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.Jemand drückte mich auf einen großen Stuhl und legte mir eine Art Handschellen an, die meine Unterarme von den Handgelenken bis zu den Ellbogen vollständig bedeckten und sich in meine Haut drückten.Als mir schließlich der Sack vom Kopf gezogen wurde, erblickte ich Kendrick neben mir; sie war auf die gleiche Weise wie ich an einen identisch aussehenden Stuhl gefesselt.Doch sie hatte die Knie an die Brust gezogen und presste ihr Gesicht daran, während sie unkontrolliert zitterte.Ihre Schultern zuckten vor und zurück, während sie versuchte, ihre Arme zu befreien.»Bitte … lassen Sie sie mich einfach nur sehen«, sagte sie mit bebender Stimme.Wen sehen? Halluziniert sie auch Leute herbei, die gar nicht da sind?Chief Marshall stolzierte vor uns auf und ab.»Agent Meyer«, sagte er zu Dad.»Befragen Sie Kendrick, solange die Wirkung noch anhält.Die Angaben der anderen Testperson sind jetzt ja nicht mehr zu gebrauchen.«Nach einem wütenden Blick in meine Richtung stürmte er aus dem winzigen Raum.An der Wand direkt vor uns hingen digitale Uhren, und als ich zur Seite schaute, sah ich, dass in dem Raum mindestens acht dieser Stühle standen und vor jedem einzelnen so eine digitale Anzeige an der Wand angebracht war.Die roten Zahlen auf meiner blinkten und blieben schließlich bei 85 stehen.Kendricks Zahl veränderte sich sprunghaft – 120, 152, 165.Dad blickte auf ihre Anzeige und runzelte die Stirn.Dann hockte er sich neben sie und flüsterte: »Beruhigen Sie sich, Lily.Es ist alles in Ordnung mit Ihnen.«»Nein, nein! Ist es nicht!« Sie warf den Kopf hin und her.»Lassen Sie mich einfach gehen.Ich komme auch sofort zurück, ich schwöre!«»Kendrick«, sagte er nun energischer.»Sie riechen doch das Metall.Denken Sie nach.Sie wissen, was das ist.«Sie erstarrte, hob dann ganz leicht den Kopf und wischte sich mit den Ärmeln die Tränen aus dem Gesicht.Ich wusste nicht, was ich denken sollte.Noch nie hatte ich einen der Agenten derart zusammenklappen sehen wie sie.Dann ging die Tür wieder auf, und Dad erhob sich und ging vorn im Raum auf und ab, wie Marshall es kurz zuvor getan hatte.»Sagen Sie mir, wo Sie sind, Agent Kendrick«, befahl er barsch.Dann achtete ich nicht weiter auf ihre Befragung, da ich abgelenkt war: Die anderen Auszubildenden wurden hereingeführt und auf die gleiche Art festgebunden wie wir.Stewart landete an meiner anderen Seite.»Na, wie geht’s, Junior?«, raunte sie mir zu.»Du hast dir doch hoffentlich nicht in die Hosen gemacht, oder?«Mason, Stewarts offizieller Partner, saß auf dem Stuhl neben ihr.Er schaute nicht so ruhig und hämisch wie Stewart, aber er war auch nicht so völlig außer sich wie Kendrick noch vor wenigen Sekunden.Oder ich, vor einer Viertelstunde.»Erzähl mir, was du gesehen hast«, flüsterte Stewart laut.»Dass sie dir deine Kreditkarten geklaut haben?«Ich ballte die Fäuste und sah zu, wie die Zahl 85 erst auf 90 umsprang und dann auf 95.»Wie Sie vielleicht bemerkt haben werden«, erklärte Chief Marshall, während er langsam von der Tür in die Mitte des Raumes schritt, »messen diese Handschellen permanent den Puls von Ihnen allen.In ungefähr zwanzig Sekunden wird unter Ihrem aktuellen Puls eine zweite Zahl aufleuchten.Dabei handelt es sich um Ihren durchschnittlichen Ruhepuls, den Dr.Melvin während der medizinischen Eignungsprüfung gemessen hat.«Ich schaute auf meine Anzeige und zählte die Sekunden, bis unter meiner 90 die Zahl 63 aufleuchtete.Kendricks Zielpuls lag bei 78, und Stewart hatte den zweitniedrigsten nach mir, nämlich 67.»Sie haben genau eine Minute Zeit, um Ihren Puls so weit zu senken, dass er nicht mehr als zehn Schläge über Ihrem individuellen Ruhepuls liegt.Sollte Ihnen das nicht gelingen, wird Ihnen durch diese Handschellen eine sich schrittweise steigernde körperliche Züchtigung in Form von Elektroschocks und Hitze verabreicht«, fuhr Marshall in einem ruhigen, desinteressierten Ton fort, als machte er eine Führung durch eine langweilige Sehenswürdigkeit.Ich schloss die Augen, atmete zehnmal gründlich durch und spürte, wie sich mein Puls verlangsamte.Als ich die Augen dreißig Sekunden später wieder aufschlug, zeigte meine Uhr nur noch 78 an.Stewart streckte die Beine aus, schlug sie übereinander und streckte sich.Ihr Puls verharrte konstant bei 69.Das war der Grund, weshalb sie sich sowohl auf Verdeckte Operationen als auch auf Auswärtige Politik spezialisierte.Diese Frau war immer entspannt und fühlte sich in jeder Haut wohl; sie konnte vorgeben, alles und jede zu sein.Zwanzig Sekunden später war mein Wert auf 71 gesunken.Chief Marshall sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.»Agent Meyer, können Sie mir sagen, was verhindert hat, dass Sie und Agent Kendrick das Hauptquartier in der vorgeschriebenen Zeit erreicht haben?«»Wir wurden angegriffen, Sir«, antwortete ich prompt.»Von wem?«, fragte Marshall, legte die Hände auf meinen Stuhl und führte sein Gesicht dicht an meins heran.71 … 72 … 73 …»Das kann ich nicht … Keine Ahnung«, sagte ich und versuchte mich zu erinnern, welche Agenten neben Dad eigentlich dabei gewesen waren.Ihre wahren Gesichter hatte ich, auch nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, der die Wahnvorstellungen produzierte, nie richtig zu sehen bekommen.»Denken Sie genau nach, Agent Meyer.«74 … 75.Hitze strömte durch meine Arme; sie war nicht glühend heiß, aber ich wusste, dass sie sich steigern würde.Kendrick schnappte neben mir nach Luft, aber als ich zu ihr hinschaute, biss sie sich auf die Unterlippe und setzte eine unbeteiligte Miene auf.Gut.Sie lernt dazu.Allerdings schnellte ihr Puls hoch und pendelte zwischen 105 und 125.»Wenn Agent Meyer Sie nicht gestoppt hätte, wäre Agent Freeman möglicherweise nicht mehr am Leben«, sagte Marshall
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