[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Dafür ließ Dad uns fernsehen, so lange wir wollten, Hauptsache, wir drehten die Lautstärke nicht hoch.Es war wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen.Ich erinnerte mich, wie schön ich Omas Besuche früher immer gefunden hatte.Dann rief ich Erica an und fragte sie, ob sie rüberkommen wollte.Und ob sie wollte, denn als jüngstes Kind darf sie fast nie fernsehen, was sie möchte.Zwei Stunden lang zogen wir uns Zeichentrickfilme rein und eine Stunde Kinderkanal.Es war das reinste Paradies.Erica fragte, ob sie noch zum Abendessen bleiben könnte.Meine Eltern sagten Ja und ihre auch.Es gab Pizza vom Pizza-Service und zum Nachtisch aßen wir Zimtstangen, die man in Zuckerdip tunkt.Wir aßen so viel, dass uns beinahe schlecht wurde.Dabei erzählte ich ihr von meinem Besuch bei Maunzerle: Und wir hatten viel Spaß, als wir mein Zimmer auf Maunzerles Ankunft vorbereiteten.Ich erklärte Erica, wie winzig Maunzerle war und dass ich verhindern musste, dass das Kätzchen durch das Gitter über dem Heizungsschacht fiel (das war wirklich möglich).Also sperrten wir einen Bereich meines Zimmers für Maunzerle ab und begrenzten es mit meinem Polly-Pocket-Jumbo-Jet-Set (damit spielte ich sowieso nicht mehr) und den Überresten meiner Steine-Sammlung.Dann richteten wir ihr in Melissas Steppschuhkarton ein provisorisches Körbchen her und taten so, als wäre eins meiner kleinen Plüschtierkätzchen Maunzerle.Damit konnten wir üben, uns um sie zu kümmern.Aber es war wirklich nicht mit einem lebendigen Kätzchen zu vergleichen.Schließlich rief Dad die Treppe rauf, er würde jetzt losfahren, um Oma abzuholen – ob jemand mitkommen wollte?Ich wollte nicht, weil es gerade so schön war mit Erica.Dann sagte Dad aber, das sei keine echte Frage gewesen und Erica müsse nach Hause gehen.Als Mark, Kevin und ich endlich im Auto saßen, fuhren wir mit Dad zu Onkel Jay, während Mom zu Hause die Reste des Abendessens wegräumte.Onkel Jay saß im Wohnzimmer vor seinem Fernseher, der so groß ist wie bei anderen Leuten das Sofa – von Oma und Harmony keine Spur.Onkel Jay erklärte, Harmony wäre nach Hause gegangen und Oma würde in seinem Schlafzimmer telefonieren, weil sie beschlossen hätte, im Hotel zu übernachten.Sie war so wütend auf Mom und Dad, weil sie den Herd zurückgeschickt hatten, dass sie jetzt die verschiedenen Hotels anrief, um für den Rest ihres Besuchs ein möglichst preiswertes Zimmer zu finden.»Jay«, sagte Dad ärgerlich.»Du wolltest doch mit ihr reden.«»Hab ich ja gemacht«, sagte Onkel Jay.»Jetzt ist sie auf mich auch noch sauer.«»Super«, sagte Dad.»Wartet hier, Kinder.Ich muss mit Oma allein sprechen.«Mark und Kevin gingen zu Wang-Ba, Onkel Jays Schildkröte, die in der Badewanne seines Gästebads lebt.Also war ich allein mit Onkel Jay.»Onkel Jay«, sagte ich und schaute den Polizisten in der Fernsehserie zu, wie sie einen Verbrecher festnahmen.Als sie ihm Handschellen anlegten, fiel ihm das Hemd vom Leib.»Hat schon mal jemand versucht, dich zu verhauen?«»Logo«, sagte Onkel Jay.»Ganz oft, vor allem in dem Jahr, als ich in Schanghai gelebt habe.Warum? Will dich einer verhauen?