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.»Zwei Minuten, Miss«, sagte die Schwester.Pea nahm sich zusammen und ging zum Kopfende des schmalen Notfallbetts.»Griffin? Ich bin’s.Pea.«Seine Augenlider flatterten zweimal, bevor sie sich öffneten.Als seine blauen Augen ihren begegneten, spürte sie einen Schauder von … von etwas, was sie nicht recht identifizieren konnte.Sie beugte sich dichter über ihn, als seine geschwollenen Lippen sich mühsam bewegten und Worte formten.»… liebe dich, Kleines …«Ihr blieb die Luft weg, als ihr schlagartig die Wahrheit bewusst wurde.»Vulcanus!«, keuchte sie.Erleichterung entspannte sein Gesicht.Er lächelte und schloss mit einem zufriedenen Seufzer die Augen.»Ich muss Sie jetzt leider bitten zu gehen, Ma’am.Wir fahren ihn in den OP.«Benommen ließ Pea sich in den Warteraum führen.Dort saß sie auf einem Polstersessel und nickte automatisch, als ein Feuerwehrmann sie fragte, ob sie Kaffee wollte.Griffin war nicht Griffin.Er war Vulcanus.Daran zweifelte sie keine Sekunde.Aber wie war das passiert? Auf einmal konnte sie nicht mehr atmen.»I-ich muss mal an die Luft.« Ohne auf die besorgten Blicke der Feuerwehrmänner zu achten, rannte sie aus dem Zimmer, den Korridor hinunter und durch die Automatiktüren nach draußen.Dort lehnte sie sich an die Krankenhausmauer, atmete tief aus und ein und versuchte zu verhindern, dass sie sich übergeben musste.»Du liebst ihn sehr, nicht wahr?«Als Pea aufblickte, sah sie eine sehr elegante Frau neben sich stehen, von der Licht auszugehen schien.Irgendwie erinnerte sie Pea an Venus, obwohl sie ihr gar nicht ähnlich sah.»Wenn Sie Vulcanus meinen, haben Sie vollkommen recht.Ich liebe ihn sehr«, antwortete Pea.Die Frau nickte.»Ich wusste es.Du bist seine ewige Liebe – die wahre Gefährtin seiner Seele.Ich bin übrigens Hera.«Pea brauchte kein Schulbuchwissen über Mythologie, um zu erkennen, wer diese Göttin war.Ihre weibliche Intuition sagte ihr genug.»Sie sind Vulcanus’ Mutter.«Die Göttin lächelte.»Die bin ich, ja.Und ich schulde dir große Dankbarkeit, Dorreth Pea Chamberlain.Bevor Vulcanus dich kennengelernt hat, war er nicht wirklich lebendig.Du hast ihn vor ewiger Einsamkeit bewahrt und noch mehr.Du hast ihm so viel Glück geschenkt, wie ich es bei ihm niemals für möglich gehalten hätte.Ein solcher Segen ist ein geringer Preis für den Verlust der Unsterblichkeit, finde ich.«Pea war nicht sicher, ob sie die Göttin richtig verstanden hatte.»Seine Unsterblichkeit? Was bedeutet das? Was ist heute Nacht passiert?«»Mein Sohn ist nicht der einzige Unsterbliche, der eure moderne Welt beobachtet hat.Ich wusste, dass Griffin DeAngelo Venus’ Geliebter geworden ist.Ich habe ihn gerettet, indem ich meinen Sohn seinen Platz habe einnehmen lassen.Vulcanus hat den einen Funken Unsterblichkeit, der noch an seiner Seele haftete, in Griffins sterbliche Hülle eingehaucht.Jetzt ist Vulcanus zu Griffin geworden – ein sterblicher Menschenmann.Er wird ein einziges Leben als Sterblicher leben.Und Griffin ist jetzt Vulcanus, Gott des Feuers, für immer und ewig.«Auf einmal begann Pea heftig zu zittern.»Erinnert er sich? Ist er immer noch Vulcanus?«»In allem außer seinem Körper, ja.«»Und er wird überleben?«»Ja.Mein Sohn wird ein langes, glückliches Leben haben.Du und er, ihr werdet viele Kinder bekommen, ich werde immer wieder Großmutter, und noch viele Generationen wird der Funke der Seele des Feuergottes über der DeAngelo-Familie scheinen.«Pea begann zu weinen.Langsam kam die Göttin auf sie zu und berührte ihr Gesicht.»Mein Sohn hat eine kluge Wahl getroffen.