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.»Der Medicus des Herzogs ist am Ende seiner Weisheit«, vervollständigte Salomon den Satz für sie.»Vertraut Doktor Nathan Simonides.«Aimée war ein Schatten ihrer selbst.Sie lag auf weißem Linnen, ihre Wangen glühten im Fieber, der Oberkörper war in mehrere Schichten von Leinenbinden gehüllt.Sie bewegte sich unruhig, obwohl sie die Augen geschlossen hatte und sichtlich um jeden Atemzug kämpfte.Über den Kopf Lisons hinweg tauschte Salomon einen Blick mit Nathan Simonides.Das kaum merkliche Kopfschütteln des Arztes legte sich wie Frost auf sein Gemüt.»Wird sie gesund?«, stellte Lison die Frage, die auch ihn bewegte.Sie erhielten beide nicht die erhoffte Antwort.Nicht einmal Nathan Simonides wollte Aimées Überleben versprechen.»Wenn es Gott gefällt«, murmelte er schließlich und strich sich sinnend über den schneeweißen Bart, der seine Brust bedeckte.Lison bekreuzigte sich abergläubisch.Wie sollte der Gott der Christen Aimée helfen, wenn sie sich einem Juden anvertraute?»Gott ist nicht so kleinlich, wie ihr denkt«, sagte dieser leise und sah Lison erröten.»Wird ihre Familie es zulassen, dass Ihr sie in mein Haus bringt, Freund Abraham?«, erkundigte er sich dann.»Sie muss Tag und Nacht unter Beobachtung sein.«»Tut, was Ihr für nötig haltet, Nathan.Nur sie ist wichtig.«Der Mann lag mit verrenkten Gliedern neben einem Unrathaufen.Das Gewebe seiner kostbaren Kleidung sog sich mit Blut und Schmutz voll.Fliegen kreisten im letzten Dämmerschein über dem feuchten Fleck, der sich unter seinem Kopf ausbreitete.Aus allen Badehäusern der Stoofstraat kamen mehr oder weniger bekleidete Menschen gelaufen, um den Toten zu begaffen.Man rief nach dem Stadtbüttel und seinen Männern.Niemand achtete auf Salomon, der sich ebenfalls nach vorne drängelte, um das Geschehen von nahem zu betrachten.Balduin Conzett war von dem hässlichen Tod überrascht worden.Basses Erstaunen im Gesicht, mit weit aufgerissenen Augen und einem klaffenden Schnitt quer über die Kehle, lag er in einem Hauseingang.Er blutete.Das Verbrechen musste eben erst begangen worden sein.Vom Täter keine Spur.Wer immer Balduin Conzett an die Gurgel gegangen war, auf seinen Reichtum schien er es nicht abgesehen gehabt zu haben.Der Tote trug noch seinen Dolch und den Beutel mit den Münzen am Gürtel.Die protzigen Ringe saßen unberührt an seinen Fingern.Salomon widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Umgebung.Was hatte Conzett hier gesucht? Die Stoofstraat mit ihren Badehäusern zog Einheimische und Fremde gleichermaßen an.Wer hier in aller Öffentlichkeit einen Mord beging und ungesehen verschwand, musste ebenso effizient und schnell wie skrupellos sein.Nur ein Mann, der das Geschäft des Tötens gewohnheitsmäßig beherrschte, war dazu fähig.Die Stadtbüttel eilten heran und drängten die Neugierigen zurück, ehe sie ihre Arbeit taten.Salomon nutzte seine Fähigkeit, ungesehen in der Menge zu verschwinden, während er gleichzeitig die Ohren spitzte.Die Bademägde lieferten eine vage Beschreibung der Gäste, die gleichzeitig mit Conzett im Haus gewesen waren.Einer von ihnen war aufgefallen unter den biederen Handwerkern und Seeleuten.Ein Fremder mit narbigem Gesicht, wortkarg und unfreundlich, größer als der Durchschnitt und mit der Figur eines Kämpfers.Ein Söldner?Salomon versuchte bedächtig, die Mosaikstücke zu einem Bild zusammenzufügen.Balduin Conzett war der Mittelsmann gewesen, den Anselm Korte benutzt hatte, um seine gestohlenen Waren gewinnbringend zu verkaufen.Bei diesem Geschäft musste es Ärger gegeben haben.Die Vermutung lag nahe, wenn Korte im Spiel war.Er lag mit der halben Stadt im Streit.Aber die Söldnergruppen, die für jeden kämpften, der sie bezahlte, waren von anderem Kaliber als Konkurrenten und säumige Lieferanten.Sie handelten nach ihren eigenen Gesetzen und rächten jeden Verstoß unverzüglich und brutal.War der Mord an Balduin Conzett Zufall oder eine Botschaft an Anselm Korte? Er hätte es gerne gewusst, aber so wie es aussah, würde er in der Stoofstraat heute nicht einmal Klaas Korte finden, auf dessen Spuren er sich eigentlich befand.Salomon bewegte sich achtsam zur nächsten Kreuzung und verschwand zum Kanal hinunter, ohne dass die Büttel oder die Schaulustigen auf ihn aufmerksam wurden.Erst außer Sichtweite wandte er sich der nächsten drängenden Frage zu.Wenn dieser Mord kein Zufall war – wer würde das nächste Opfer sein?48.KapitelBRÜGGE, 18.JULI 1372»Schon wieder ein Toter an der Waterhalle!«Joris war völlig außer Atem.Er kam in höchster Eile ins Kontor gestürmt.»Einer der Hansehändler aus Stralsund.Man hat ihm die Kehle aufgeschlitzt wie Balduin Conzett.«Die Schreiber im großen Kontorraum und auch Colard sahen ihn bestürzt an [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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