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.Bald stellte sich heraus, daß sie Matt nicht so leicht finden würde, wie sie geglaubt hatte.Sobald die Lichter Prospers in der Ferne verglommen, gab es nichts mehr, woran sie sich orientieren konnte.Sie war nur ein einziges Mal mit Matt im Freigehege gewesen.Eine kleine, schlichte Hütte stand darauf, die er und Gibb eigenhändig gebaut hatten und die er ihr voller Stolz vorgeführt hatte.Jetzt wünschte sie, sie hätte damals besser aufgepaßt, wie sie dorthin gelangt waren.Die Straßen, die sich durch die sanften bewaldeten Hügel rund um Prosper schlängelten, waren ungeteert, schmal und dunkel.Schilder gab es wenige.Nur ein Einheimischer konnte eine von der anderen unterscheiden.Für einen Fremden sahen sie alle gleich aus.Sie war entschlossen, so lange zu fahren, bis sie sich wieder zurechtfand.Doch als sie an derselben verlassenen Scheune vorbeifuhr, die sie zehn Minuten zuvor passiert hatte, mußte sie sich eingestehen, daß sie im Kreise herumirrte.Sie hielt den Wagen mitten auf der Straße an.»Verdammt!« Tränen standen ihr in den Augen.Sie wollte Matt unbedingt finden.Je eher sie diesen Streit ausfochten, desto eher konnten sie ihn auch beilegen und ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen.Resigniert stieg sie aus und sah sich um, in der Hoffnung, irgend etwas Vertrautes zu erspähen.Um sie herum war nichts als tiefer, düsterer Wald.Sie stieg wieder ins Auto und fuhr weiter.Früher oder später müßte sie auf eine Straße stoßen, die zurück nach Prosper führte.Den Versuch, das Freigehege zu finden, gab sie allerdings auf.Jetzt merkte sie, daß das ziellose Herumfahren auch sein Gutes hatte.Sie hatte Zeit gehabt, sich zu beruhigen, bevor sie Matt zur Rede stellte.Nun war Gelegenheit, das Problem von allen Seiten zu beleuchten.Vielleicht konnte sie sogar ergründen, was Matt eigentlich dazu getrieben hatte, die Nähe seiner einstigen Geliebten zu suchen.War sie vielleicht selbst schuld daran?Sie begann schneller zu fahren, weil sie die Versöhnung herbeisehnte.Als der Wagen über eine Kuppe fuhr, bemerkte sie ungefähr eine halbe Meile entfernt einen rötlichen Schein über den Bäumen.Im ersten Moment befürchtete sie einen Waldbrand.Doch bald verwarf sie diesen furchterregenden Gedanken, denn anscheinend war das Feuer auf einen Fleck beschränkt und schien sich nicht auszubreiten.Je näher sie der Stelle kam, desto vertrauter wirkte der Wald.Dann wußte sie wieder, wo sie war.Sie war im vergangenen November hier gewesen, an jenem Morgen, als die Schweine geschlachtet wurden.Wenigstens wußte sie, wie sie von hier aus nach Hause kam.Und vielleicht hatte Matt es sich bis dahin anders überlegt und würde sie daheim schon erwarten.Trotzdem hob sie den Fuß vom Gas und senkte ihn auf die Bremse.Was brannte da?Vielleicht war ihr erster Gedanke doch richtig gewesen? Hatte jemand sein Lagerfeuer nicht gelöscht? Nirgendwo war ein Auto zu sehen, das darauf schließen ließ, daß sich jemand um das Feuer kümmerte.Es konnte eine Gefahr für den ganzen Wald darstellen.Sie hielt den Wagen an, ließ aber den Motor laufen.Nachdem sie sich vorsichtig umgesehen hatte, öffnete sie die Tür und stieg aus.Die warme Frühlingsluft roch intensiv, aber nicht unangenehm nach Holzrauch.Aufmerksam suchte sie den dunklen Wald ab.Vielleicht war es das beste, so schnell wie möglich in den Ort zu fahren und der Feuerwehr den Brand zu melden.Aber wenn nun bloß ein paar Teenager Würstchen grillten oder eine Familie abends draußen picknickte? Dann hätte sie umsonst die Pferde scheu gemacht.Und sie würde erneut zur Zielscheibe allgemeinen Spottes werden, wie damals, als sie beim Schweineschlachten in Ohnmacht gefallen war.Eins jedoch stand fest – sie konnte sich nicht einfach verdrücken, wenn auch nur der geringste Verdacht bestand, daß es sich um einen Waldbrand handelte.Und so nahm sie all ihren Mut zusammen und marschierte los.Sie trug immer noch das Kostüm und die Stöckelschuhe, die sie am Morgen zur Arbeit angezogen hatte, und war somit kaum für eine Waldwanderung ausgerüstet.Ihre Strumpfhose konnte sie jedenfalls abschreiben.Zweige und Dornen, die nach dem monatelangen Winterschlaf austrieben, rissen ihr an Haaren und Kleidern, zerkratzten ihre Arme und Beine.Etwas raschelte nur ein paar Schritte von ihr entfernt im Unterholz, aber sie eilte weiter, ohne der Sache auf den Grund zu gehen.Ein Schrei zerriß die Luft.Kendall erstarrte.Ihr Herz setzte aus.Was in Himmels Namen war das? Ein Tier? Eine Art Wildkatze? Klangen Panther nicht so ähnlich?Nein, es hatte menschlich geklungen – grauenvoll, entsetzlich menschlich.Was, in aller Welt, spielte sich hier ab?Dem ersten, gellenden Schrei folgte ein abgehacktes Schmerzgebrüll von Todesqual.Aufgepeitscht durch den Gedanken, daß jemand ihre Hilfe brauchte, und ungeachtet ihrer Angst, stürzte sie sich abseits des Trampelpfades in die Dunkelheit, um keine Sekunde zu verlieren.Sie kämpfte sich durch dichtes Gehölz, ohne sich darum zu kümmern, daß Zweige ihr die Haut aufrissen und Nesseln und Dornen sie zerstachen.Dann sah sie vor sich die vertraute Lichtung.Zwischen den Bäumen erkannte sie ein flackerndes Lagerfeuer und menschliche Silhouetten davor.Es waren weit über zwanzig Menschen.Sie redeten laut durcheinander, wirkten aber weder aufgeregt noch verstört [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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