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.Die Welt ist ein grausamer und gefühlloser Ort, Isis«, erklärte er düster, während er mich mit seinem wäßrigen Blick fixierte und seinen Plastikbecher hob.»Ein grausamer, grausamer Ort.« Er trank einen tiefen Schluck.»Das stelle ich auch gerade fest, Onkel«, sagte ich.»Ich entdecke Verderbtheit und Selbstsucht selbst im Herzen unseres – «»Es war immer schon so, Nichte«, fiel mir Onkel Mo gestikulierend ins Wort und verzog sein Gesicht abermals zu jenem säuerlichen Ausdruck.»Du bist jetzt das Unschuldslamm; du hast deine Träume, und ich hoffe, daß sie dir nicht nur Verbitterung bringen, so wie sie es bei mir taten, aber jetzt ist deine Zeit gekommen, und du entdeckst, was wir alle entdecken, egal, wohin wir gehen.Es gibt so viel Gutes an unserem Glauben – nun, an deinem Glauben –, aber er ist trotzdem Teil der Welt, der grausamen, grausamen Welt.Ich weiß mehr als du; ich bin schon länger auf der Erde, ich habe Verbindung gehalten, selbst wenn ich nicht da war, verstehst du?«»Ach.«»Und so habe ich viel gehört; vielleicht mehr, als wenn ich in der Gemeinde geblieben wäre.« Er beugte sich vor, das Kinn beinahe auf dem Tisch, und tippte sich gegen die Nase.Ich beugte mich ebenfalls vor.»Ich weiß Bescheid, Isis«, erklärte er mir.»Wirklich?« sagte ich in meinem atemlos-unschuldigen Tonfall und machte große Augen.»O ja«, erwiderte Onkel Mo und lehnte sich nickend wieder zurück.Er richtete sein Jackett und klopfte auf die Wölbung, unter der sich seine Brieftasche befand.»O ja.Es gibt da Geheimnisse.Gerüchte.« Er schien einen Moment lang zu überlegen.»… ich weiß Bescheid.«»Du meine Güte.«»Es ist nicht alles nett und freundlich, Isis«, sagte er eindringlich.»Nicht alles nett und freundlich.Es hat auch… dunkle Momente gegeben.«Ich nickte und schaute nachdenklich aus dem Fenster, während der Zug kurz von der Küste wegschwenkte, um in Berwick-upon-Tweed einzufahren.Er bremste ab, hielt aber nicht an; Onkel Mo und ich genossen den Ausblick, während der Zug über einen langen, gebogenen Steinviadukt über den Fluß ratterte und vor dem Fenster die verwinkelte Altstadt am steilen Nordufer des Flusses, die jüngeren, einheitlicheren Häuser auf dem flacheren Südufer und die Straßenbrücken zwischen den beiden vorbeizogen, die sich als Umrisse gegen das ferne Meer und die Wolken abzeichneten.»Ich denke, unser Glaube hatte seinen Anteil an Kummer«, griff ich schließlich den Faden wieder auf.Onkel Mo betrachtete nickend den Ausblick.Ich füllte sein Glas mit der letzten der vier Miniaturflaschen auf.»Der Verlust von Luskentyre«, fuhr ich fort, »der Tod meiner Eltern und Großmutters Tod, und man könnte in gewisser Hinsicht sogar den Verlust deiner Mutter, meiner Großtante Zhobelia, hinzuzählen, die zwar noch am Leben sein soll, für uns aber doch verloren ist.All dies – «»Ah, siehst du!« Onkel Mo beugte sich vor und ergriff abermals meinen Arm.»Es gibt da Dinge; Dinge, über die ich geschworen habe, Stillschweigen zu wahren.«»Ach wirklich?«»Ja.Zum Wohle von uns allen…« Er verzog hämisch den Mund.»So hat man mir zumindest gesagt.Dann höre ich, was angeblich vorgefallen ist…« Er schaute drein, als hielte er es für besser, nicht weiter darauf einzugehen, und trank statt dessen einen weiteren gierigen Schluck.Er leerte seinen Becher und schaute sich auf dem mit Flaschen übersäten Tisch um.»Soll ich uns noch ein paar Erfrischungen holen, Onkel?« fragte ich und leerte eiligst mein Bier.»Nun«, erwiderte er.»Ich denke… aber ich trinke heute doch recht schnell.Ich weiß nicht.Vielleicht sollte ich ein Sandwich oder so was essen.Vielleicht…«»Nun«, erklärte ich und hielt meinen leeren Plastikbecher hoch.»Ich denke, ich jedenfalls werde losgehen und mir noch ein Bier holen, also, wenn du…«»Ach, was soll’s.Aber ich muß etwas auf die Bremse treten und ein Sandwich oder irgend etwas anderes essen.Hier.« Er tastete in der Jacke herum, dann mußte er sie mit der anderen Hand öffnen und hineinschauen, um seine suchenden Finger zu führen, bevor er endlich seine Brieftasche fand und vorsichtig eine Zwanzig-Pfund-Note herausholte.»Hier.«»Danke, Onkel.Wie viele soll ich – «»Ach, ich sollte wirklich etwas auf die Bremse treten, aber wir sollten auch einen Vorrat anlegen, bevor ihnen das Zeug ausgeht.Sagen wir…« Er wedelte schlaff mit der Hand und schüttelte den Kopf.»Wieviel auch immer du dafür bekommst.Und natürlich auch, was immer du haben willst.«»Wird gemacht!« erwiderte ich fröhlich.Ich räumte den Tisch auf und stopfte einige unserer Abfälle in die kleine braune Papiertüte.Ich tat auch meine Bierdose hinein, die noch halb voll war.Ich holte die Dose wieder heraus, bevor ich den Rest des Abfalls auf dem Weg zum Speisewagen in einen Mülleimer warf.Ich hatte ein wenig Wechselgeld von der letzten Bestellung behalten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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