«»Was ist mit Venus und Griffin?«, fragte Pea und wischte sich die Augen, während sie versuchte, die ungeheuerliche Tragweite dessen zu begreifen, was die Göttin ihr erklärte.»Was passiert jetzt mit ihnen?«»Das, meine süße sterbliche Menschentochter, liegt einzig und allein beim neuen Gott des Feuers und der Göttin der Liebe.«Ein kleiner Tumult auf dem Parkplatz unterbrach Peas nächste Frage, und als sie sich umblickten, sahen sie vier völlig aufgelöste junge Frauen auf den Eingang der Notaufnahme zulaufen.»Das sind Griffins Schwestern.Die älteste und vernünftigste heißt Sherry.Sprich zuerst mit ihr, der Rest tut ohnehin das, was sie sagt«, riet Hera.»Jetzt geh zu ihnen, bald wirst du Teil ihrer Familie sein.«»Aber Sie wollen uns doch nicht etwa schon verlassen?«»Für mich gibt es hier nichts mehr zu tun, aber keine Sorge – ich werde meine Enkel oft besuchen kommen.« Majestätisch hob die Göttin ihre Hand.»Möge mein Segen ewig auf dir ruhen.« Dann war sie lautlos verschwunden.Pea holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen.Vulcanus würde wieder gesund werden, darauf hatte sie das Wort der Göttin, und das genügte.Als die vier Mädchen die Tür der Notaufnahme erreichten, trat Pea auf sie zu.Die Frau, die am gefasstesten zu sein schien, hatte lange dunkle Haare und Griffins wunderschöne blaue Augen.»Sherry DeAngelo?«, sprach Pea sie an.Alle vier blieben gleichzeitig stehen.»Ja, ich bin Sherry DeAngelo.Aber wer sind Sie? Wissen Sie, was unserem Bruder passiert ist?«»Ja, er hatte einen Unfall.Einen schlimmen Unfall.« Die Frauen stießen kleine Schreckensschreie aus, eine begann zu weinen.»Momentan ist er im Operationssaal, aber er wird wieder gesund.Alles wird gut.Das verspreche ich Ihnen.«»Wer sind Sie denn überhaupt?«, beharrte Sherry.»Mein Name ist Dorreth Chamberlain.Aber jeder nennt mich Pea.Und ich bin die Frau, die euer Bruder liebt.Er und ich werden heiraten.«Alle vier Schwestern starrten sie mit einem ähnlich verwirrten Gesichtsausdruck an.Pea lächelte.»Ich weiß, das klingt merkwürdig.Ihr habt wahrscheinlich gedacht, er wäre in Venus verliebt, in die schöne Blondine – richtig?«Die vier nickten unisono.»Tja, das ist eine lange Geschichte.Venus und ich sind gute Freundinnen.Aber unsere kleine Seifenoper spielt jetzt keine Rolle.Wichtig ist nur, dass es Griffin bald bessergehen wird.Kommt, setzen wir uns in den Warteraum, dann können wir uns ein bisschen ausführlicher unterhalten …« So führte Pea die verblüfften Schwestern ins Krankenhaus, während sie sich eilig eine einigermaßen glaubwürdige »Griffin und Pea«-Liebesgeschichte ausdachte.Nun, eines war sicher – in dieser Situation war ihre überaktive Phantasie von Vorteil.»Göttin, Zeus und Hera lassen ausrichten, dass sie dich jetzt empfangen können.« Die Nymphe verneigte sich tief, als Venus an ihr vorbeischwebte.Aber wo blieb Vulcanus? Der Tag war anstrengend gewesen.Sie hatte eine Botschaft in sein Reich geschickt, dass seine Eltern sich bereiterklärt hatten, heute Abend bei der Götterversammlung im Großen Saal ihre Petition anzuhören.Aber hatte Vulcanus sich vielleicht herabgelassen, ihr eine Antwort zu senden? Wenigstens eine kurze Botschaft per Nymphe oder Satyr oder Waldgeist, nur als Bestätigung, dass er da sein würde? Nein, nichts dergleichen.Sie war genervt.Wenn sie allerdings ehrlich war, musste sie zugeben, dass ihr in den letzten vierundzwanzig Stunden so ungefähr alles auf die Nerven gegangen war.Die Pracht ihres Tempels störte sie.Ihre Dienst-Nymphen störten sie.Der Wein war zu warm.Oder zu kalt
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