[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Ein Mann mit einem altmodischen Dreispitz auf dem Kopf trug einen Käfig mit Vögeln um den Hals, die aufgeregt tschilpten und gegen die dünnen Eisenstäbe flatterten.Geistliche, Anwälte, Botenjungen, Steuereintreiber, Wasserträger und Hausierer aller Art boxten sich mit den Ellbogen in fliegender Hast ihren Weg durch das Getümmel, ohne auch nur den Kopf zu heben.Türen schlugen, Schenken und Kaffeehäuser spülten Gruppen heiser grölender Männer auf die Straße.Und pausenlos schlängelten sich Kinder wie fliegende Nähnadeln mit gellenden Schreien durch die Menge.Sie übersprangen die Gosse, die mit stinkendem glitschigen Abfall jeder nur erdenklichen Art angefüllt war, manchmal bis zu einem Meter breit, ohne die Steine zu berühren, die man dazwischengesetzt hatte, um das Hindernis leichter überwinden zu können.Geschickt wichen sie den Wagenrädern aus, die größer waren als sie selbst und bedrohlich knirschten.Von ihren Fersen spritzte der Schlamm hoch und senkte sich auf die Bettler, die staub- und rußverschmiert im Dunkel der Toreingänge zwischen Abfallhaufen kauerten und die Vorübergehenden am Rocksaum zupften, um ein paar Pence zu erbetteln.Das Ganze mutete wie ein gigantisches, zügelloses Puppenspiel an.Vor Staunen stand mir der Mund offen, und ich hätte am liebsten die mit Sägemehl bestäubte Mütze des Tischlers angehoben, um dessen zerfurchtes Gesicht genauer zu betrachten, die schimmernden Silberknöpfe am Rock eines Dandys befühlt und die groben Fasern der abgetragenen Perücke eines alten Mannes ertastet.Gern hätte ich in das Getöse eingestimmt, um selbst Teil davon zu werden.Es hätte mir gefallen, innezuhalten und mir alles anzusehen, aber selbst das war nicht möglich.Unerbittlich wurde ich vom Menschenstrom mitgerissen.Außerdem durfte ich nicht riskieren, den Jungen aus den Augen zu verlieren, der mit der Geschmeidigkeit eines Aals vor mir durch die Menge glitt.Ich wollte im Haus des Apothekers ankommen, ohne mich schmutzig zu machen, deshalb hielt ich mich stets an den Hauswänden, die auf Hüfthöhe die Schmutzspuren Tausender Röcke trugen.Nur einmal musste ich ausweichen, als ein rußig schwarzer Schornsteinfeger mit Ellbogen wie zugeklappte Regenschirme schnurstracks auf mich zukam und wie angewurzelt stehen blieb, die Arme in die Hüfte stemmte und mit den trübweißen Augen rollte, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als auf die Fahrbahn zu treten, wo mich ein Nussverkäufer mit seinem Handkarren prompt am Schienbein rammte und mehrere Sänftenträger fluchend beschimpften, weil ich ihnen den Weg versperrte.Eingeschüchtert drückte ich mich wieder an den Hausmauern entlang, doch gerade, als ich an einem schmalen Hofdurchgang vorbeikam, gingen dort zwei räudige Köter aufeinander los und verbissen sich ineinander – ein sich windendes, knurrendes achtbeiniges Knäuel aus Zähnen und Geifer.Aufkreischend stolperte ich weiter.Das Herz schlug mir heftig gegen die Rippen, und in meinem Kopf toste ein wildes Brausen.Der Junge drehte sich ungeduldig nach mir um und winkte mir, mich zu beeilen.Um Fassung ringend, ballte ich die Hände zu Fäusten.Als Kind war ich einmal furchtbar von einem Hund gebissen worden und hatte daher schreckliche Angst vor diesen Kötern.Unwillkürlich tastete ich nach der Narbe, einer zerfransten blauroten Naht zwischen Genick und Schulter.Ich rief dem Jungen zu, langsamer zu gehen und mir nicht davonzurennen, aber er war zu weit entfernt, um mich in all dem Krach zu hören.Ich biss mir auf die Lippen und hastete ihm auf zitternden, unsicheren Beinen hinterher.Ich hatte ihn fast eingeholt, als vor uns ein Gentleman mit rothackigen Schuhen und einem Degen von einem schmutzstarrenden Lastenträger angerempelt wurde, der einen Handkarren mit Kisten balancierte.Mit einem gellenden Wutschrei wirbelte der Gentleman herum und stieß den verdutzten Träger kopfüber in den Rinnstein.Schon im nächsten Augenblick hatte sich eine Menschentraube gebildet, feixend und höhnend stachelte sie die beiden an, aufeinander loszugehen
[ Pobierz całość w formacie PDF ]