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.Aber Charlies Hand war oben an der Scheibe, scharrte an ihr, kratzte mit den Nägeln an ihr, versuchte vergeblich, in die Außenwelt zu gelangen.Offenbar mußte außer dem Chaos noch etwas da draußen sein.»Du willst raus«, sagte Charlie.Die Hand legte sich flach gegen das Fenster und begann, mit der Innenfläche rhythmisch gegen das Glas zu schlagen, ein Trommler für eine nicht sichtbare Armee.Er zog sie weg vom Fenster, wußte nicht, was er machen sollte.Wenn er ihren Forderungen nicht Folge leistete, könnte sie ihn verletzen.Wenn er ihr nachgab und versuchte, in den Garten hinauszugelangen, was würde er wohl finden? Andererseits blieb ihm denn eine Wahl?»Schon gut«, sagte er, »wir gehen.«Im Korridor herrschte übernervöse Aktivität, und kaum jemand nahm von ihm die leiseste Notiz, obwohl er nur seine Schlafanzuguniform trug und barfuß war.Klingeln läuteten, Sprechanlagen riefen diesen oder jenen Arzt, fassungslose Angehörige wurden zwischen Leichenhalle und Toilette herumbugsiert.Gesprächsthema waren die Schreckensbilder auf der Unfallstation: Jungen ohne Hände, Dutzende davon.Charlie bewegte sich zu schnell durch das Gedränge, um einen zusammenhängenden Satz aufzuschnappen.Am besten war es, konzentriert dreinzuschauen, dachte er, dreinzuschauen, als ob er eine Absicht und ein Ziel hätte.Er brauchte eine Weile, um den Ausgang in den Garten ausfindig zu machen, und er wußte, daß seine Hand langsam ungeduldig wurde.Sie öffnete und schloß sich neben ihm, trieb ihn weiter.Dann ein Schild: ZUMCHANEY-TRUST-MEMORIAL-GARTEN, und er bog um die Ecke, in einen abgelegeneren Korridor, ohne Verkehrsgedrängel, mit einer Tür am andern Ende, die ins Freie führte.Draußen war es sehr still.Kein Vogel in der Luft oder auf dem Gras, keine weinerliche Biene inmitten der Blumenköpfe.Selbst der Arzt war verschwunden, zurück zu seinen chirurgischen Eingriffen vermutlich.Charlies Hand war jetzt völlig außer sich.Sie schwitzte so stark, daß sie tropfte, und alles Blut war aus ihr zurückgeströmt, so daß sie weiß war vor Blässe.Sie schien nicht mehr ihm zu gehören.Sie war ein anderes Wesen, an das er, dank irgendeiner verhängnisvollen Laune der Anatomie, befestigt war.Es würde ihn überaus freuen, sie los zu sein.Das Gras unter seinen Füßen war taufeucht, und hier, im Schatten des siebenstöckigen Trakts, war es kalt.Es war noch nicht später als halb sieben.Womöglich schliefen die Vögel noch, hingen die Bienen noch schwerfällig in ihren Stöcken.Womöglich gab es in diesem Garten gar nichts zum Fürchten, nur fäulnisköpfige Rosen und frühe Würmer, die im Tau Purzelbäume schlugen.Womöglich irrte sich diese Hand, und es war einfach Morgen hier draußen.Während er weiter in den Garten hinausschlenderte, bemerkte er die Fußspuren des Arztes, dunkler auf dem silbrig-grünen Rasen.Als er bei dem Baum ankam und das Gras sich rötete, erkannte er, daß die Spuren nur in eine Richtung führten.Boswell, in einem bereitwilligen Koma, spürte nichts und war froh darüber.Verschwommen dämmerte ihm die Möglichkeit des Erwachens, aber der Gedanke war so vage, daß er leicht zurückzuweisen war.Hin und wieder flirrte ein Fitzchen der wirklichen Welt (des Leids, der Macht) hinter seinen Lidern vorbei, einen Augenblick lang sich niederlassend, um dann davonzuflattern.Boswell wollte nichts davon.Er wollte das Bewußtsein nicht, nie wieder.Er hatte eine intuitive Ahnung von dem, was das Wachsein bringen würde; von dem, was ihn da draußen, von einem Bein aufs andere tretend, erwartete.Charlie schaute hinauf in die Zweige.Der Baum trug zwei erstaunliche Sorten Früchte.Die eine war ein menschliches Wesen: der Chirurg mit der Zigarette.Er war tot, sein Hals in die Gabelung zweier Äste geklemmt.Er hatte keine Hände.Seine Arme endeten in runden Wunden, die noch immer schwere Gerinnselklumpen von leuchtender Farbe auf das Gras hinunter abfließen ließen.Über seinem Kopf wimmelte der Baum von jener anderen, noch unnatürlicheren Fruchtsorte.Die Hände waren überall, so schien es: Hunderte von ihnen, die beim Diskutieren ihres weiteren Vorgehens wie ein Händeparlament drauflosplapperten.Alle Schattierungen und Formen, die schwankenden Äste hinauf und hinab tollend.Sie auf diese Weise versammelt zu sehen, machte alle Metaphern zuschanden.Sie waren, was sie waren: Menschenhände.Das war der Horror.Charlie wollte losrennen, aber seine rechte Hand spielte da nicht mit.Dies waren ihre Jünger, in so großer Anzahl hier versammelt, und sie warteten auf ihre Gleichnisse und Prophezeiungen.Charlie sah den toten Arzt und dann die mörderischen Hände an und dachte an Ellen, seine durch kein ihm zuzuschreibendes Verschulden getötete und bereits kalte Ellen.Für dieses Verbrechen würden sie bezahlen: allesamt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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