[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.„Branka besuchen.“„Ach ja, einer der Hirten hatte ihr schon ausgerichtet, dass du vorhattest, zu ihr zu gehen.Aber offenbar war euer verstorbener Gutsherr schneller im Dorf.“ Sie umfasste mit einer Geste die Hagelschäden und den Himmel, von dem wieder in langen Fäden der Regen troff.„Was soll das bedeuten?“, rief ich.„Geht es Branka etwa so schlecht?“„Sie ist gestern krank geworden und starb schon heute Morgen“, flüsterte Zvonka.Ich krampfte die Finger um die Zügel.Um Stana hatte ich nicht geweint, aber nun stiegen mir die Tränen in die Augen.„Aber wie.“, stammelte ich.„Es ging sehr schnell“, ergriff wieder Olja das Wort.„Ihr war übel, sie hatte furchtbare Bauchschmerzen.Ihr Herz raste, sie schwitzte, hatte Fieber und bekam blaue Flecken am Hals.Heute kurz vor Sonnenaufgang ist sie aus dem Schlaf hochgefahren.Als ich von ihrem Keuchen ebenfalls aufwachte, rang sie nach Luft und starrte zum Fenster.Dann starb sie.“„Es war der Vampir“, zischte Zvonka.„Er kam zu ihr und hat sie umgebracht.Er verdirbt auch die Ernte und tötet unsere Schafe.Er will das ganze Dorf vernichten und uns allen das Leben nehmen.“In diesem Moment hätte ich nichts lieber getan, als zu Milutin zu rennen.Ich wünschte, ich könnte ihm alles erzählen und so das schreckliche Geheimnis von meiner Seele wälzen.Doch das war unmöglich.Trotz meiner Verzweiflung zwang ich mich zur Ruhe, versuchte nachzudenken.Zur gleichen Zeit, als der Tod Branka ereilte, hatte Danilos Bruder selbst mit hohem Fieber gerungen.Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die schwächliche Gestalt all das Unglück herbeirief, zum Dorf lief und Menschen erwürgte.Und noch ein anderer Gedanke verschloss mir die Lippen: Nie und nimmer würde ich Danilos Todesurteil sprechen.Vetar wurde unruhig, und ich bemerkte eine Bewegung aus den Augenwinkeln.Ein Dutzend Leute war herbeigekommen.Nun bauten sie sich vor Brankas Hütte auf, bis sie schließlich eine Front bildeten.Der Kummer um Branka schnürte mir immer noch die Kehle zu, meine Stimme klang krächzend und rau, als ich hervorstieß: „Jovan war es nicht! Sein Grab ist unversehrt, ich habe es gestern und heute Morgen geprüft.Und ich habe die Mohnsamen gestreut, die Branka mir geschickt hat.Er war es nicht!“„Aber der Hagel!“, wandte Zvonka ängstlich ein.„Und heute Morgen waren wieder drei Schafe tot.“„Jovan hat das Unwetter nicht gerufen!“, beharrte ich.„Ihr habt uns doch beobachtet und gesehen, dass wir die Rituale eingehalten haben.Alles ist so, wie es sich gehört! Geht zum Grab und überzeugt euch! Und Danilo hat ebenfalls nichts damit zu tun.Er war die ganze Nacht bei mir! Wir haben selbst Schaden durch den Hagel erlitten.“Die Dorfbewohner schwiegen und starrten mich finster an.„Was sagt Milutin dazu?“, drängte ich.Stumme Blicke flogen hin und her.Zu meiner Überraschung nahm sich die furchtsame Zvonka ein Herz und antwortete mir.„Milutin sagt, wir sollen beten.Er sagt, er wird heute zu Jovans Grab gehen und es selbst in Augenschein nehmen.Und er hat schon mit dem Hadnack gesprochen.Der wird die Toten dem Distriktverwalter melden.Der Hadnack sagt, dass der Kommandant in Jagodina einen Arzt schicken wird, um die Kranken zu untersuchen.“Ich atmete insgeheim auf.Das war nicht die schlechteste Nachricht.Die Österreicher waren besonnene Männer.Die Offiziere hatten Jovan gekannt und würden sicher nicht zulassen, dass seinem Sohn etwas zustieß.Im Stillen dankte ich Milutin für seine Umsicht.„Wie geht es Dajana und den anderen Kranken?“Wieder der schnelle Blickwechsel.„Zumindest Dajana geht es etwas besser“, meinte Zvonka.„Ich werde für sie beten“, sagte ich aus vollem Herzen und ging auf das Gatter zu, um Vetar anzubinden.Plötzlich kam Bewegung in die Gruppe.„Wohin?“, fragte einer der Männer und vertrat mir den Weg.Ich wischte mir mit dem Ärmel die Tränen von den Wangen und sah ihn verwundert an.„Ins Haus natürlich! Ich muss doch von Branka Abschied nehmen.“„Bete daheim“, knurrte der Mann.„Hier bist du nicht willkommen.“„Ihr wollt mir einen Abschiedsgruß verwehren? Mit welchem Recht? Sie war meine Freundin! Und was auch immer ihr von mir haltet – sie hat ihre Tür stets für mich geöffnet.Niemals hätte sie es zugelassen, dass mir jemand den Zutritt zu ihrem Totenbett verweigert, und ich.“Der Erdklumpen traf mich so überraschend an der Brust, dass ich mit einem Schrei zurücksprang.Ich war noch dabei, nach dem Übeltäter Ausschau zu halten, als schon die nächste Handvoll Schmutz geflogen kam.„Verschwinde!“, blaffte Olja mich an.Vetar riss den Kopf hoch und scheute, der Zügel ruckte schmerzhaft durch meine Hand.„Seid ihr verrückt?“, schrie ich.Doch da prasselte schon ein Hagel von Klumpen und Steinen auf mich und das Pferd ein.Ich kann mich nicht erinnern, wie ich damals in den Sattel gekommen bin.Irgendwie gelang es mir, den erschreckten Vetar festzuhalten und den Steigbügel zu erreichen.Ich saß noch nicht einmal richtig, als mein Pferd die Ohren anlegte und mit losen Zügeln fortstürmte, während ich mich an seine Mähne klammerte und nur wie durch ein Wunder nicht herunterfiel.Die Tür zu Dušans Hütte stand heute nicht offen und auch die zwei anderen Hütten waren verlassen.Eine hatte ein verlängertes Dach.Dort stellte ich Vetar unter, damit er vor dem Regen, der nun vom Himmel goss, geschützt war.An einem Haken an der Wand hingen zwei Beutel.In einem fand ich ein Zaumzeug, in dem anderen ein wenig Hafer, den ich Vetar gab.In Dušans Hütte sah es noch ebenso ärmlich aus wie damals, als ich sie zum ersten Mal betreten hatte.Ich suchte nach Feuerholz, doch ausgerechnet im Haus des Holzfällers fand ich keins, also schüttelte ich das Wasser aus dem Haar und wrang meinen Rock aus, so gut es ging.Dann nahm ich mein Kreuz und ließ mich auf der Bettstatt nieder.Ich fror bis in das Innerste meiner Knochen, Kopfschmerz pochte mit jedem Pulsschlag in meinen Schläfen.Obwohl es noch helllichter Tag war, streckte ich mich auf dem Lager aus und vergrub das Gesicht in der groben Decke.Sie roch vertraut – nach Harz und Eichenholz und ein wenig auch nach seiner Haut.Wenn ich die Augen zumachte, war es fast so, als wäre Dušan bei mir.Diese Gegenwart, die keine war, tröstete mich und trug mich davon [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • coubeatki.htw.pl