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.Er sah mich an.Sein Gesicht war ganz nah an meinem.»Wie zum Teufel bist du auf so einen Gedanken gekommen?«, fragte er.Sein Blick wanderte zwischen meinen Augen hin und her.Er versuchte, seinen Blick zu konzentrieren und mir tief in die Augen zu sehen.»Du würdest es mir doch nicht glauben«, sagte ich.»Dann lass uns die ganze Sache vergessen.Schwamm drüber! Komm!«Wir stolperten durch die Dunkelheit zu der hell erleuchteten Hütte.Spät am nächsten Morgen weckte mich der Geruch von Kaffee und Schinken.Ich weiß nicht mehr, wie ich dort hinkam, aber kurz darauf übergab ich mich durch das offene Fenster.Wenig später, nachdem ich mir kaltes Wasser über den Kopf gegossen und mir den Mund ausgespült hatte, saß ich Harold an dem Tisch gegenüber, an dem wir schon am Abend zuvor gesessen hatten.»Wie fühlst du dich?«, fragte er.Er sah selbst nicht besonders gut aus.»Wie ein rohes Ei in dünner Schale.«»Es wird dir besser gehen, wenn du erst mal was gegessen hast.«Er stellte einen Teller vor mich hin, aber mein Blick blieb auf ihn gerichtet, auf der Suche nach … Ja, was? Unmut? Zorn? Ich weiß es nicht.»Harold«, begann ich.»Ich erinnere mich an alles, was gestern Abend geschehen ist.Und ich wollte dir sagen, dass es mir Leid tut.«»Wir haben vereinbart, die ganze Sache zu vergessen«, entgegnete er, »also sollten wir uns auch daran halten.Und jetzt iss dein Frühstück auf! Wir wollen noch fischen gehen.«10Im Nachhinein bin ich felsenfest davon überzeugt: Harold muss damals geahnt haben, dass mich mehr belastete als nur der Schmerz über meinen tragischen Verlust.Er muss gespürt haben, dass wir uns aus irgendeinem Grunde zu entfremden begannen, und so war er auf die Idee gekommen, unser Wochenende am See dazu zu benutzen, ein reinigendes Gewitter zwischen uns herbeizuführen.Es hatte funktioniert, und ich war ihm dankbar dafür.Ich glaubte ihm, dass er keine Affäre mit Anne gehabt hatte.Und damit hatte er mir die Erinnerung an jene Anne zurückgegeben, die ich geliebt und der ich vertraut hatte – und die ich, mehr als alles andere, auch weiterhin lieben wollte.Außerdem stellte ich fest, dass ich endlich nicht mehr von dem Verlangen besessen war, über jenen geheimnisvollen Sekundenbruchteil nach Annes Tod zu reden, der mein Leben so entscheidend beeinflusst hatte.Ich glaubte noch immer an das, was ich erlebt hatte.Ich glaubte an die Realität des Geschehenen.Doch was ist Realität?Diese Frage spielte im Augenblick nur eine untergeordnete Rolle.Was zählte, war das Leben selbst.Mein Leben, das meines Sohnes.Metaphysische Spekulationen mussten Alltagsproblemen weichen – es galt zum Beispiel, ein neues Kindermädchen für Charlie zu finden, bevor Peggy uns verließ.Oder für die Finanzspritze zu sorgen, die meine Firma so dringend benötigte.Vor Annes Tod hatte ich fest mit der Unterstützung der Bank gerechnet, sodass ich mir gar keine Gedanken über mögliche Alternativen gemacht hatte.Harold war sich sicher gewesen, dass ich den Kredit erhalten würde, und meine eigenen Zweifel und Sorgen diesbezüglich waren nicht sehr groß gewesen.Hätte man mich gefragt, was im Falle einer Absage der Bank passieren würde, hätte ich geantwortet, dass wir einfach so wie bisher weitermachen.Aber so einfach liegen die Dinge leider selten.Firmen, so musste ich nun lernen, erreichen entweder