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.Trotz ihrer fast gleichbleibenden Voreingenommenheit gegenüber Merrick, war es Madeleine nicht entgangen, dass das Kind glücklicher und ausgeglichener wirkte in diesen letzten paar Tagen.Auch Mr.Frost sah zufrieden aus.Sein junges Gesicht zeigte keine Sorgenfalten.Zusammen gingen sie hinaus auf den sonnenbeschienenen Hof, um ihr Handgepäck aufladen zu lassen.Das große kastanienbraune Pferd tänzelte noch immer nervös, und seine Hufe ließen den Kies hochspritzen.Merrick kam um die Kutsche herum, und erst jetzt wurde Madeleine bewusst, dass seine engen Hosen aus Büffelleder und die hohen Reitstiefel bedeuteten, dass er nicht für die Fahrt in der Kutsche, sondern fürs Reiten gekleidet war.»Guten Morgen, Sir«, begrüßte ihn Mr.Frost.»Das ist aber ein schönes Tier.«»Danke.« Merricks Augen blickten nicht gerade grimmig, aber müde.»Ich habe ihn vor Kurzem erworben.«»Er gehört Ihnen, Sir?«, fragte Geoff überrascht.Merrick schaute auf den Jungen herunter und etwas, das wie Bedauern aussah, glitt über sein Gesicht.»Ja, Geoff, er gehört jetzt mir«, erwiderte er.»Ich habe beschlossen, dass es das Beste ist, wenn ich nach Castle Kerr vorausreite, damit meine Großmutter alles für eure Ankunft vorbereiten kann.«Madeleine sank das Herz.Merrick hatte entschieden, dass er es nicht ertragen konnte, noch weitere drei Tage in der Enge der Kutsche mit ihr zu verbringen.Sie hätte froh darüber sein sollen: froh über die Chance, diesem funkelnden, anklagendem Blick und seiner fast überwältigenden Präsenz zu entkommen.Warum also fühlte sie sich so niedergeschlagen? Warum befürchtete sie, dass sich nur ein weiterer unüberwindbarer Abgrund zwischen ihnen auftat? Wenn es so war, dann hoffte sie, dass ihr kleiner Wutanfall die Sache wert gewesen war.Gerade jetzt fühlte es sich nicht so an.Madeleine öffnete den Mund, um etwas zu sagen, um ihn zu bitten zu warten, oder vielleicht sogar, um sich zu entschuldigen.Aber inzwischen war schon so viel ungesagt geblieben, dass es keinen Sinn mehr zu haben schien.Merrick sah sie an, mit einem flüchtigen, fast hoffnungsvollen Blick.Verwirrt schloss sie den Mund wieder.Und er wandte sich ab.Mit einigen letzten Anweisungen an seinen Kutscher führte Merrick das große Tier an der Kutsche vorbei, setzte einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich geschmeidig in den Sattel.»Phipps wird sich gut um alle kümmern«, sagte er zu niemandem im Besonderen.»Er kennt die besten Gasthäuser und Grimes kennt die Straßen wie seine Westentasche.Das Wetter wird so schön bleiben, denke ich.«»Auf Wiedersehen, Sir!« Geoffs Stimme klang sehr dünn.»Ja, auf Wiedersehen, Sir«, ließ sich auch Mr.Frost vernehmen.Er und der Junge winkten.Merrick tippte mit der Reitpeitsche an seine Hutkrempe und gab dem Kastanienbraunen die Sporen.Das große Pferd fiel in den Trab und war binnen weniger Augenblicke mitsamt seinem Reiter fort.Geoff kletterte in die Kutsche und sah fast untröstlich aus.Mr.Frost folgte ihm.»Sei nicht traurig, Geoff«, tröstete er den Jungen.»Wir haben viel zu tun.«Geoff nickte, aber sein Blick war fest auf seine Schuhspitzen gerichtet.Madeleine neigte den Kopf und versuchte, ihm in die Augen zu sehen.Sie strich dem Jungen eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn.»Wirst du Mr.MacLachlan vermissen, mein Liebling?«Geoff schaute noch immer unverwandt auf den Boden der Kutsche und nickte.»Er ist interessant«, sagte der Junge.»Und es gibt ein paar Dinge.einige Dinge, die ich ihn gern fragen möchte.Er hat gesagt, ich darf das.Ihn Dinge fragen, meine ich.Wenn ich Fragen habe.«»Natürlich darfst du das.« Die Niedergeschlagenheit ihres Sohnes ließ Madeleine sich nur noch bedrückter fühlen.»Was wolltest du ihn denn fragen, mein Liebling?«Geoff zog die Schultern hoch.»Ich weiß nicht«, murmelte er.»Einfach nur ein paar Dinge.Ich habe es schon wieder vergessen.«Grimes rief Madeleines Kutscher etwas zu.Peitschenknallen war zu hören.Die große Kutsche wankte, dann fuhr sie an, das Pferdegeschirr klirrte.Im letzten Moment wandte Madeleine sich um und sah das schäbige kleine Gasthaus im Morgendunst verschwinden.Ein gutes Ende, dachte sie.Aber seltsamerweise fühlte es sich nicht an wie ein gutes Ende.In Wahrheit fühlte es sich.nun, ein wenig tragisch an.Als würde sie etwas Wichtiges zurücklassen.Aber vielleicht war es auch nur dieses Gasthaus, dieses Dorf.Es war der Ort, an dem ihre Ehe mit so viel Hoffnung begonnen und viel zu schnell mit einer Tragödie geendet hatte.Ihre Nerven lagen blank, seit sie in Gretna Green angekommen waren.Wieder hier zu sein, hatte so vieles aufgewühlt, an das sie nicht mehr denken wollte.Und sie schämte sich.Hatte sie wirklich die letzten dreizehn Jahre damit verbracht, Merrick die Schuld zu geben? Die Schuld für etwas, was letztlich ihr gemeinsames Versagen war? Welche Sünden Merrick auch immer auf sich geladen haben mochte - er hatte sie nicht verlassen.Nicht freiwillig.Wenn die letzten Tage das nicht gezeigt hatten, dann hatte die Schwester des Wirts dies umso deutlicher gemacht.Anfangs hatte die Wahrheit Madeleine krank gemacht, dann wütend.Ihr Vater hatte ihm das angetan.Und warum? Aus Stolz? Aus einer Laune heraus? Madeleine war plötzlich sehr froh, dass er tot war.Aber all das ließ bei ihr die Frage entstehen, was sonst noch Merrick ihr nicht gesagt hatte.Und sie fragte sich, warum.Warum trug er seine Narbe so gleichmütig? War ihr Vater schuld daran, dass er hinkte? Aber noch wichtiger war die Frage, ob es nur sein starrsinniger Stolz war, der ihn davon abhielt, es ihr zu sagen? Oder suchte auch er nur nach einem Sündenbock, dem er die Schuld in die Schuhe schieben konnte?Kapitel 18Verzagtes Herz im schwachen Leibbuhlt nimmermehr ein schönes Weib.Drei Tage nach dem abrupten und wenig verheißungsvollen Aufbruch seines Bruders aus Gretna Green stand Sir Alasdair MacLachlan hoch oben auf dem nach Südosten gelegenen Erkerturm seiner Burg und schaute über den funkelnden See angestrengt in die Ferne.Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ließ sich den Wind um die Nase wehen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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