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.Sie schlug Gifford in einem seiner klaren Momente vor, das Lager einen Kilometer weiter hinüber in den Schatten des Bergrückens zu verlegen, in die Nähe der toltekischen Terrassenstadt, wo sie und Lowry ihren archäologischen Arbeiten nachgingen.Aber Gifford hatte das abgelehnt; er wollte sich nicht von den Schlangen am Ufer trennen.Aus irgendwelchen Gründen haßte er die Terrassenstadt.Nicht etwa, weil er sich dort die Verletzung zugezogen hatte, die jetzt sein Leben bedrohte.Er akzeptierte ohne Einschränkung, daß das einfach ein Unglücksfall ohne besondere symbolische Bedeutung war.Aber die Gegenwart der rätselhaften Terrassenstadt mit ihren verfallenen Galerien und Innenhöfen, überwuchert von Riesendisteln und Drahtmoos, erschien wie ein riesiges Menschenwerk, das dem überwirklichen Naturalismus des Deltas entgegenwirkte.Jedoch, die Terrassenstadt wie das Delta bewegten sich in der Zeit zurück, die barocken Schnörkel der Schlangengötter in den Friesen lösten sich auf und wurden ersetzt durch die verschlungenen Moosranken, die pseudoorganischen Formen, die der Mensch bei der Darstellung der zum Anfang zurückkehrenden Natur herstellt.In einem gewissen Abstand, gleich einer riesigen Hintergrundkulisse, schien die alte Toltekenruine im Staub zu liegen wie ein verwesendes Mastodon, ein sterbender Berg, dessen düsterer Traum von der Erde Gifford mit seiner leuchtenden Gegenwart umfing.»Fühlst du dich gut genug, um weiterzuziehen?« fragte Louise Gifford, als sie nach einer weiteren Woche noch keine Nachricht von Mechippes Boten hatten.Sie betrachtete ihn kritisch, wie er dalag, im Schatten des Sonnendachs, sein magerer Körper fast in den Falten der Decke verloren, über seinem Bein das gewaltige Zelt; nur an dem arroganten Gesicht mit den steifen Bartstoppeln erkannte sie ihn noch.»Wenn wir dem Suchtrupp entgegengingen…«Gifford schüttelte den Kopf.Sein Blick wanderte über die ausgebleichte Ebene zu den fast ausgetrockneten Armen des Deltas.»Was für ein Suchtrupp? Es gibt zwischen hier und Taxcol kein Boot, das flach genug wäre.«»Vielleicht schicken sie einen Hubschrauber.Man könnte uns aus der Luft sehen.«»Hubschrauber? Du bist verrückt, Louise.Wir werden gewiß noch eine Woche hier sein.«»Aber dein Bein«, sagte seine Frau beharrlich.»Ein Arzt sollte…«»Wie kann ich von hier weg? Auf einer Tragbahre hin und her geschüttelt, wäre ich in fünf Minuten tot.« Er sah müde zu dem sonnenverbrannten Gesicht seiner Frau auf und wartete darauf, daß sie weggehen würde.Sie stand unschlüssig über ihn gebeugt.In fünfzig Meter Entfernung saß Richard Lowry vor seinem Zelt und beobachtete sie still.Unwillkürlich, bevor sie sich zurückhalten konnte, fuhr ihre Hand hoch, um ihr Haar zu richten.»Ist Lowry da?« fragte Gifford.»Richard? Ja.« Louise zögerte.»Wir kommen zum Mittagessen zurück.Dann wechsle ich deinen Verband.«Als sie aus seinem Gesichtskreis verschwand, hob Gifford das Kinn ein wenig, um die vom Morgendunst verhüllten Ufer abzusuchen.Die von der Sonne gebackenen Schlickbänke schimmerten wie heißer Beton, und nur ein dünnes, schwarzes Rinnsal floß träge durch die Graben.Hier und da erhoben sich kleine Inseln von fünfzig Meter Durchmesser, wie perfekte Halbkugeln geformt, über den Grund der Kanäle und gaben der Landschaft eine merkwürdige, geometrische Starre.Die ganze Gegend blieb vollkommen reglos, aber Gifford lag geduldig in seinem Korbstuhl und wartete auf das Auftauchen der Schlangen.Als er sah, daß Mechippe ihm das Mittagessen brachte, wußte er, daß Lowry und Louise nicht von der Arbeitsstelle zurückgekommen waren.Er schob die Suppenschüssel beiseite.»Bring mir Whisky mit Soda, einen doppelten!« Er sah den Indianer scharf an.»Wo ist Mrs.Gifford?«Mechippe stellte die Suppenschüssel wieder auf das Tablett.»Misses Gifford bald kommen, Sir.Sonne sehr heiß, sie warten bis Nachmittag.«Gifford lehnte sich für einen Augenblick zurück und dachte an Louise und Lowry.Die Vorstellung, daß sie zusammen waren, rührte an seinen letzten Rest von Gefühl.Dann versuchte er mit der Hand den Dunst wegzuwischen.»Was war das…?«»Sir?«»Verdammt, ich meinte, ich sah eine.« Er schüttelte langsam den Kopf, als die weiße Form, die er flüchtig wahrgenommen hatte, zwischen den opalisierenden Schlickbänken verschwand.»Doch noch zu früh.Wo ist der Whisky?«»Kommen, Sir.«Ein wenig keuchend von der Anstrengung, die es ihn kostete, sich aufzurichten, sah sich Gifford unruhig zwischen den Zelten um.Schräg hinter sich sah er, als er die Augen auf die größere Entfernung einstellte, die langen Rücken der Toltekenstadt liegen.Irgendwo in den spiraligen Galerien und Gängen waren Louise und Richard Lowry.Von einer der hohen Terrassen über die alluviale Bank gesehen, würde das ferne Lager wie ein Häufchen ausgebleichte Spelzen aussehen, bewacht von einem Toten in einem Liegestuhl.»Liebster, es tut mir schrecklich leid.Wir wollten rechtzeitig zurück sein, aber ich habe mir den Fuß verrenkt«, Louise Gifford lachte leichthin dabei, »ähnlich wie du, wenn ich mir’s jetzt überlege.Vielleicht kann ich mich in ein, zwei Tagen hier neben dich legen.Ich bin so froh, daß Mechippe sich um dich gekümmert und den Verband gewechselt hat.Wie fühlst du dich? Du siehst viel besser aus.«Gifford nickte schläfrig.Das Nachmittagsfieber war vorbei, aber er fühlte sich leer und erschöpft.Daß er das Geplapper seiner Frau wahrnahm, war nur dem Whisky zuzuschreiben, den er den ganzen Tag über langsam getrunken hatte.»Es war ein Tag im Zoo«, sagte er und fügte mit trockenem Humor hinzu: »Im Reptiliengehege.«»Du und deine Schlangen, Charles, du bist zum Schießen.« Louise schritt um den Liegestuhl herum, dort wo der Wind von dem Hügel hinwehte.Dann zog sie sich auf die Luvseite zurück.Sie winkte Richard Lowry, der gerade einige Tabletts mit Fundstücken in sein Zelt trug.»Dick, ich schlage vor, wir duschen und setzen uns dann zu Charles für einen Drink.«»Großartige Idee«, rief Lowry zurück.»Wie geht es ihm?«»Viel besser.« Zu Gifford gewandt sagte sie: »Du hast doch nichts dagegen, Charles? Es wird dir guttun, ein bißchen zu plaudern.«Gifford machte eine unbestimmte Bewegung mit dem Kopf.Als seine Frau zu ihrem Zelt gegangen war, richtete er seine Augen auf den Strand [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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