ein bestimmtes unternehmerisches Niveau und gehen dort irgendwann zugrunde, oder sie schaffen den Sprung auf die nächsthöhere Ebene.Ich hatte kurz vor diesem Sprung gestanden und bisher angenommen, ich brauchte nun einfach nur dort weiterzumachen, wo wir stehen geblieben waren.Allerdings hatte ich dabei die angeborene konservative Einstellung von Menschen in Nadelstreifenanzügen nicht einkalkuliert.Zuerst bekam ich das Getuschel gar nicht mit.Es war Harold, der mich darauf aufmerksam machte und mir erzählte, was hinter vorgehaltener Hand über mich erzählt wurde.Ihm hatte man sich anvertraut, war er doch das vernünftige Mitglied der Familie, von dem man keinen Ärger erwartete und das in der Lage war, Wogen zu glätten und Auswege aus verfahrenen Situationen zu finden.»Schau, Rick«, begann er, sichtlich verlegen, »wenn du in der Bank einfach nur einen Anruf erhalten hättest, dass Anne bei einem Unfall zirka sieben Kilometer entfernt ums Leben gekommen wäre, hätte man dich a) mit Mitgefühl und b) mit so viel Geld überhäuft, wie du gebraucht hättest.Aber wie die Dinge liegen … nun, die zeitliche Rekonstruktion der Ereignisse hat, wie soll ich sagen, einige ungewöhnliche Aspekte ergeben.«»Was soll das heißen?«, fragte ich, da ich nicht gleich begriff.»Rick, du bist ganze dreizehn Minuten, bevor der Unfall passiert ist, aus der Bank gestürmt.«»Oh!« Langsam verstand ich.»Genau! Inzwischen wissen alle davon.Und es bereitet ihnen einiges Kopfzerbrechen.«»Ja, das leuchtet mir ein.«Es war etwas geschehen, das nicht so einfach in den Hauptbüchern und Bilanzen der Finanzwelt zu verbuchen war.Ich passte nicht länger in diese Welt.Ich war, obwohl dies natürlich niemand offen aussprach, zu einem Monstrum geworden.Harold tat sein Bestes, um die Damen und Herren in Nadelstreifen davon zu überzeugen, dass solch rätselhafte Vorkommnisse der seriösen Wissenschaft durchaus nicht unbekannt waren.Menschen, die sich sehr nahe standen, kommunizierten manchmal auf eine Art und Weise miteinander, die sich rational nicht erklären ließ.Er zitierte eine Fülle von Fällen aus Büchern über übersinnliche Wahrnehmung, ohne Erfolg.Sie verschlossen sich jedem Argument – und sie verschlossen ihre Safes.Um ehrlich zu sein, machte ich mir deswegen keine großen Sorgen.Ich bin ein geborener Optimist.Wenn das Geschäft nicht zustande kam, würde ich eben von neuem anfangen.Bisher hatte ich stets mit mehr Hoffnung als Angst in die Zukunft geblickt.Ich glaubte fest daran, dass Erfolg auf guten Ideen basiert und nicht darauf, dass man auf einem Blatt Papier Zahlenkolonnen hin und her schiebt.Harold dagegen machte sich Sorgen.Das war ein gutes Zeichen.Ich wusste, dass er irgendetwas Geniales ausbrüten würde.In der Zwischenzeit führte ich Vorstellungsgespräche mit Kindermädchen für Charlie.Die Agentur, die Harold ausfindig gemacht und die uns Peggy geschickt hatte, erwies sich als ausgesprochen effizient.Ich mochte die ersten drei Mädchen, die sie vorschlugen, hatte aber das Gefühl, dass sie nicht die Richtigen für den Job wären.Dann erhielt ich eines Morgens einen Anruf, dass eine weitere, etwas ältere Kandidatin auf dem Weg sei, die die Agentur für ideal hielt.Mein Herz setzte kurz aus, als ich ihren Namen hörte.Es war Emma Todd [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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