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.Er blies das Feuer an, auf dem ein Kochtopf mit so viel Wasser stand, daß es gerade für eine einzige Tasse Tee langte, und die Hütte war mittels einer quer hindurchgespannten Zeltbahn in zwei Räume abgeteilt.Marion verstaute Kocher und Töpfe unter der Spritzdecke des großen Zweiers.Ihr Herr Vater legte seine Hose ab, die er zum Schutz gegen die immer lästiger werdenden Mücken über den Badeanzug gezogen hatte, und gab sie, sorgfältig in Bügelfalten gelegt, Thomas Steffen zur Verwahrung.Dies war eine vorteilhafte und bewährte Einteilung.Der große Zweier trug Zelte, Kochgeräte und Lebensmittel, während in Steffens Einer die Kleider der Herren untergebracht wurden, nicht zuletzt darum, weil sein Boot knochentrocken war, während der Zweier noch immer Wasser zog, obwohl sie sich zu dritt stundenlang bemüht hatten, die lecke Stelle zu entdecken und zu dichten.Marion ließ ihren Vater einsteigen, schob das Boot in tieferes Wasser, kletterte geschickt hinein und brachte es mit ein paar kräftigen Paddelschlägen mitten in den Strom.Steffen folgte in der Entfernung von wenigen Bootslängen.Herr Keyser hatte das Doppelruder noch nicht erhoben.Er tastete vorläufig zuerst mit den Fingerspitzen vorsichtig den Boden unter dem Sitzrost ab.Der Gedanke, daß die Bootshaut porös zu sein schien, war ihm äußerst unbehaglich.Aber auch selbst wenn sie dicht gewesen wäre, so hätte er dem dünnen Stückchen gummierten Leinens, das ihn von der finsteren Tiefe des Strombettes trennte, nicht rückhaltlos vertraut.Wie leicht konnte ein scharfkantiger Kieselstein, den man beim Anfahren des Lagerplatzes gestreift hatte, die dünne Scheidewand zwischen ihm und der Ewigkeit angeritzt haben!Vorsichtshalber knüpfte er das prall aufgepumpte Sitzkissen mit einem Stück Bindfaden am Gürtel seiner Badehose fest.Ob es ihn allerdings im Notfall tragen würde, war mehr als zweifelhaft.Immerhin wog er einhundertunddreiundneunzig Pfund (bei einer Größe von einem Meter siebenundsechzig) und hatte ein solides, schweres Knochengerüst.Er konnte zwar schwimmen — nun ja, was man so schwimmen nennt —, ein wenig für den Hausgebrauch, um nicht in der Badewanne zu ertrinken.Und wenn ihn Marion einmal mit Gewalt an einen See entführte, dann wagte er sich nie weiter als zwei Meter über jene Leine hinaus, die in jedem öffentlichen Bad die Schwimmer von den Nichtschwimmern trennt.Aber dieser Fluß trieb hier mit einer verteufelten Mittelwasserströmung dahin und besaß eine Unzahl von Strudeln und Wirbeln, die den Gedanken an ein unfreiwilliges Bad äußerst unangenehm machten.Besonders scheußlich aber war es, daß Marion aus Bequemlichkeit oder Gedankenlosigkeit — denn Sparsamkeit war es gewiß nicht — nur eine Flußkarte angeschafft hatte und daher an Thomas Steffen andauernd Instruktionen weitergeben mußte, etwa wie: »Zweites Brückenjoch von rechts anfahren!« Oder: »Achtung! Spitze alte Pfahlroste einer früheren Holzbrücke fünfzig Meter unterhalb der neuen! Bei Mittelwasser auf Strudelbildung aufpassen!« Oder: »Jetzt links halten! Gefährlicher Grundwirbel in der Strommitte!« Und zu ihrem zitternden Vater sagte sie wie zur Entschuldigung, daß sie Steffen fortwährend belästigen müsse: »Ich muß es ihm schon sagen, Paps, denn erst kürzlich ist hier ein Zweier mit Mann und Maus abgesoffen.«Die Entfernungstafeln, von Ulm bis Passau am linken Ufer in weißer Schrift auf schwarzem Grunde alle zweihundert Meter aufgestellt, glitten wie Etiketts von Giftflaschen langsam vorüber.Um so geschwinder schob sich hinter ihnen die schwarze Wolkenwand mit ihrem schwefelgelben Rand heran.Sie türmte sich immer drohender im Westen auf, verfinsterte bereits die halbe Himmelskuppel, und es war nicht zu verkennen, daß die Flucht der Boote aussichtslos war.Zwar brach Thomas Steffen immer wieder aus Marions Spur aus und wollte bald rechts und bald links an ihr vorbei, aber Marion tat, als bemerke sie seine Nervosität nicht.Sie war durch nichts dazu zu bewegen, ihr Tempo zu beschleunigen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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