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.Aber vergessen ist das noch nicht.«Bruder Leander blieb stehen und der Rest der Gruppe folgte seinem Beispiel.Außer Kronstein und Leander gehörten noch der Rest des Bodenteams – abgesehen von DiStefano und Naderw – sowie drei weitere Olvanorer-Brüder aus dem Camp dazu.»Da kommen sie«, stellte Bruder Leander fest und deutete zwischen die nahen Felsen.Auf den ersten Blick konnte Kronstein nichts erkennen.Nicht einmal, nachdem Norbert Gento ihm sein Sichtgerät ausgeliehen hatte.Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.Neetrass!Eine Gruppe von einem Dutzend Planetarier näherte sich mit unglaublicher Langsamkeit.Sie waren durch die Zeichnung ihrer Panzer kaum von der Umwelt zu unterscheiden und wirkten auf den ersten Blick wie verstreute Felsbrocken.»Es ist eine ausgesprochen große Ehre, dass er Sie persönlich so schnell zu empfangen wünscht«, sagte Leander.»Was haben Sie getan, um bei ihm eine derartige Wertschätzung zu genießen?«»Ich habe keine Ahnung.Unser erstes und einziges Gespräch bestand mehr oder weniger darin, dass ich mich vorgestellt habe und…«»Sie haben Ihren Namen genannt?«, hakte Leander nach.»Ja«, nickte Kronstein.»Das wird von Neetrass manchmal als Ausdruck von Vertrautheit gesehen oder auch als ein Angebot, aufeinander zuzugehen.Neetrass vertrauen sich untereinander ihre Namen oft erst nach jahrelanger Bekanntschaft an.«»Vielleicht hätte man mir das vorher sagen sollen«, sagte Kronstein etwas eingeschnappt.»Schließlich hätten die Neetrass meine Vorstellung auch als Aufdringlichkeit betrachten können.«Leander lächelte listig.»Ich weiß, das Risiko bestand.Ich zum Beispiel habe Ayre bis heute nicht meinen Namen offenbart, weil der Sitte nach dies eigentlich von seiner Seite aus geschehen müsste – betrachtet man ihn so, wie er sich selbst sieht.Als Ranghöheren nämlich.«Kronstein war perplex.»Dann haben Sie mich bewusst dem Risiko ausgesetzt, dass ich mich daneben benehme?«»Verzeihen Sie mir, Lieutenant.Aber in dem Fall wären Sie es gewesen, der sich daneben benommen hätte – nicht einer von uns, wodurch unsere weitere Arbeit auf Aldrin sofort in Frage gestellt worden wäre.Unsere Bemühungen einer vertieften Kontaktaufnahme stecken seit einiger Zeit irgendwie fest und Ihnen verdanken wir vielleicht jetzt, dass es weitergeht.«Kronstein wandte sich an Bruder Guillermo und meinte schmunzelnd: »Ich kann es nicht fassen! Ich dachte, Ihr Orden würde aus pazifistisch eingestellten Wissenschaftlern bestehen – und jetzt muss ich feststellen, dass er von intriganten Manipulatoren durchsetzt ist.«»Übertreiben Sie da nicht ein bisschen, Lieutenant?«»Aber nur ein bisschen.«»Hauptsache ist doch, dass Sie den Neetrass gegenüber offensichtlich den richtigen Ton getroffen haben«, mischte sich Bruder Leander wieder ein.»Das kommt allen zu Gute.Und jetzt lassen Sie Ihre diplomatische Ader bitte noch einmal aktiv werden, Lieutenant.Einen Fremden im Freien zu empfangen ist eine hohe Ehre.Normalerweise verlässt ein Neetrass nur sehr ungern seine Wohnhöhle – und ein Mitglied im Rat der Weisesten wie Ayre eigentlich überhaupt nicht.