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.Das ist mein letztes Wort.«Kiefer ballte die Fäuste.»Ich gebe Ihren Schützlingen einen guten Rat«, zischte er.»Jetzt im Herbst ist Schusszeit – Jagdsaison, falls Ihnen das mehr sagt.Es wäre besser, wenn sie im Haus bleiben und sich nicht allzu lange im Wald aufhalten.Die Jäger legen im Moment auf alles an, was sich bewegt.« Kiefer wusste, dass es nicht besonders klug war, Albrecht zu drohen.Sollte wirklich etwas passieren – Gott bewahre! –, würde die Polizei zuallererst vor seiner Tür stehen.»Das ist ja wie in der guten alten Zeit: Die Frauen sammeln Pilze und Beeren und die Männer gehen auf die Jagd.Sind Sie sicher, dass Sie schon Telefon und elektrischen Strom haben?« Albrecht grinste.Wütend stapfte Kiefer aus der Praxis.Er riss den Strafzettel von der Windschutzscheibe, setzte sich hinters Steuer und brauste los.*Tibursky ruckte am Einkaufswagen.Doch der rührte sich nicht, denn er war scheinbar untrennbar mit einer Kette an seinem Vordermann befestigt.»Wenn die wolle, dass mer hier eikaufd, warum schließe die dann ihre Wägelscher fest?«, murmelte er kopfschüttelnd.Auch den zweiten Versuch quittierte der Einkaufswagen mit Blockade.Einer der beiden Zivilbeamten, die im Bus von Scheelbach nach Rieneck in der Reihe hinter ihm gesessen hatten, tippte Tibursky auf die Schulter.Seit er die Schreckenmühle verlassen hatte, ließen sie ihn keine Sekunde aus den Augen.»Sie müssen einen Euro hineinstecken, Herr Tibursky«, sagte der Mann und deutete auf den Griff, in dem ein Schlitz in der Größe eines Daumennagels angebracht war.Tibursky wühlte in seiner Hosentasche, förderte aber nur einen Zwanzigeuroschein zutage.»Könne Sie wechsle?«Die Lederjacke konnte nicht.Eine Frau in der Reihe nebenan war damit beschäftigt, ebenfalls einen Wagen zu lösen.Erst als sie aufsah, erkannte Tibursky das Gesicht.»Oh, guden Daach, Frau Nachbarin.«Die Frau war einen Moment unschlüssig, doch dann grüßte sie zurück.»Sie könne net zufällig wechsle?«Als sie ihr Portemonnaie aus der Handtasche holte, wedelte Tibursky mit dem Zwanzigeuroschein: »Aber lasse sie den Schein besser durschleuschde, isch bin nämlisch wesche Betruchs mehrfach vorbestrafd.Des werde Ihne die beide Herre hier gleisch brühwarm erzähle.Stimmts, Herr Oberbolizeirat?«Der Beamte, dem Tibursky sich zugewandt hatte, gab zu erkennen, was er von dieser Charmeoffensive hielt.Die Hände in der Lederjacke vergraben, beobachtete er die Szenerie gleichmütig.Die Frau lächelte: »Na, mit zwei Polizisten im Kreuz werden Sie mich wohl nicht übers Ohr hauen.«Sie überreichte ihm fünfzehn Euro in Scheinen und eine Handvoll Münzen, dann schob sie ihren Einkaufswagen durch die Tür und verschwand im Supermarkt.Tibursky stellte sich keine Sekunde die Frage, warum die Frau nicht schreiend davongelaufen war.Er war ihr heute erst zum zweiten Mal begegnet, aber sie kam ihm vertraut vor – ein Gefühl, dass er durch den Aufenthalt im Gefängnis längst verschüttet geglaubt hatte.Mit manchen Menschen verband einen so etwas wie Seelenverwandtschaft.Wenige Augenblicke später glitt die Eingangstür auf und Tibursky trat ein – ins Paradies.Schon als rechts und links von ihm die ersten riesigen Regale mit Weinkartons, Kaffee und Marmeladen auftauchten, verlor er die Fassung.Mit offenem Mund stand er mitten im Gang, überwältigt von den schier unbegrenzten Wahlmöglichkeiten, die sich ihm boten.Kunden, die sich an Tibursky vorbeidrängeln mussten, schimpften leise vor sich hin, bis endlich einer der Beamten seinen Schützling zur Seite nahm und sagte: »Ihr Einkaufszettel, Herr Tibursky?