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.Tante Chloe und ich haben alles besprochen.Ich sagte, sie sollte keine Angst haben.Ich werde mich darum kümmern und Vater die Hölle heiß machen, wenn er es nicht tut.«»Oh, junger Herr, wir dürfen nicht so über Euren Vater sprechen!«»Zum Teufel, Onkel Tom, ich meine es doch nicht böse!«»Und nun, junger Herr«, sagte Tom, »bleibt ein guter Junge.Denkt daran, wie viele Herzen auf Euch hoffen.Haltet Euch an Eure Mutter.Seid nicht so töricht, zu denken, Ihr seid zu groß, um noch auf sie zu hören.Es gibt so alberne Jungens.Ich sage Euch, junger Herr, manche Dinge gibt uns der Herrgott zweimal, aber eine Mutter gibt er uns nur einmal.Ihr werdet nie wieder so eine gute Mutter erleben, und wenn Ihr hundert Jahre alt werdet.Also haltet Euch an sie und dann wachst heran und werdet ihr ein Trost, nicht wahr?«»Ja, gewiß, Onkel Tom«, sagte Georg ernsthaft.»Und achtet auf Eure Reden, junger Herr.Junge Leute in Eurem Alter sind oft übermütig, das liegt in ihrer Natur, aber ein junger Herr gebraucht keine unehrerbietigen Ausdrücke gegen seine Eltern.Ihr nehmt mir das nicht übel, junger Herr?«»Nein, gewiß nicht, Onkel Tom.Du hast mir immer gute Ratschläge gegeben.«»Das liegt am Alter, wißt Ihr«, sagte Tom und streichelte dem Knaben den schönen lockigen Kopf mit seiner groben harten Hand.Aber seine Stimme war so sanft wie die einer Frau.»Ich sehe die Gaben, die in Euch liegen.Oh, junger Herr, Ihr habt doch alles – Bildung, Lesen und Schreiben.Ihr werdet zu einem großen, klugen und guten Mann heranwachsen.Alle Leute auf dem Hofe und Eure Eltern werden stolz auf Euch sein.Werdet ein guter Herr wie Euer Vater, und werdet ein Christ wie Eure Mutter.Gedenkt des Allmächtigen in den Tagen Eurer Jugend.«»Ich will gewiß gut sein, Onkel Tom, das verspreche ich dir«, sagte Georg.»Erstklassig, weißt du; und gib den Mut nicht auf.Ich hole dich zurück.Ich habe Tante Chloe heute morgen schon gesagt, wenn ich groß bin, baue ich dir ein neues Haus mit einem Teppich im Wohnzimmer.Du sollst noch gute Zeiten haben.«Haley trat jetzt an die Wagentür mit den Handschellen in der Hand.»Mr.Haley«, wandte sich Georg zu ihm, und stieg mit einer Miene großer Überlegenheit aus dem Wagen.»Ich werde es den Eltern sagen, wie Sie Onkel Tom behandeln!«»Von mir aus«, erwiderte der Händler.»Sie sollten sich was schämen, Ihr Leben lang Männer und Frauen aufzukaufen und sie wie das liebe Vieh in Ketten zu legen.Es muß ein feines Geschäft sein.«»Solange Ihr feinen Leute noch Männer und Frauen kauft, bin ich nicht schlechter.Menschen zu verkaufen ist nicht schlimmer, als Menschen zu kaufen.«»Wenn ich groß bin, werde ich weder das eine noch das andere tun.Ich schäme mich heute, daß ich ein Kentuckier bin.Früher war ich immer stolz darauf.« Und Georg saß aufrecht auf seinem Pferd und blickte mit einer Miene um sich, als müßte alle Welt tief beeindruckt von seiner Meinung sein.»Dann leb' wohl, Onkel Tom, halte die Ohren steif«, sagte Georg.»Lebt wohl, junger Herr«, erwiderte Tom und blickte ihn zärtlich und bewundernd an.»Der Allmächtige beschütze Euch.Kentucky hat nicht viele Euresgleichen«, sagte er mit überströmendem Herzen, als das knabenhafte offene Gesicht seinen Blicken entschwand.Er ritt fort, und Tom sah ihm nach, bis der letzte Hufschlag verklang, als letzter Ton, als letzter Anblick seiner Heimat.Aber über seinem Herzen spürte er die warme Stelle, wo die jungen Hände den kostbaren Dollar verborgen hatten.Tom preßte sich die Hand aufs Herz.»Ich will dir was sagen, Tom«, sagte Haley, als er zum Wagen trat und die Handschellen hineinwarf.»Ich will im Guten mit dir anfangen, wie ich es immer mit meinen Niggern mache.Darum sage ich dir von Anfang an: Benimm dich gut, dann behandle ich dich gut.Ich bin nicht hart mit meinen Niggern.Ich versuche es immer im Guten.Sei du vernünftig und spiel mir keinen Streich, denn da kenn ich mich aus bei euch, das nützt dir gar nichts.Wenn ein Nigger ruhig ist und keine Mucken hat, dann hat er es gut bei mir.Will er aber nicht hören, dann ist es seine Schuld.Dann kann ich nichts dafür.«Tom beruhigte Haley, daß er nicht beabsichtige, Reißaus zu nehmen.Tatsächlich war es verlorene Liebesmühe und eine ganz überflüssige Ermahnung an einen Mann mit solchen Fußfesseln.Aber Mr.Haley hatte es sich angewöhnt, die Beziehungen zu seiner Ware mit derartigen kleinen Ermahnungen anzuknüpfen, die ihm dazu angetan schienen, Heiterkeit und Vertrauen zu verbreiten, um sich später alle unangenehmen Scherereien zu ersparen.Und so sagen wir Onkel Tom fürs erste Lebewohl, um uns den anderen Charakteren dieses Buches zuzuwenden.11.KapitelDas Eigentum wird aufsässigAn einem regnerischen, späten Nachmittag stieg ein Reisender vor der Tür eines kleinen Gasthauses im Dorf N.in Kentucky ab.In der Wirtsstube fand er eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft beisammen, die durch das schlechte Wetter in diesen Hafen verschlagen war und nun das übliche Bild einer solchen Versammlung bot.Große, hochgewachsene starkknochige Kentuckier in bunten Jagdhemden, ihre langen Glieder unbekümmert mit jener Schlaksigkeit ins Zimmer streckend, die diesem Schlage eigen ist.Die Jagdbüchsen in der Ecke, die Schrotbeutel, die Taschen fürs Wildbret, Jagdhunde und kleine Negerknaben in buntem Durcheinander in allen Winkeln, das war ein charakteristisches Bild.An jeder Seite des Kamins saß im Stuhl zurückgelehnt solch ein langbeiniger Herr; den Hut auf dem Kopf und die schmutzigen Stiefel seelenruhig auf den Kaminsims gelehnt.In eine solche Gesellschaft der Freien und Franken geriet also unser Reisender.Er war ein kurzer, untersetzter Mann, sorgfältig gekleidet, mit einem runden, gutmütigen Gesicht, eine gewisse, etwas fahrige Umständlichkeit lag in seinem Wesen.Um seine Reisetasche und seinen Regenschirm zeigte er sich ziemlich besorgt, er brachte sie eigenhändig herein, alle Hilfeleistungen der verschiedenen Diener hartnäckig zurückweisend
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