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.Zu Erbstetten ist ein altes Schloß, da sizt Nachts zwölf Uhr ein Pudel mit einem feurigen Rachen auf der Geldkiste.Wer den Mut hat, an ihm vorüber zu gehen und ein Stänglein auf der Achsel zu tragen, dem hängt der Pudel den Schlüssel an das Stänglein.Man darf sich aber nicht umsehen.Der Kuhhirt von Erbstetten hat die Schloßfräulein schon am hellen Tag singen hören.127.Schatz auf Marstetten.Mündlich.Da, wo in Marstetten im Illerthal einstens die Burg der von Marstetten stand, liegt noch ein Schatz verborgen.Eine Kiste, und diese hütet ein rabenschwarzer Pudel mit feurigen Augen.Er läßt die Kiste nicht nehmen.Mal gruben Einige und hatten schon den Schatz halb heroben, da schalt Einer den Hund und drohte ihm; die Kiste fiel wieder hinab.128.Schatz im Blutsberg.Mündlich.Auf dem Blutsberg soll ein Schatz sein.Mal gruben einige Altmannshofer, in deren Nähe der Berg ist, nach.Sie mußten aber strenges Schweigen beobachten.Man brachte wirklich eine Kiste herauf, auf der saß ein schwarzer Pudel.Wie Einer sie öffnen wollte, wehrte sich der Pudel mit seinen Feuerradaugen gewaltig.Da sagte ein Mann voll Aerger: »Gåst, du wüester Bûd.l!« Die Kiste rollte im Nu wieder hinab sammt dem wachenden Hunde, und das Loch fiel zu und die Schatzgräber machten lange Gesichter.129.Käser verschafft Geld.Mündlich von Hohenstatt.Vor Alters hieß es, wenn Einer gern Geld haben mochte, in Wiesensteig oder Umgegend: »Hättest du des Löwenwirts Käfer von Wiesensteig.« Hatte Einer schnell Reichthum erworben, so hatte er des »Löwenwirts Käfer.« Dieser Löwenwirt von Wiesensteig soll hinter seinem Haus auf dem Miste draußen einen Käfer gehabt haben, der die Eigenschaft hatte, daß man bei ihm jeden Morgen ein Stück Geld fand.Mal kam auch Einer aus der Umgegend zum Löwenwirt; er hätte gerne so viel Geld gehabt, daß er eine Kuh kaufen konnte.Sagte da zum Löwenwirt: »Gib mir deinen Geldkäfer, ich sollte so und so viel haben!« Löwenwirt sagte, »draußen auf dem Miste hol ihn«, im Spaß, und meinte, er werde seiner los, denn es war ihm nicht wol bei der Sache.Der Mann nahm ihn in einer Schachtel mit fort und fand jeden Morgen zu seiner großen Freude ein Geldstück.Als er so viel hatte, als er zu einer Kuh brauchte, brachte er dem Löwenwirt wieder ordentlich den Käfer.Der war aber nicht mehr aus seinem Haus zu bringen, bis man ihn hinaus benedizirte.130.Ein Schatz als Käferhaufen.Mündlich.In Baisingen sahen mal ein Mann und ein Weib auf ihrem Acker einen Haufen Käfer.Sie gingen vorbei und dachten an nichts.Kaum vorbei, fiel's dem Mann ein, was es sein könnte, ging zurück, fand nicht die Spur mehr.131.Drei Krauthäfen als Schatz.Von Baach.Einst wuschen Weiber an der Aach.Da schwammen drei volle Krauthäfen den Bach herab.Eben ging der alte Gerber über die Brücke und rief dem Weib, das einen Hafen herausnehmen wollte, zu, was es mache? Im nämlichen Augenblick versanken aber alle drei Häfen, man sah noch das Gold in ihnen blinken – aber dann waren sie spurlos verschwunden.132.Zwei Kohlenhäfen ein Schatz.Mündlich von Beuren.Ganz nahe bei Hundersingen ist die Anhöhe, auf der die Baumburg (urkundlich Buenburg, Bauenburg, denen von Landau gehörig) gestanden ist.Mal hüteten Buben Schweine und Gänse untereinander in der Nähe; da sahen sie zwei Häfen dastehen mit brennenden Kohlen.Der eine Bub stieß sie mit dem Fuße hinab und dachte nichts Weiteres.Der andere schob zwei zu sich, und als er heimkam, hatte er zwei Vierundzwanziger in der Tasche.Er hörte nämlich die Kohlen aus den Häfen klingeln.133.Spähne zu Gold geworden.Im Raller bei Wiesensteig sah mal Einer einen Haufen Spähne liegen, nahm einige: da waren's