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.Stimmt alles.Sie fuhr den Wagen nach München, traf dort mit Yanuka zusammen.Stimmt zwar nicht, aber sie sind die beiden einzigen, die das wissen.«Gierig nahm Litvak die Geschichte auf: »Getroffen haben sie sich in Ottobrunn.Das ist ein kleiner Ort, südöstlich von München.Von dort aus fuhren sie irgendwohin und vögelten.Wen kümmert’s schon, wo? Nicht alles muss bei einer Rekonstruktion haargenau passen.Vielleicht im Auto.Ihr macht es immer Spaß, sagt sie.Aber am meisten Spaß macht es ihr mit Kämpfern, wie sie sie nennt.Vielleicht haben sie sich irgendwo ein Zimmer genommen, und der Vermieter hat schon zuviel Schiss, um sich nur zu melden.Solche Lücken sind normal.So was erwartet man auf der gegnerischen Seite.«»Und heute Nacht?« sagte Kurtz mit einem Blick aufs Fenster.»Jetzt?«Litvak hatte es nicht gern, so genau befragt zu werden.»Jetzt sind sie im Auto auf dem Weg in die Stadt.Um dort eine Nummer zu schieben.Was hochgehen zu lassen und den Rest des Sprengstoffs in Sicherheit zu bringen.Wer wird das je wissen? Warum überhaupt so viel erklären?«»Also, wo ist sie in diesem Augenblick?« fragte Kurtz.vergegenwärtigte sich die Einzelheiten und überlegte weiter.»In Wirklichkeit?«»Im Lieferwagen«, sagte Litvak.»Und wo ist der Lieferwagen?«»Der steht neben dem Mercedes.Auf dem Rastplatz.Ein Wort von Ihnen, und wir verlegen sie.«»Und Yanuka?«»Auch im Lieferwagen.Ihre letzte gemeinsame Nacht.Wie verabredet, haben wir beide ruhig gestellt.«Kurtz hob das Fernglas wieder hoch, verharrte aber auf halbem Weg zwischen dem Tisch und seinen Augen, um es wieder zurückzutun.Dann legte er die Hände zusammen und blickte stirnrunzelnd darauf nieder.»Nenne mir eine andere Methode, sag mir, wie man es anders machen kann«, drängte er; durch die Kopfhaltung deutete er an, dass er Becker meinte.»Wir fliegen sie nach Hause, stecken sie irgendwie in die Wüste Negev, schließen sie ein.Ja und? Was ist aus ihr geworden? werden sie fragen.Von dem Augenblick an, da sie verschwindet, werden sie das Schlimmste annehmen.Sie werden annehmen, sie habe sich abgesetzt.Dass Alexis sie hat.Dass die Zionisten sie haben.Wie sie es auch drehen und wenden, sie werden annehmen, dass ihre Operation in Gefahr ist.Folglich werden sie sich fraglos sagen: ›Das Team auflösen, alle nach Hause schicken.‹ « Er fasste es noch einmal zusammen: »Sie müssen den Beweis haben, dass keiner sie hat, außer Gott und Yanuka.Sie müssen einfach wissen, dass sie genauso tot ist wie Yanuka.Bist du anderer Ansicht, Gadi? Oder entnehme ich deinem Gesichtsausdruck, dass du etwas Besseres weißt?«Kurtz wartete nur, doch Litvaks Blick, der auf Becker geheftet war, blieb feindselig und vorwurfsvoll.Vielleicht verdächtigte er ihn, seine Hände in einem Augenblick in Unschuld zu waschen, da er ihn brauchte, um die Schuld zu teilen.»Nein«, sagte Becker nach einer Ewigkeit.Aber sein Gesicht zeigte, wie Kurtz bemerkte, die Härte bewusster, willensgesteuerter Treue.Unvermittelt setzte Litvak ihm zu - mit einer so angespannten und verkrampften Stimme, dass seine Worte Becker geradezu anzuspringen schienen.»Nein?« wieder holte er.»Wieso ›Nein‹? Das Unternehmen abblasen? Was heißt ›Nein‹?«»Nein bedeutet: Wir haben keine Alternative«, sagte Becker und ließ sich Zeit.»Wenn wir die Holländerin verschonen, werden sie Charlie nie akzeptieren.Bleibt sie am Leben, ist Miss Larsen genauso gefährlich wie Yanuka.Wenn wir weitermachen, dann damit.