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.Also habe ich mir das Fernglas geholt (keine Sorge, ich habe vorher das Licht ausgemacht) und gesehen, dass er einen der Kater seiner Tante anbrüllt.Tweedledum, um genau zu sein.Das fand ich ziemlich merkwürdig, also habe ich das Fernglas weggelegt, bin raus auf den Korridor gegangen und habe gegen die Tür gehämmert.Ich hatte mir sogar eine Ausrede parat gelegt: Ich könnte ihn selbst durch die Wand schreien hören, was nicht stimmte, aber das konnte er ja nicht wissen.Jedenfalls kam er völlig verschwitzt und aufgelöst an die Tür.Was Vivica an diesem Kerl findet, ist mir ein echtes Rätsel.Er und John könnten nicht verschiedener sein.Er trägt ein Goldkettchen um den Hals.Nicht dass ich etwas gegen Männer hätte, die Schmuck tragen, aber, entschuldige mal, dieser Kerl trägt sein Hemd praktisch bis zum Bauchnabel offen, damit man auch ja alles sieht.Das Kettchen, meine ich.Außerdem trägt er diesen »Ich-hab-mich-seit-Tagen-nicht-mehr-rasiert«-Look.John hat das auch gemacht, aber bei ihm wusste ich, dass er sich in Wahrheit eben doch rasiert hat, während ich bei Max Zweifel habe, ob sein Gesicht in den letzten Wochen überhaupt mit einem Rasierer – oder einem Stück Seife – in Berührung gekommen ist.Jedenfalls war er echt pampig, wie immer, und wollte wissen, was ich will.Und als ich ihm erklärt habe, dass mich sein hysterisches Geschrei erschreckt hätte, fing er an zu fluchen und wetterte herum, Tweedledum treibe ihn noch zum Wahnsinn, weil er konsequent neben das Katzenklo pinkeln würde.Was ich natürlich sehr merkwürdig fand, weil Tweedledum, soweit ich weiß, noch nie neben das Katzenklo gemacht hat.Dann meinte Max, Tweedledum laufe durch die Wohnung und trinke aus jedem Gefäß, das er finden könne, einschließlich aus Max’ Wasserglas neben dem Bett (stell dir mal vor, ein Mistsack wie der hat auch noch ein Glas Wasser neben dem Bett stehen) und der Toilette.Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt.Wenn bei uns zu Hause in Lansing ein Tier aus heiterem Himmel so viel trinkt und ständig überall hinpinkelt, bedeutet das höchstwahrscheinlich, dass es Diabetes hat.Ich habe also zu Max gesagt, er müsse auf der Stelle mit dem Kater zum Tierarzt.Und weißt du, was er darauf gesagt hat?»Vergiss es, Schwester.Ich hab schließlich Termine.«Im Ernst.Genau das hat er gesagt.Also habe ich gesagt »Gut, dann gehe ich mit ihm hin«, habe ihn in die Transportbox gepackt und mich auf den Weg gemacht.Oh, Nadine, du hättest Pacos Gesicht sehen sollen! Wie der traurigste alte Hund aller Zeiten.Auch er vermisst John, das merkt man ganz deutlich.Selbst Mr.Peepers kam raus auf den Flur und wollte mir nachgehen, um nicht länger in Max Friedlanders liebloser Nähe sein zu müssen.Also bin ich mit Tweedledum in die Tierklinik gefahren.Zweihundert Dollar später (die ich aus eigener Tasche bezahlt habe, versteht sich, und auch nie wiedersehen werde.Herzlichen Dank) hatte sich also herausgestellt, dass der Kater tatsächlich an Diabetes leidet, zweimal am Tag Insulin gespritzt bekommen und einmal pro Woche zur Nachuntersuchung vorbeigebracht werden muss, bis sich der Diabetes reguliert hat.Glaubst du ernsthaft, ich kann MAX so eine Art von Verantwortung zutrauen? Natürlich nicht.Er wird diesen armen Kater umbringen.Im Moment ist Tweedledum bei mir, aber natürlich ist er nicht mein Kater.Ich weiß, dass Mrs.Friedlander sich die bestmögliche Behandlung für ihn wünschen würde, aber die bekommt er nicht, wenn er bei Max ist.Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.Soll ich ihm einfach erzählen, der Kater sei gestorben, und ihn heimlich hier bei mir lassen? Ich wünschte, ich könnte alle hierher in meine Wohnung schmuggeln.Tiere, meine ich − Max kümmert sich einen Dreck um sie.John mag ja ein elender Lügner gewesen sein, aber Mrs.Friedlanders Tiere lagen ihm sehr am Herzen, wohingegen sie Max vollkommen gleichgültig sind.Das sieht man auf den ersten Blick.Ich würde alles darum geben, wenn es wieder so wäre wie damals, bevor ich wusste, dass John in Wahrheit nicht Max Friedlander ist.Er war ein so viel besserer Max als der echte Max.Mel>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Von: Nadine WilcockAn: Mel FullerBetreff: Bist du jetzt vollkommen wahnsinnig?Du hast komplett den Verstand verloren.WERDE ENDLICH ERWACHSEN, MEL.Du hast nicht irgendein Waisenkind adoptiert, sondern einen Kater.Den Kater deiner Nachbarin.Bring ihn zurück, und hör auf, den Teufel an die Wand zu malen.Er ist ein erwachsener Mann und wird unter Garantie mit einem diabeteskranken Kater fertig.Nad>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Von: Mel Fuller melissa.fuller@thenyjournal.comAn: Nadine Wilcock nadine.wilcock@thenyjournal.comBetreff: Du hast ja RechtAber wieso habe ich dann so ein schlechtes Gewissen?Ich war gerade drüben bei Max und hab ihm das von Tweedledum erzählt.Ich hatte ihn dabei und auch all seine Medikamente und habe Max gezeigt, was er tun muss.Du weißt schon, die Spritze aufziehen und ihm das Insulin verabreichen.Max hat ziemlich verdattert ausgesehen.»Sie meinen also, Katzen können Diabetes bekommen, so wie Menschen?«, meinte er ganz aufgeregt.Ich glaube nicht, dass er auch nur ein Wort von dem verstanden hat, was ich gesagt habe.Ich weiß einfach, dass es so ist, denn als ich ihn aufgefordert habe, er soll die Insulinspritze selbst mal vorbereiten, hat er mich nur dumm angesehen und wusste überhaupt nicht, was er machen sollte.Ich habe ihm erklärt, weshalb es so gefährlich ist, falsch zu dosieren und die Geschichte von Sunny von Bülow erzählt.Sie fiel doch ins Koma und starb, weil ihr Mann Claus sie mit einer Überdosis Insulin vollgepumpt hat.Als er das hörte, wurde er auf einmal komischerweise hellwach und wollte wissen, wie viel Insulin man jemandem verabreichen müsste, um ihn ins Koma zu versetzen oder gar umzubringen.Als hätte ich von solchen Dingen eine Ahnung.Ich habe gesagt, er soll sich ER ansehen, so wie alle anderen auch, dann würde er es schon irgendwann erfahren.Er wird diesen Kater umbringen.Ich sage es dir hier und jetzt: Er wird diesen Kater umbringen.Und wenn er das tut, werde ich es mir nie verzeihen.Gott, ich wünschte, Mrs.Friedlander würde endlich aus dem Koma aufwachen, Max vor die Tür setzen und wieder Nepalreisen planen und zu ihren Aquagymnastikkursen gehen.Wäre es nicht toll, wenn sich das Ganze als ein böser Albtraum entpuppen würde, der sie während ihres Komas gequält hat? Wenn alles, was in den Monaten, seit ich sie bewusstlos gefunden habe, nie passiert wäre und alles weiterginge wie zuvor?Das wäre so toll.Dann müsste ich mich nicht länger so mies fühlen.Mel>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Von: Nadine WilcockAn: jerrylives@freemail [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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