«»Hab isch net«, hauchte dieser.»Dann sollten Sie sich langsam mal Gedanken machen, was Sie kaufen wollen.Der Laden macht um acht Uhr zu.«»Die habbe bis achd uff? Wahnsinn! Jetz saache Sie bloß noch, die habbe auch sonntags auf?«»Na, das nun gerade nicht.«Tibursky setzte den Einkaufswagen in Bewegung.Die anderen Besucher des Supermarktes merkten schnell, dass es sich bei diesem merkwürdigen Gespann – bestehend aus einem kleinen, sehnigen altmodisch gekleideten Mann und den beiden Schatten, die ihm in wenigen Metern Abstand folgten – nicht um gewöhnliche Kunden handelte.Blieb der Mann stehen, um ein Produkt aus dem Regal zu nehmen und zu begutachten, taten es die beiden ihm gleich.Als die Verkäuferin an der Wursttheke Tibursky eine Scheibe Lyoner zum Probieren reichte, schauten seine beiden Begleiter so hungrig drein, dass die gute Frau gleich noch zwei Scheiben zusammenrollte und anbot – für die ›Kollegen‹.Nur an einem kleinen Stand, an dem man Apfelsaft probieren konnte, machte die Werbedame bei Tiburskys Anblick Augen und drehte sich dann schnell zur Seite, um zu telefonieren.Doch das bewahrte sie nicht vor einem Angriff auf ihre Auslage.Einen Becher nach dem anderen leerte Wolfgang Tibursky, zehn an der Zahl.Seine Begleiter hatten ihn in die Mitte genommen, griffen aber nicht ein.»Sehr lecker«, lobte er.»Aus was issen der?«»Aus Äpfeln«, entgegnete die Frau, ohne eine Miene zu verziehen.»Ach.Nur Äpfel, sonst nix?«»Darum heißt er Apfelsaft.«»Ach.Und den verkaufe Sie hier?«»Einsneunundvierzig die Flasche«, erwiderte die Frau gepresst.Tibursky zückte sein Portemonnaie und beugte sich vor.»Ich bin wesche Heiratsschwindelei vorbestraft.Nur der Vollschdändischkeit halber.«Die Frau schluckte.»Ich sachs lieber gleisch, weil immer, wenn isch meinen Geldbeudel raushole, breite diese beide Herre hier meinen Werdegang vor unschuldische Fraue aus.«»Bezahlen bitte an der Kasse.«Tibursky wünschte einen schönen Tag und trollte sich.Als er die Kasse erreichte, war sein Einkaufswagen randvoll, überwiegend mit Knabbereien, Softdrinks und Süßigkeiten.Und dazu eine Flasche Apfelsaft.»Wollen Sie nicht noch was ›Richtiges‹ zum Essen kaufen, Herr Tibursky? Etwas Gesundes?«, regte einer der Begleiter behutsam an.Neben der Kasse stand ein Wühltisch.Tibursky überlegte kurz und zog dann eine Schachtel Vitamintabletten heraus, die er seinem Begleiter triumphierend unter die Nase hielt, bevor er sie aufs Band legte.Während sich der Inhalt seines Wagens Richtung Kassiererin bewegte, spähte Tibursky unablässig zu der Frau hinüber, der Nachbarin, die ihm Geld gewechselt hatte und nun in der benachbarten Schlange anstand.Ihre zarte Statur und Stimme weckten seinen Beschützerinstinkt.Er ertappte sich bei dem Gedanken, mit ihr in einer Konditorei zu sitzen und Bienenstich zu essen.Oder einen Waldspaziergang zu machen.Er würde ihr, natürlich um sie zu beeindrucken, alle Pflanzen erklären, jeden Baum, Farn oder Pilz benennen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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