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.Was seinen jüngsten Bruder betraf – Nathanial Harrington war die größte Überraschung von allen.Er entsprach ganz und gar nicht Gabriellas Erwartungen.Ob das gut oder sehr, sehr schlecht war, konnte sie nicht sagen.Sechstes Kapitel»Was haben Sie mit Mr Dennison getan?«, fragte Nate beim Betreten der Bibliothek in einem schärferen Tonfall als beabsichtigt.»Ich habe nichts mit Mr Dennison getan«, erwiderte Miss Montini kühl.Sie saß am Schreibtisch des Sekretärs, als gehörte er ihr, was Mr Dennison über die Maßen irritieren dürfte, Nate jedoch nicht allzu sehr verstören sollte.»Jemand hat etwas mit ihm angestellt.« Nate zog die Brauen zusammen.»Er wirkt verwirrt und gedankenverloren.«»Ach ja?« Miss Montinis Ton war beiläufig, während sie weiter Papiere durchsah, die sie vor sich ausgebreitet hatte.Offenbar handelte es sich um Briefe.»Er ist gewöhnlich weder das eine noch das andere«, fuhr Nate fort.»Ich kenne Mr Dennison ausschließlich kompetent und gefasst.Und ich habe ihn noch nie im Mindesten verstört erlebt.«»Jedes Ding hat seine Zeit«, sagte sie leise vor sich hin, ohne die Augen von den Papieren zu nehmen.Kein Zweifel, das mussten die Briefe ihres Bruders sein.Sie ignorierte ihn, ja, das war es! Zwar antwortete sie auf das, was er sagte, doch nur mit knappen, beiläufigen Bemerkungen.Und mit Bibelzitaten auch noch! Nein, sie beachtete ihn überhaupt nicht.Was ausgesprochen ärgerlich war.Zudem musste er gestehen, dass seine Stimmung schon vorher nicht die beste gewesen war.Und obgleich er nicht sagen konnte, inwieweit es ihr Verschulden sein konnte, denn er hatte sie heute noch gar nicht gesehen, war es das eindeutig.Eigentlich war ein morgendlicher Ausritt mit seinem ältesten Bruder im Park eine exzellente Art, den Tag zu beginnen, belebend und erfrischend.Nichts auf Erden war so grün und üppig wie England im Frühling, sogar hier in London.Heute hatte Sterling zahlreiche Fragen zur Legende von Ambropia und der jungfräulichen Schutzgöttin gehabt.An sich hatte Nate es genossen, ihm das wenige zu erzählen, was man über die versunkene Stadt wusste.Leider wusste er auch, dass der Earl of Wyldewood in allem und jedem überaus gründlich war, sodass es nicht lange dauern würde, ehe er alles über Enrico Montini wissen wollte.Was wiederum zur Folge haben könnte, dass Miss Montini Dinge über ihren Bruder erfuhr, die sie vermutlich nicht wusste, sofern Nate sein Eindruck nicht täuschte.Und er hatte den abwegigen Wunsch, sie vor diesem Wissen zu schützen.Wie grotesk, bedachte man, dass er sie kaum kannte!Er holte tief Luft und rang sich einen etwas freundlicheren Ton ab.Ungeachtet der Umstände war sie immer noch ein Gast.»Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.«»Ziemlich.«Er selbst hatte fast gar nicht geschlafen, und das konnte man mit Fug und Recht Miss Montini anlasten.Die ganze Nacht hatte Nate sich hin- und hergewälzt, und die wenigen Male, die er eingenickt war, hatte er davon geträumt, die blauäugige Schönheit im Mondlicht zu küssen.Kein Wunder, dass er mit schlechter Laune aufwachte.»Dann sind Ihre Gemächer annehmbar?«»Mehr als annehmbar.«Wollten sie gemeinsam irgendetwas ausrichten, musste er dringend alle Gedanken an Küsse beiseiteschieben, so schwierig das auch sein mochte.»Und das Frühstück? War es zufriedenstellend?«»Es war köstlich.«Sie hatte ihr Haar aufgesteckt und trug ein Kleid, das mehr als anständig war, ja, man könnte es als jungfräulich bezeichnen, und ihre gesamte Aufmerksamkeit galt den Briefen vor ihr.Und trotzdem überkam ihn das irrwitzige Verlangen, sie über den Schreibtisch zu ziehen, in seine Arme zu nehmen und seine Lippen auf ihre zu pressen.Lippen, die zweifellos fest und warm und nachgiebig unter seinen wären, während sie sein Ungestüm voller Enthusiasmus erwiderten und sich ihr verführerischer Leib an seinen …»Und das Wetter, Mr Harrington?«»Wie bitte?« Jäh wurde er in die Realität zurückkatapultiert, und in seinem Geiste löste sie sich widerwillig aus seiner Umarmung.»Das Wetter, Mr Harrington.« Sie drehte ein Blatt um und sah endlich zu ihm auf.»Ich nehme an, das stand als nächstes belangloses Thema zur Wahl.«»Belanglos?« Er sah sie an.Was war an dieser Frau, dass er sie gleichzeitig küssen und übers Knie legen wollte?Ein zartes Lächeln berührte ihre Mundwinkel, als wüsste sie genau, was er gedacht hatte.Zum Teufel mit ihr! Nun, aber dieses Spiel beherrschte er ebenfalls.»Einen schönen Frühlingstag wie den heutigen würde ich keinesfalls als belanglos bezeichnen, Miss Montini.«Sie zuckte mit den Schultern.»Ein Frühlingstag wie jeder andere.«»Keineswegs.Er könnte auch bewölkt, regnerisch oder stürmisch sein.Heute hingegen scheint die Sonne, die Vögel zwitschern, und die Blumen blühen, deren Duft in einer zarten Brise schwebt.« Er lehnte eine Hüfte auf den Schreibtisch und lächelte.»Ja, Miss Montini, ›Was wäre rarer als ein Tag im Juni‹?«»Poesie, Mr Harrington?«, spöttelte sie.»Ich hätte Sie nicht für einen poetisch veranlagten Mann gehalten.«»Ich dürfte einige Züge aufweisen, die Sie nicht einmal vermuten«, erwiderte er augenzwinkernd.»Und einige, die ich sehr wohl vermute [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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