«Die Neetrass näherten sich weiter.In einem Abstand von etwa zwanzig Metern machte die Neetrass-Gruppe Halt.Einer von ihnen trat vor.Es handelte sich um ein ziemlich großes Exemplar dieser Spezies.Kronstein blickte auf das Display seines Ortungsgerätes.Die telemetrische Vermessung des Neetrass ergab, dass er mit einer Wahrscheinlichkeit von über neunzig Prozent identisch mit jenem Individuum war, das Kronstein während der ersten Kontaktaufnahme auf dem Hauptschirm der L-1 gesehen hatte.»Seid gegrüßt, Freunde unserer Freunde«, sagte der Neetrass.Kronstein bemerkte ein Übersetzungsmodul irdischer Herkunft, das dem Neetrass an einem Riemen um den Hals hing und ihm offenbar von den Olvanorern zur Verfügung gestellt worden war.Der Neetrass bewegte sich bedächtig noch ein paar Schritte weit auf die Gruppe der Menschen zu.»Mein Name lautet Ayre.Ich verkünde hiermit öffentlich und unwiderruflich meine Individualbezeichnung und erwidere damit die Geste desjenigen, dessen Namen auszusprechen ich als Geste der Freundschaft die Erlaubnis bekommen habe!«Im nächsten Moment verfielen sämtliche Neetrass in einen Chor dumpfer, sehr tiefer Brummlaute.Kronstein spürte plötzlich ein unangenehmes Drücken in der Magengegend, fast so, als ob man direkt neben einem Basslautsprecher stünde, der ein riesiges Stadion zu beschallen hatte.Nach ein paar Sekunden war es vorbei.Dann ergriff wieder Ayre das Wort.»Wir brauche Ihre Hilfe«, erklärte das Mitglied im Rat der Weisesten.Kronstein war etwas irritiert darüber, dass sich diese Anfrage nun zunächst einmal direkt an ihn richtete und nicht an Bruder Leander und seine Olvanorer, die ja schon seit Jahren auf Aldrin ihre Station betrieben.»Ich bin überzeugt davon, dass die Mitglieder des auf Ihrem Planeten stationierten Forschungscamps Sie in jeder Hinsicht unterstützen würden«, wich Kronstein aus.»Es heißt, dass Ihre Spezies über die Geheimnisse der Lebensbausteine Bescheid wüsste.«»Antworten Sie nicht«, raunte Bruder Leander dem Ortungsoffizier zu.Der Olvanorer hatte dabei seinen Translator abgeschaltet.»Wieso nicht?«, fragte Kronstein, der sein Gerät ebenfalls abschaltete.»Ich habe schon seit Längerem den Verdacht, dass die Neetrass hinter gentechnischem Wissen her sind wie der Teufel hinter der armen Seele.Vor einem halben Standardjahr haben Händler von den Armstrong-Monden hier versucht, entsprechende Datenbanken auf Aldrin an den Mann zu bringen.Sie scheiterten nur, weil sie sich offenbar diplomatisch etwas ungeschickt anstellten.«»Das wäre ein Verstoß gegen sämtliche Bestimmungen«, meinte Kronstein.»Wir sind in Not und brauchen das Wissen Ihrer Spezies«, erklärte Ayre, der seinen eigenen Translator offenbar so konfiguriert hatte, dass er auch noch aus einiger Entfernung Sprachmaterial so auswerten konnte, dass er in der Lage war, den Bedeutungsgehalt zu erfassen.»Es ist etwas geschehen, was wir nicht zu erklären vermögen.Ein Einäugiger ist geboren worden! Und das um hundert Jahre zu früh.Das ist noch nie geschehen und macht uns große Angst.Denn wenn dies kein Einzelfall bleibt, bedeutet es das Ende der Neetrass.«*Rena Sunfrost registrierte beiläufig, dass Yasuhiro von Schlichten die Brücke betreten hatte.Er nahm seinen Platz an einer freien Konsole ein.Rechts neben ihm standen Raynor Schmitz und Alexander Gawuljan, die beiden Astronomen der EAGLE-Station, und diskutierten lebhaft ein paar Messwerte, die widersprüchlich interpretiert werden konnten.Kemmo Dambison – von Schlichtens rechte Hand – war ebenfalls anwesend, denn nun trat die Mission in die entscheidende Phase.Seit Stunden schon bremste die STERNENKRIEGER ab, um nun in gemächlicher Geschwindigkeit auf den Planeten Collins zuzufliegen.»Unter Beibehaltung des gegenwärtigen Kurses haben wir etwa zwei Stunden Zeit, SEETEE SHOCK 005 abzufeuern und ins Ziel zu bringen, ohne die kritische Grenze zu überschreiten«, meldete Rudergänger John Taranos.»Dann bremsen Sie bitte noch etwas stärker ab, Lieutenant Taranos«, forderte Rena Sunfrost den Piloten der STERNENKRIEGER auf
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