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.«»Oh, danke.« Ich nahm ihm das Glas ab und nippte davon.»Siehst du, ich wusste, du würdest ihn mögen«, las er mir vom Gesicht ab.»Was du alles weißt …« Ich verdrehte die Augen.»Aber mach dich zur Abwechslung doch mal nützlich und sag mir, welchen Film wir ansehen.«»Fight Club.Ist das in Ordnung?«Fight Club? Nun ja, tröstete ich mich, waren auch die Umstände nicht die besten, so war wenigstens der Film eine gute Wahl.Ich nickte Elyas zu, und er sprang sofort auf, um sich am DVD-Player zu schaffen zu machen.Als der Vorspann den Flachbildschirm erhellte, schaltete Elyas das Licht im Wohnzimmer aus und steuerte auf das Sofa zu.Mit einem Grinsen, das eine böse Vorahnung in mir aufkommen ließ, setzte er sich dicht an meine Seite und legte den Arm auf die Sofalehne hinter meinem Kopf.Ich knurrte, rutschte ein bisschen von ihm weg und verkreuzte die Arme.Gemächliches Tempo war für Elyas offenbar ein Fremdwort – und das in jeder Beziehung.Er neigte den Kopf in meine Richtung und flüsterte mir zu.»Hast du mich vermisst?«Ja.»Elyas, die Welt dreht sich nicht nur um dich«, entgegnete ich stattdessen und blickte auf den Fernseher.»Ich sehe das als ein Ja«, schmunzelte er.»Ich habe dich auch vermisst, Schatz.«Eigentlich war ich ein Gegner von physischer Gewalt, doch Elyas ließ meine Ansichten ins Wanken geraten.Ich musste drei Mal tief durchatmen, um mich unter Kontrolle zu halten.Im Anschluss beschloss ich, ihn zu ignorieren.Für die Dauer von einer halben Stunde funktionierte das auch wunderbar.Doch je weiter der Film voranschritt, desto schwieriger wurde es.Die Fernsehgeräusche wurden dauerhaft von Alex‘ leisem Knabbern untermalt.Wenn Alex nervös war, musste sie immer etwas essen.Und offensichtlich war sie in diesem Moment sehr nervös.Sie und Sebastian waren sich nicht einen Zentimeter näher gekommen, was ich von Elyas und mir inzwischen leider nicht mehr behaupten konnte.Jede Minute, die verstrich, nutzte er, um einen weiteren Millimeter an mich heran zu rutschen.Unauffällig, versteht sich.Hätte ich den Kopf nach links in seine Richtung gedreht, hätte meine Nase fast seine Wange berührt – aber das natürlich nur, wenn er seinen Blick ausnahmsweise auf den Fernseher und nicht auf mich gerichtet hätte.Ich dagegen hatte seit Beginn des Films nichts an meiner Körperhaltung geändert, abgesehen davon, dass ich mich immer mehr verkrampfte.Aber da Körpersprache zu lesen offenbar überhaupt nicht sein Talent war, interessierte ihn das natürlich herzlich wenig.Mittlerweile blieben mir auch kaum noch Fluchtmöglichkeiten.Ich saß wirklich bald auf Sebastians Schoß.Man konnte sagen, dass ich mich leicht unbehaglich fühlte.Ganz im Gegensatz zu Elyas, der wie gewohnt selbstbewusst an die Sache – in diesem Fall mich – heranging.Ich konnte sogar seine Körperwärme spüren.Zunächst nur an meiner Seite, doch sie schien sich immer weiter auszubreiten.Genauso wie sein Geruch.Anfangs hatte ich ihn kaum wahrgenommen, doch inzwischen roch ich nichts anderes mehr.Als Elyas dem noch eins draufsetzte und den Kopf so zur Seite neigte, dass ich seine Stirn an meinen Haaren spüren konnte, wurde es mir endgültig zu viel.»Wenn du näher an Sebastian sitzen möchtest, dann können wir gerne Plätze tauschen!«Elyas schmunzelte.»Ehrlich gesagt finde ich es gerade sehr gemütlich, so wie es ist …«»Ja, das sehe ich!«Da er anscheinend nicht im Traum daran dachte, seine Position zu verändern, übernahm ich das Ruder kurzerhand selbst und stand auf.Elyas‘ Augen folgten mir skeptisch, als ich über seine Beine stieg und mich auf seiner anderen Seite wieder niederließ, wo es mittlerweile ziemlich viel Platz gab.Der Abstand zu ihm reichte für meinen Geschmack trotzdem noch nicht aus, aber immerhin trennten uns nun mindestens zwanzig Zentimeter.Elyas‘ Stirn war über meinen Umzug immer noch in Falten gelegt, bis er schließlich seufzte.»Tja, Sebastian«, sagte er.»Sieht ganz danach aus, als müssten jetzt wir beide miteinander kuscheln.