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.Er selbst begab sich ins diesseitige Gallien, um Gerichtstage zu halten.«Gegen Mitternacht fand ich endlich das langersehnte Stück Rasen im Freien.Krixos besorgte mir frisches, kaltes Wasser und eine neue Tunika.Als ich in den frühen Morgenstunden in mein Zelt zurückkehrte, hatte Cäsar das Lager bereits Richtung Süden verlassen.Wanda nahm mir meine Eskapaden übel.Ich versuchte ihr die Pflichten eines Druiden zu erklären, doch sie schimpfte mich einen Säufer und behauptete, nicht Cäsars Legionen würden Gallien unterwerfen, sondern der römische Wein.Ich schwieg.Ich glaube, ich habe vor langer Zeit mal angedeutet, daß es Sklavinnen gibt, die ihren Herren die Leviten lesen.»Dafür werde ich dich auspeitschen lassen«, murmelte ich, während ich entweder das Bewußtsein verlor oder aus kulinarischer Überanstrengung einschlief.VIII.Das Winterlager wurde in unmittelbarer Nähe des Oppidums Vesontio errichtet.Für die Legionäre unterschied es sich kaum von den üblichen Marschlagern.Sie übernachteten weiterhin zu acht in niedrigen Giebelzelten aus Ziegen- und Kalbsleder.Der Zeltboden wurde mit Stroh ausgelegt.Um das Zelt herum wurden kleinere Gräben gezogen, damit das Regenwasser abfließen konnte.Die Offiziere erhielten Holzbaracken, die Legaten sogar solche mit Hypokaustheizungen.Auf besondere Anordnung von Gaius Oppius und Aulus Hirtius hatte der Lagerpräfekt mir ebenfalls eine beheizte Baracke errichten lassen.Im Sekretariat hatten längst alle bemerkt, daß meine Muskeln bei Regen und Kälte derart hart wurden, daß mein Schriftbild nicht mehr weich und fließend war, sondern so, als hätte ich die Zeilen auf einem ratternden Ochsenkarren geschrieben.Die Baracken boten einen weiteren Vorteil: Licht.Während es in den niedrigen und lichtundurchlässigen Lederzelten stockfinster war, hatten wir in den Holzbaracken Öllampen.Fast jeden Monat schrieb ich Kretos einen Brief und erstattete Bericht.Ich hoffte innigst, bis zum Frühling von ihm zu hören.Aber Kretos schwieg.»Was meinst du, Wanda, wo mag er wohl sein?«»Kretos? Ich weiß es nicht, Herr.Vielleicht war er in Ariovists Lager und ist bei der Schlacht umgekommen.«»Vielleicht.Vielleicht auch nicht.Wie auch immer.Ich werde den Vertrag einhalten, meine Schulden zurückzahlen und dann nach Massilia reisen.«»Du machst immer noch Pläne, Herr? Das wird deine Götter belustigen.Vielleicht machen dich Cäsars Götter zum römischen Bürger und später gar zum Senator!«Wanda strahlte mich an.»Als Junge träumte ich immer davon, eines Tages in Massilia ein großes Handelshaus zu führen und von nubischen Sklavinnen verwöhnt zu werden …«»Du willst nubische Sklavinnen?« fragte Wanda mit deutlichem Mißfallen.»Ja«, scherzte ich, »aber zuvor werde ich dir die Freiheit schenken, Wanda.«»Ist das wahr, Korisios?«Sie nannte mich wieder Korisios.Ich nahm sie in die Arme.»Im Grunde genommen bist du doch auch ein Sklave.Du bist der Sklave deiner Schulden, du bist Kretos' Sklave, und manchmal bist du auch der Sklave deiner Sklavin«, flüsterte Wanda, während sie ihre Tunika über den Kopf zog und übers ganze Gesicht strahlte, wie nur Verliebte strahlen können, »aber es geht uns gut.«Wanda hatte recht.Wir hatten eine warme Unterkunft, genug zu essen, ich verdiente ganz ordentlich und hatte manchmal ganze Wochen zu meiner freien Verfügung, an denen ich mich um Kretos' Angelegenheiten kümmern konnte.Ich lernte die Märkte in Vesontio kennen, die Wirtshäuser und Kneipen, und die langen Winternächte verbrachte ich in Wandas Armen.Sorgfältig notierte ich alles, was hier hergestellt und verkauft wurde, notierte die dafür gebotenen Mindest- und Höchstpreise, erstellte Listen von Waren, die hier gewünscht, aber kaum angeboten wurden, ich schrieb die Namen der Händler und ihrer Produkte auf, die Namen der kleinen Fabriken, und ich staunte nicht schlecht, als ich immer wieder feststellte, daß man hier in Gallien praktisch alles gegen römischen Wein tauschen konnte.Ja, auch die milchtrinkenden Druiden in Vesontio schimpften, die Römer würden Gallien weder mit dem Schwert noch mit dem Spaten erobern, sondern mit ihrem Wein
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