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.»Er hat ja schließlich keine Lösegeldforderungen geschickt oder gedroht, den Hund zu töten, wenn er kein Geld bekommt.Die haben ihm die Belohnung alle freiwillig gegeben.Bei der Größenordnung hat es offenbar keinen Armen getroffen.Der Junge ist clever.«»Clever?«, wiederholte Amelie fassungslos.»Päpstlicher als der Papst?«Sie sah mich Hilfe suchend an.»Was ist mit dir? Du findest das auch lustig? Du wirst Timo hoffentlich zwingen, das Geld zurückzugeben und sich bei den Leuten zu entschuldigen.«»Ich weiß nicht …«, erwiderte ich, »wer weiß, ob es das Geld überhaupt noch gibt.«»Das ist doch nicht der Punkt!«, rief Amelie.»Versteht ihr nicht? Er ist aufgeflogen! Ihr habt doch gehört, was der Mann gesagt hat: Die kennen sich alle untereinander.Was ist, wenn die sich zusammentun und Anzeige erstatten?«»Dann sollen die uns das erst mal beweisen«, fauchte Johanna, »dieser Typ kann viel erzählen.Weißt du denn, ob das stimmt? Vielleicht ist er auf seiner Parkbank eingeschlafen, sein Hund ist stiften gegangen, und Timo hat ihn wirklich nur aufgesammelt.Und die anderen? So ein Tattergreis, der mit seinem Fiffi durch den Park zockelt … da kann ein Hund schon mal die Geduld verlieren und haut ab.Anzeigen! Pah.Außerdem - Timo ist noch nicht strafmündig.Niemand kann von Eltern verlangen, dass sie ihrem Sohn auf Schritt und Tritt folgen, um zu verhindern, dass er irgendjemandem einen Streich spielt.«Amelie schnappte nach Luft.»Bitte? Streich? Ihr könnt doch nicht ignorieren, dass Timo wie ein professioneller Hundefänger ausgerüstet ist.Der nimmt Leberwurstbrote mit in den Park, um die Viecher anzulocken.Das ist richtig abgezockt! Dem gehört der Hintern versohlt!«»Na, na, jetzt übertreib mal nicht, Amelie.Abgezockt … wie sich das anhört, das siehst du aber jetzt ein bisschen eng.Tss, dass du so über deinen Bruder denkst …« Johanna drohte Amelie scherzhaft mit dem Zeigefinger.»Mum! Sag nicht, dass du das genauso siehst«, flehte Amelie.Um ehrlich zu sein, ich hatte keine Lust, mich vor meiner Tochter zu rechtfertigen.Wir waren glimpflich davongekommen, und ich würde dafür sorgen, dass Timo so einen Blödsinn in Zukunft unterließ.»Ich werde das morgen mit deinem Vater besprechen, und dann entscheiden wir gemeinsam, ob und was wir unternehmen.«»Ja klar«, sagte Amelie höhnisch, »dann könnt ihr euch ja auch gleich überlegen, wie ihr Timo für seine kreative Idee vielleicht auch noch belohnen könnt.Verdammt, am liebsten würde ich direkt zu ihm hoch gehen und ihm den Hosenboden strammziehen.«Ich fand, es reichte allmählich.»Das ist nicht deine Aufgabe, Amelie.« Ich runzelte die Stirn.»Wir als Eltern werden entscheiden, was zu tun ist, und niemand sonst.Wenn er verspricht, das nie wieder zu machen …«»Dann wird er sich etwas anderes ausdenken, begreift ihr das nicht? Er ist gerade mal zehn Jahre alt und steht praktisch schon mit einem Bein im Knast!«, ereiferte sie sich weiter.»Was kommt denn als Nächstes? Klassenkameraden beklauen? Euch beklauen? Was er gemacht hat, ist keineswegs ein Dummer-Jungen-Streich, das ist kriminell.Wie soll er denn lernen, was richtig und was falsch ist, wenn ihr ihm nicht ganz klare Grenzen aufzeigt? Wenn ihr das nicht tut, mache ich es.«»Das lässt du bleiben!«, sagte ich.»Wirklich, das finde ich auch«, fügte Johanna hinzu.»Ich habe allmählich auch keine Lust mehr, mir deine Vorträge in angewandter Ethik anzuhören.«Amelie sah aus, als hätte sie einen Schlag ins Gesicht bekommen.»Ich kann einfach nicht mehr«, sagte sie leise.»Ihr kennt meine Meinung.Ich gehe jetzt in mein Zimmer.«Sie drehte sich um und ging.KAPITEL 39Roswitha Als mein Telefon um kurz nach sechs klingelte, war ich schon im Bad und machte mich für den Tag zurecht.Mimi saß - wie jeden Morgen - auf dem weichen Überzug des heruntergeklappten Toilettendeckels und sah mir zu, reglos und konzentriert, drehte aber blitzartig mit aufgestellten Ohren den Kopf und sah in den Wohnungsflur, aus dem das plötzliche Geräusch kam.Das Klingeln hatte mich erschreckt.Wer rief um diese Zeit an? Ich eilte aus dem Bad und griff nach dem Hörer.»Döring.«»Roswitha, hier ist Amelie, habe ich dich geweckt?«»Amelie«, sagte ich erleichtert, »ich dachte schon … Nein, du hast mich nicht geweckt.Aber was kann ich denn für dich tun? Ist alles in Ordnung?«»Ja.Nein.Ich … Kann ich bei dir einziehen, Roswitha? Wenigstens vorübergehend?« Sie klang aufgeregt.Ich schwieg für einen Moment, musste das Gehörte erst einmal verarbeiten.»Roswitha? Bist du noch da?«Aus dem Hörer kam der zittrige, verlegene Versuch eines Lachens.»Habe ich dich so erschreckt mit meiner Frage? Ich dachte nur, Steffens Zimmer ist doch frei, und ich zahle dir natürlich Miete.Aber ich würde es auch verstehen, wenn du Nein sagen willst, ehrlich.«Ach herrje, das arme Mädchen denkt, ich will sie hier nicht, weil ich nichts sage [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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