenk – blaurot schon längst das ganze Glied.Ein Schrei, der in den Trommelfellen fetzte.Und dann: »Ich sag's! Alles …«Auf einen Wink des Jesuiten hin lockerte der Henker das Streckseil.Christines geschundener Leib schien in sich zusammenzukriechen.Beckenknochen und Scham sanken zurück in das Körperweiche.Ihr Wimmern jetzt ohne qualvolles Atempfeifen.Straßmayr hatte sich, ein Sieger, weit über die Balustrade nach vorne gebeugt.Gleich ihm lauerten die anderen, der Pfleger unwillentlich nicht ausgenommen.Die Predigerstimme Straßmayrs, mild, gütig jetzt: »Du willst gestehen.Das ist gut.Der Heiland ist dir gnädig.– Fangt mit den Fragen an, Monhaim …«***Die Litaneien jagten sich in Katharinas Schädel, verfolgten sie Tag und Nacht, ließen ihr keine Ruhe mehr.Manchmal bäumte sich jetzt etwas in ihr dagegen auf, wollte diese endlos hämmernden Stimmen endlich abstellen, doch das war nicht möglich.Die Stimmen hatten sich selbständig gemacht, schmetterten auf Katharina ein, berannten sie, belagerten sie, zerrissen sie.Nur dann, wenn die Zwölfjährige sich wiegte, wurde es ein wenig besser.Dann ging manchmal das Meerestosen in ihrem Kopf zu dumpferem Brandungsrauschen zurück, ebbte zu einem Drängen ab, das zögernder kam.Doch für diese kurzfristigen Erlösungen mußte Katharina bezahlen: Zu der alten entzündeten Wunde an ihrem linken Schulterblatt hatten sich andere gesellt
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