«»Alter, wenn du mir auch nur einen Millimeter näher kommst!«, drohte dieser und brachte mich zum Lachen.Entspannt lehnte ich mich zurück und konnte mir nun endlich in aller Ruhe den Film ansehen.Zu meiner Überraschung machte Elyas keinerlei Anstalten, die Lücke zwischen uns wieder zu schließen.Der Film allerdings schien ihn genauso wenig zu interessieren wie zuvor.Sein Blick war einzig und allein auf mich gerichtet, und man konnte wahrhaft nicht behaupten, dass er sich um Heimlichkeit bemühte.Wie konnte er nur ein derartiges Selbstbewusstsein an den Tag legen? Ich hätte niemals den Mut aufgebracht, jemanden so offensichtlich zu beobachten.Er dagegen tat es einfach und schämte sich nicht im Geringsten.Aber wahrscheinlich war das ein ganz normales Verhalten, wenn man so aussah wie er.Die Bestätigung – in seinem Fall Hochglanz-Ischen – kam täglich von selbst.Und Männer definierten sich nun einmal über drei Dinge: Schwanzlänge, Frauen und Statussymbole.Genau in dieser Reihenfolge.Nichtsdestotrotz gefiel mir mein neuer Sitzplatz um Längen besser als der alte.Was er jedoch leider erschwerte, war die Aufgabe, Sebastian im Blick zu behalten.Andauernd musste ich an Elyas vorbeischielen, was dieser offenbar falsch interpretierte, denn er schenkte mir jedes Mal ein Lächeln.Als ich gerade wieder an Grinse-Elyas vorüber lugte, wurde ich Zeuge einer der süßesten Dinge, die ich je gesehen hatte.Sebastian hob seine auf dem Oberschenkel liegende Hand immer wieder ein Stückchen an, nur um sie dann doch wieder sinken zu lassen.Das ging eine ganze Weile so und ich feuerte ihn innerlich nahezu an.Trau dich! Bitte, tu‘s für mich!Und irgendwann traute er sich tatsächlich.Ganz unsicher näherte er sich Alex‘ kleinem Händchen, das sie auf ihrem Schoß abgelegt hatte.Bei mir kribbelte allein schon beim Zusehen alles; so ein süßes Verhalten erwartete man einfach nicht von einem vierundzwanzig jährigen Mann.Wieso konnte Elyas nicht auch so sein?Also … Mal abgesehen davon, dass er selbst wenn er so wäre, niemals eine Chance bei mir hätte.Völlig ausgeschlossen.Genau.Punkt.Nein.Ausrufezeichen!Wo war ich stehen geblieben? Ach ja … bei Alex.Im Stillen appellierte ich an Sebastian, jetzt bloß keinen Rückzieher zu machen und drückte die Daumen.Zentimeter für Zentimeter fieberte ich mit.Und dann passierte es: Er erreichte Alex‘ Hand und umfasste sie mit seiner.Ich hatte Mühe und Not, dass ich nicht lauthals quiekte.Das war so niedlich! Als Alex ihre Finger spreizte, um seine Hand schüchtern entgegenzunehmen, lehnte ich mich lächelnd zurück.Die letzten Zweifel an Sebastians Gefühlen waren nun endgültig ausgeräumt.Elyas, der sich ganz dem Anschein nach über mein Verhalten wunderte, folgte schließlich meinem Blick.Als er den Grund für meine Gefühlsregung entdeckte, sah ich ihn für einen Moment ebenfalls lächeln.Völlig zufrieden mit der Welt nahm ich mir mein Glas Wein, nippte genüsslich daran und machte es mir gemütlich.Für einen Augenblick fühlte ich mich rundherum wohl.Zumindest so lange, bis ich plötzlich wieder Elyas‘ Arm auf der Lehne hinter mir spürte und ein verführerisches Lächeln seine Mundwinkel umspielte.Oh Mann.Es wäre auch zu schön gewesen.Aber wenigstens ließ er dieses Mal noch einen kleinen Abstand zwischen uns.Man musste es positiv sehen: Er machte Fortschritte.Und damit war er nicht der Einzige.Auch Alex hatte Sebastians Annäherung neuen Mut gemacht.Denn als sie sich eine Weile später nach vorne beugte, um nach ihrem Getränk zu greifen, setzte sie sich beim Zurücklehnen ein bisschen näher an Sebastian heran.Eigentlich wäre das der optimale Zeitpunkt gewesen, die beiden allein zu lassen, doch die Uhr zeigte mir leider erst kurz nach Zehn an
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