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.Dieser Rath schien dem jungen Franzosen so vernünftig, daß er ihn ohne Einschränkung zu befolgen beschloß und sich vornahm, die Gegenwart in ungetrübter Heiterkeit zu genießen.Er vernahm es ungern, als ihm sein Freund eröffnete, daß er gleich nach dem Feste des Baron Löbau das Schloß zu verlassen gedenke; indeß tröstete ihn die Versicherung, daß die Abwesenheit nicht von langer Dauer sein würde.Des folgenden Tages, als der junge Graf sich zum Feste des Baron Löbau ankleidete und sein Knabe ihm dabei Hülfe leistete, sagte er diesem: Heute, mein lieber Gustav, leistest Du mir diesen Dienst zum letzten Mal.Wie! rief der Knabe erschreckt, wollen Sie mich von sich entfernen; was habe ich gethan, Ihre Unzufriedenheit zu verdienen?Nichts, mein liebes Kind, erwiederte der junge Graf, aber ich will mir nicht mehr erlauben, Deine Liebe zu mißbrauchen und Dich selbst zu erniedrigen, da die Noth mich nicht mehr dazu zwingt.Er theilte ihm nun alle mit seinem Oheim verabredeten Pläne mit, schrieb ihm vor, wie er sich in der Zukunft zu betragen habe, und händigte ihm mehrere Goldstücke ein, mit dem Auftrage, durch Dübois Beistand sich eine anständige Kleidung dafür zu verschaffen.Der Knabe ging mit dem Golde in der Hand zu Dübois zurück, sobald der junge Graf seiner Hülfe nicht mehr bedurfte; sein Gefühl war überrascht, seine kühnsten Wünsche auf ein Mal befriedigt, und dieß Glück schien ihm so groß, kam ihm so unerwartet, daß er noch nicht den Muth sich zu freuen finden konnte.Ist Dein Herr schon zur Gesellschaft in den Saal gegangen? fragte ihn Dübois, als er eingetreten war.Ich habe keinen Herrn mehr, erwiederte der Knabe mit einigem Stolz, der Graf Robert aber ist in dem Saale, und Alle werden gleich zum Baron Löbau fahren.Wie verstehe ich das, fragte der Haushofmeister; will der junge Graf Dich von sich entfernen?Ach lieber Herr Dübois! rief der Knabe und die Thränen flossen ihm über die glühenden Wangen, Alles ist jetzt anders; mein guter, lieber Herr, doch so darf ich ihn ja nicht mehr nennen, das hat er mir streng verboten, er hat es ja mit Ihrem Grafen verabredet, daß ich wieder auf die gelehrte Schule soll, dann auf die Universität, damit ein rechter Gelehrter aus mir werden kann.Indeß er nach Hause reist in Geschäften, soll ich hier bleiben und in der hiesigen Bibliothek studiren; wenn er wieder kommt, will er mich selbst nach Breslau auf die gelehrte Schule bringen, und bis dahin soll ich Sie bitten, mir für dieß viele Geld gute Kleider zu verschaffen, damit ich wie sein Freund und Pflegesohn dort erscheinen kann, und ihn, meinen lieben Herrn, den soll ich nie mehr so nennen, sondern Graf Robert, oder meinen Freund und meinen Beschützer.Ich habe es erwartet, mein Sohn, sagte der Haushofmeister, daß Dein Schicksal diese Wendung nehmen würde, und nun, da mein Graf sich mit seinem Verwandten verständigt hat, kann ich für Dich thun, was in meinen Kräften steht, und brauche nicht mehr zu befürchten, Deinen Beschützer dadurch zu beleidigen; behalte also nur das Geld, mein Söhnchen, es wird Dir auf der gelehrten Schule recht angenehm sein, wenn Du gleich ein hübsches Taschengeld mitbringst, wofür Du Dir manches anschaffen kannst, was Du vielleicht sonst entbehren müßtest, und überlasse es nur mir, Dich mit Wäsche und Kleidern zu versorgen, und ich werde es schon so einrichten, daß sich der junge Graf Deiner nicht zu schämen braucht.Ach lieber Herr Dübois, rief der Knabe, wie gut sind Sie, wie gut sind hier alle Menschen auf dem Schlosse! Ach! hätte ich damals wohl hoffen können, daß ich solchen Beistand finden würde, als unser Dorf verbrannt und mein Vater getödtet wurde.Ach, mein guter, lieber Vater! fuhr er laut weinend fort, jetzt könnte ich ihm nun doch wieder Ehre und Freude machen, wenn er lebte und es sehen könnte, wie nun Alles wieder so gut wird
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