«»Wenn«, wiederholte Litvak voller Verachtung wie ein Echo.Kurtz stellte mit einer weiteren Frage die Ordnung wieder her.»Kennt sie denn überhaupt keine nützlichen Namen?« wandte er sich an Litvak, und das klang so, als ob er die Antwort ›doch‹ hören wollte, »nichts, dem wir nachgehen sollten? Keinen Grund, sie zurückzuhalten?«Litvak zuckte die Achseln, eine Geste, die alles und nichts offen ließ.»Sie weiß etwas von einer großen Norddeutschen, die Edda heißt.Sie hat sie nur einmal getroffen.Hinter Edda gibt es noch einMädchen: eine Stimme aus Paris, übers Telefon.Hinter dieser Stimme ist Khalil, aber Khalil verteilt nicht gerade Visitenkarten.So was Begriffsstutziges gibt’s nicht noch mal!« wiederholte er.»Sie voll zu pumpen, braucht man so viel Stoff, dass man selbst schon ganz stoned wird, wenn man bloß über ihr steht.«»Sie führt uns also nicht weiter«, sagte Kurtz.Litvak knöpfte sich bereits den schwarzen Regenmantel zu.»Sie führt uns ganz bestimmt nicht weiter«, stimmte er mit einem trüben Grinsen zu.Dennoch ging er nicht zur Tür.Erwartete immer noch den ausdrücklichen Befehl.Kurtz hatte noch eine letzte Frage: »Wie alt ist sie?«»Sie wird nächste Woche einundzwanzig.Ist das ein Grund?« Langsam, bewusst erhob sich auch Kurtz, und er trat Litvak über den Raum hinweg, der mit geschnitzten Jagdhütten-Möbeln und schmiedeeisernen Beschlägen vollgestopft war, förmlich entgegen.»Frag jeden einzeln, Shimon«, befahl er.»Frag, ob er oder sie aussteigen will.Erklärungen werden nicht erwartet, und keiner, der einen Rückzieher macht, braucht zu befürchten, dass ihm das angekreidet wird.Es wird unter allen Beteiligten frei abgestimmt.«»Ich hab’ sie schon gefragt«, sagte Litvak.»Dann frag sie noch mal.« Kurtz hob die linke Hand und warf einen Blick auf die Uhr.»Ruf mich in genau einer Stunde an.Nicht früher.Und unternimm nichts, ehe du nicht mit mir gesprochen hast.«Damit meinte Kurtz: Wenn der Verkehr am dünnsten ist.Wenn ich meine Dispositionen getroffen habe.Litvak ging.Becker blieb.Kurtz’ erster Anruf galt seiner Frau, Elli.Er meldete ein R-Gespräch an, da er es mit den Spesen peinlich genau nahm.»Bleib nur sitzen, Gadi, bitte«, sagte er ruhig, als Becker aufstand, um hinauszugehen; Kurtz brüstete sich damit, ein sehr offenes Leben zu führen.Folglich hörte Becker sich zehn Minuten lang solche drängenden Alltäglichkeiten an, wie Elli mit ihrem Bibel-Arbeitskreis vorankam oder das mit den Einkäufen machte, solange ihr kein Auto zur Verfügung stand.Er brauchte sich nicht groß zu fragen, warum Kurtz ausgerechnet diesen Augenblick gewählt hatte, um über derlei Dinge zu diskutieren.Er hatte früher genau das gleiche getan.Kurtz wollte sich Rückhalt von daheim holen, ehe er losschlug.Er wollte die Stimme Israels live hören.»Elli geht es wirklich gut«, versicherte Kurtz Becker begeistert, nachdem er aufgelegt hatte.»Sie lässt grüßen und bestellen: Gadi, mach, dass du wieder nach Hause kommst.Neulich hat sie Frankie getroffen.Frankie geht’s auch gut.Du fehlst ihr zwar, aber sonst geht es ihr gut.«Sein zweiter Anruf galt Alexis, und zuerst hätte Becker - hätte er Kurtz nicht besser gekannt - meinen können, dass dieses Telefonat zu einer Reihe von liebenswerten Anrufen bei guten Freunden gehörte.Kurtz hörte sich an, was sein Agent Neues von der Familie zu berichten hatte; erkundigte sich nach dem kommenden Baby - ja, Mutter und Kind erfreuten sich bester Gesundheit
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