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.Eine einzige flüchtige Beobachtung führt da weiter, als eine jahrlange Erfahrung.Die Frauen waren schon auf ihren Knien, andächtig betend, und die Mädchen folgten sogleich, von dem Ansehen des Beispiels bewältigt.Des Vaters Auge ruhte unbewegt am Altar- und dann wieder am Deckengemälde.Des Onkels Aufmerksamkeit schien mehr auf das Ganze, und die architektonischen Massen hingelenkt.Karl betrachtete und überschaute meist nur das bunte, marmorne Getäfel.Fritz schweifte mit Füßen und Augen hin und her, und alles schien seine Aufmerksamkeit zu erregen, und nichts.Der Freund bestrebte sich zu erklären, zu commentiren; ward aber so viel wie nicht gehört.– Endlich beschwichtigte und versammelte sich die Familie zu gemeinschaftlicher Andacht am Fuße des Altars.Die Frauen verharrten länger im Gebete, als es den Männern genehm seyn mochte.Diese entfernten sich mit den Knaben, um die ehemaligen Klostergebäude im Innern anzusehen.Da machte denn der Freund wieder den geschäftigen, gefälligen Interpreten.»Das ist das Refectorium, der Speisesaal gewesen – und das ist die Wohnung des Prälaten gewesen – und das ist das Zimmer gewesen, wo Ludwig der Bayer gewohnt hat, so oft er hieher gekommen« – – Es erregt schon das bloße Wort »gewesen« ein beengendes niederschlagendes Gefühl in uns, auch ohne unmittelbare Anschauung der verwitterten Ruine, des zerstörten Heiligthums, des modernden Leichnams.Man eilte sehr, um recht bald aus diesen Gemächern zu kommen.Als die Gesellschaft wieder im Vorhof zusammen getroffen, erzählte Malchen: »es sey indessen während sie noch gebetet hätten, der Meßmer gekommen, und habe ihnen das Gnadenbild zum Kusse dargereicht.Es sey eine gar schöne Madonna.«»Man sagt – erwiederte der Freund – daß es ursprünglich eine Juno gewesen.Die Antike verläugnet sich nicht.«Die unbesonnene Aeußerung des Freundes fiel zu sehr auf, als daß sie nicht eine Widerrede hätte hervorrufen sollen.Der Vater nahm das Wort: »Es scheint also hier Sage gegen Sage zu streiten.In solchen Fällen halte ich es mit dem Satze: Der Gläubige hat Recht.Ein Gnadenbild ist sie aber sicherlich, diese Statue; denn seit Jahrhunderten ist es wohl zu unzähligen Malen geschehen, daß in diesem Bildniß, wie in einem Brennpunkte der Bitte der bedürftigen Creatur die Gnade, das Licht von Oben, begegnete, Herzen entzündend, verklärend und beseligend.Die wunderthätige Kraft, die so aus dergleichen Bildnissen als sinnlichen Medien fließet, gibt dem Gläubigen allerdings das Recht, dieselben als Unterpfänder göttlicher Liebe zu halten und zu verehren.«Man hatte beschlossen, das Mittagmahl in Ober-Ammergau einzunehmen.– Man lenkt nach einer kleinen Viertelstunde um die felsige Ecke herum, aus dem beengten, düstern Thale; und nun öffnet sich plötzlich, nach Norden zu, ein offenes, weites, begrüntes Gebäude, längs welchem zu beiden Seiten mäßig erhöhte Berge sich hinziehen, und in dessen Schooße gewerbsame Ortschaften sich lagern.Man erging sich noch vor Tische in dem weitläufigen Flecken, und besuchte, unter der Anleitung des Freundes, die Niederlage jener Holzschnitzwaaren, die hier und in der Umgegend, wie anderswo, z.B.in Berchtesgaden, zahlreich verfertiget werden.Das war für die Kinder ein wahrer Christkindleins-Tag.Fritz gebärdete sich unmäßig im Auswählen; ein Stück um das andere gefiel ihm mehr.Der Vater fragte ihn: ob er etwa nicht gleich den ganzen Kram haben möchte? »Nein, sagte er sehr bescheiden; aber doch von allem etwas.« Eine Familie, wie die unsrige, fühlt sich in einer Bude dieser Art besonders wohlbehaglich.Der Gegenstände gibt es eine unzählige Menge; die Preise sind wohlfeil; so manches Stück ist anziehend.Da kann man denn mit einem sehr geringen Aufwand dem und jenem ein Geschenk machen, das wohl gefällt und erfreut, so unbedeutend es auch an sich seyn mag.Denn merkwürdig ist es, wie die Einfachheit des Landlebens auch die Genügsamkeit, selbst derer, die in Städten leben, begründet und ausbildet, und wie unbedeutende und werthlose Sachen hier eben so zufrieden stellen, als dort Quincaillerien von edlen Metallen und Steinen.Der Mensch wünscht und verlangt und fordert immer und überall; aber das Maß ist verschieden nach Verhältnissen; und es besteht unser Glück nicht in dem, was wir haben, sondern nur, daß wir haben.Der Vorrath der angekauften Waaren erinnerte zuletzt, daß vor allem – Schachteln nothwendig seyen, um sie zu packen.Die lebhafte Protestation der Männer wurde nicht angenommen, in Erwägung, daß auch sie, und zwar zuerst, sich jenes Versprechens ledig gemacht haben.Die Mutter beschwichtigte den Streit, indem sie, wie sie sagte, für das Verpacken und Aufpacken also sorgen wollte, daß keine Verlegenheit für die Männer entstehe.Man schickte sich, nach eingenommenem Mittagsmahle, noch frühzeitig genug zur Rückfahrt an.Die Frauen mit den Mädchen bestiegen den einen Wagen, die Männer mit den Knaben den andern.Der letztere war vorn und hinten und über der Decke mit Schachteln bepackt.So hatte es die Mutter besorgt, und die Männer mußten sich's eben gefallen lassen.Unter Wegs hatte der Freund mancherlei zu erzählen von der Betriebsamkeit der Ammergauer und derer, die in der Umgegend wohnten.»Die Natur, die sich hier eben so karg, als schwierig zeigt – sagte er – hat die Menschen zu besonderer Thätigkeit und Geschäftigkeit angeleitet und genöthigt.Die einen, denen besondere körperliche Kraft inne wohnt, lockt sie hinaus auf die Berge, in die Schluchten, zu den Tiefen, um Holz zu fällen, Gestein zu sprengen, Gemse zu jagen, Alpenweiden zu bauen und Vieh zu hüten; die andern hält sie zurück zu Hause, um zu spinnen, zu weben, aus Holz zu schnitzen, oder auf sonst eine ruhige Art Lebensunterhalt sich zu verschaffen
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