«»Jep«, sagte ich.»Ein Mädchen aus meiner Klasse, Rosemarie.«Onkel Jay ließ einen Pfiff los und schaltete das Fernsehgerät ab.»Was hast du ihr getan?«»Nichts«, antwortete ich achselzuckend.»Aber ich bin eben die Neue.«»Manchmal reicht das schon, stimmt«, sagte Onkel Jay.»Und wann will sie dich verhauen?«»Keine Ahnung.Sie sagt nur dauernd, dass sie mich fertigmachen wird.«»Ist sie größer als du?«, fragte Onkel Jay.»Viel größer«, antwortete ich kläglich.»Sie ist die Größte in der Klasse.«»Das passt«, sagte Onkel Jay.»Hast du deinen Eltern schon davon erzählt?«»Nur Dad«, sagte ich.»Mom kann ich es nicht erzählen.Das kannst du dir doch denken.«»Allerdings.« Onkel Jay nickte.Er kannte die Geschichte von dem küssenden Kind, weil ich sie ihm vor einer Weile erzählt hatte.»Und, was hat dein Dad gesagt?«»Er hat mir gezeigt, wie man jemandem eins auf die Nase gibt.«Onkel Jay war schwer beeindruckt.»Echt? Zeig mal.«Ich machte es ihm vor.»Nicht schlecht«, sagte Onkel Jay.»Du hast echt Kraft in den Armen.Jetzt sage ich dir, was du als Nächstes machst.Du trickst sie aus.«»Ich mache was?«»Du trickst sie aus.Ich weiß, wovon ich rede, weil ich Psychologie im Nebenfach studiere.Bei Mobbing wird in neunundneunzig von hundert Fällen geblufft.Eigentlich stehen solche Leute gar nicht auf Prügeleien.«»Ich glaube nicht, dass Rosemarie blufft«, antwortete ich.»Tja, du musst herausfinden, ob sie es ernst meint«, sagte Onkel Jay.»Wenn sie das nächste Mal sagt, dass sie dich fertigmacht, drehst du den Spieß einfach um und sagst: »Falsch, Rosemarie.Ich mache dich fertig.«Ich liebe Onkel Jay.Er ist lustig und er hat Wang-Ba gerettet, als niemand ihr helfen wollte.Wenn wir ihn besuchen kommen, gibt er immer flaschenweise Cola aus.Dabei weiß er genau, dass wir das nicht trinken dürfen.Außerdem lässt er uns alles Mögliche auf seiner Riesenglotze gucken.Aber seine Ratschläge sind nicht immer gut.»Ich will Rosemarie doch gar nicht verprügeln«, sagte ich.»Ich will nur ganz normal mit ihr in die gleiche Klasse gehen.«»Weiß ich doch«, sagte Onkel Jay.»Darum geht’s ja.Sie will dich nicht verhauen und du willst sie auch nicht verhauen.Du zwingst sie, Farbe zu bekennen.Wenn du sagst ›Übrigens, Rosemarie, ich verhaue dich‹, wird sie so überrascht sein, dass sie einen Rückzieher macht.«»Also, ich glaube eher, sie haut mir eine rein.«»Nein, macht sie nicht«, sagte Onkel Jay.»Und wenn, haust du zurück.«»Gut, Onkel Jay«, sagte ich.»Vielen Dank für den Tipp.«Das war bestimmt der schlechteste Rat, den ich je bekommen habe.Aber es ist unhöflich, jemandem zu sagen, dass er sich seinen Rat sonst wo hinstecken kann.Das ist eine Regel.Das gilt erst recht in diesem Fall, weil Onkel Jay immer nett zu mir ist.Ich bedankte mich also und wir machten den Fernseher wieder an.Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.Nach einigen Minuten kamen Mark und Kevin auch ins Wohnzimmer und sahen eine Serie an, in der die Polizisten nun einer Dame, die sie anschrie, erklärten, ihr Sohn hätte gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und müsste wieder ins Gefängnis [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • coubeatki.htw.pl