Kronenthaler.Als er heimkam, ging er wieder hin, fand nichts mehr.134.Erbsen zu Gold geworden.Mündlich.Auf der Altenburg, ober Mühringen, war eine wunderschöne Schlange auf den Ruinen, die hatte ein golden Krönlein auf, das weithin schimmerte.Mal gingen Kinder unten vorbei, da rugelten kleine wunderschöne Erbsen herab von allen Farben.Ein Mädchen steckte einige in sein Täschlein und rannte davon, weil oben auf der Altenburg die Schlange saß.Wie Mädchen heimkam, waren alle seine Erbslein eitel Gold geworden.135.Eierschalen zu Gold geworden.Mündlich.Da, wo's von Wiesensteig gen Nellingen hinauf geht, auf dem »Anger« geheißen, fuhr mal ein Bauer mit seinem Buben in die Steine.Während des Aufladens spielte der Kleine und rugelte mit Steinchen in der Nähe.Da sieht er auf einmal auf einem Steinhaufen viele wunderschöne Eierschalen, die ihn sogleich in die Nase stachen.Es war gerade Frühjahr um Ostern herum.»Ei, rief er, was für schöne Ostereier liegen da!« Er hatte noch nie schönere gesehen.Bube trat hin, steckte sich ein Paar in die Tasche und ging heim.Wie er auf dem Heimwege in seinem Täschlein rurlete, klingelte alles zusammen, und die Eierschalen waren eitel Gold geworden, zur großen Freude des Buben.Er ging eilends wieder den Anger hinauf, fand aber nicht ein Schälein mehr1.Fußnoten1 Eier zu Gold geworden B.Baader, 2.Abthlg.S.89.Nr.121.136.Glucker zu Gold geworden.Mündlich.Es trug ein Schusterstöchterlein von Zwiefalten etliche Paar »Bossen« nach Attenhöfen zum Christesbaur.Da fand es am Attenhöfer Fußweg mitten im sprichwörtlichen Morast ein überaus zierlich gearbeitetes Kästchen, voll von schönen farbigen »Gluckern«.Es war aber für das Mädchen ungeschickt, das Kästchen gleich mitzunehmen, steckte drum nur ein paar Glucker zu sich und gedachte das Uebrige auf dem Heimweg mitzunehmen.Als es aber im Herweg begriffen war, sah es von den schönen Sachen nichts mehr und griff rasch in die Tasche, um nach den anfänglich mitgenommenen Gluckern zu sehen.Diese waren aber nun zu lauter Gold geworden.137.Kirschensteine zu Gold geworden.Zu Königseggwald hatte die alte Schulmeisterin einen Saububen im Dienst, dem sie in einer alten Kammer Quartier gegeben.Daselbst fand sich eine uralte Truhe, in der der Saubub einmal nach etwas suchte und Kirschensteine fand.Er steckte sich von denselben einige Hände voll in Sack, vermeinend, die Kirschensteine möchten seinen Schweinen Futter abgeben.Nach einigen Tagen suchte die alte Frau etwas in des Saububen Kammer und stieß mit der Hand an dessen Wamms.Da klang es gar hell, wie edel Metall, und als sie nachsah, fand sie lauter – Ilgen- und Federethaler! Erstaunt befragte sie den Buben, wo er das Geld hergenommen.Der machte nicht minder große Augen und erzählte von den Kirschensteinen in der Truhe.Als man aber nachsah, war die Truhe leer und der Schatz fort1.Fußnoten1 Kirschen zu Gold geworden B.Baader, 2.Sammlg.Nr.3.Kirschkerne, 1.Sammlg.Nr.214.138.Laub zu Gold geworden.Ein Weib von Sonderbuch ging auf dem Fußweg in's Aachthal herab durch die Halde.Da sah es auf dem Fußsteig auffallend viel wundergrünes Laub liegen.Da gedachte es von so schönem Laub ihren Kindern ein paar Blättchen mitzunehmen.Zu Hause angekommen, war das Laub zu Goldblech geworden1.Fußnoten1 Vgl.Meier Nr.52.S.50.J.V.Zingerle S.4.337.139.Das Bürgle bei Beuren.Mündlich.Bei Beuren, dem Filial von Hundersingen, O.A.Riedlingen, ist über der Donau eine Höhe, worauf einstens ein Schloß stand.Der Hügel heißt nur »Bürgle«.Da soll ein Loch hinuntergegangen sein, und zwar ungeheuer weit in den Erdboden hinab, so daß man einen Stein erst nach langer Zeit unten auffallen hörte
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