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.Wieder einmal würde Victor nun das Zünglein an der Waage sein, wie er es schon 1983 in der Frage des Börsenganges gewesen war.Damals hatte er gegen Ronald gestimmt und sich an Clarks Seite gestellt.Obwohl der Börsengang unbestreitbar ein Erfolg gewesen war, hatte Ronald immer noch das Gefühl, Victor habe seine akademische Integrität verkauft.Victor legte Ronalds Nachricht mitten auf die Löschblattunterlage.»Was noch?« fragte er.Bevor Colleen antworten konnte, ging die Tür auf, und VJ streckte den Kopf herein.Ob jemand Philip gesehen habe, wollte er wissen.»Vorhin in der Cafeteria«, antwortete Colleen.»Falls ihn jemand sieht, sagt ihm doch«, bat VJ, »daß ich hier bin!«»Klar«, versprach Colleen.»Ich bleibe in der Nähe«, verkündete VJ.Victor winkte ihm geistesabwesend zu; er fragte sich immer noch, was er Ronald sagen sollte.Er war sicher, daß sie jetzt Kapital brauchten, nicht erst im nächsten Jahr.VJ schloß die Tür hinter sich.»Keine Schule?« fragte Colleen.»Frühjahrsferien«, sagte Victor.»So ein außergewöhnliches Kind«, meinte Colleen.»So anspruchslos.Wenn mein Sohn hier wäre, würde er mir ständig am Rockzipfel hängen.«»Meine Frau ist anderer Meinung«, sagte Victor.»Sie glaubt, daß VJ irgendein Problem hat.«»Das ist schwer vorstellbar«, erwiderte Colleen.»VJ ist so höflich, so erwachsen.«»Vielleicht sollten Sie sich mal mit Marsha unterhalten.« Victor streckte die Hand aus; er wollte, daß es weiterging.»Was ist das nächste?«»Entschuldigung«, sagte Colleen.»Das hier ist die Telefonnummer von Jonathan Marronetti, Gephardts Anwalt.«»Wie schön!« George Gephardt war Personalleiter bei Fertility Inc.; bis vor drei Jahren hatte er die Einkaufsabteilung bei Chimera geführt.Zur Zeit war er beurlaubt, während das Verschwinden von über einhunderttausend Dollar bei Fertility Inc.untersucht wurde.Peinlicherweise war es ausgerechnet das Finanzamt gewesen, das entdeckt hatte, daß Gephardt die Gehaltsschecks eines verstorbenen Mitarbeiters kassierte.Als ihm das zu Ohren gekommen war, hatte Victor unverzüglich eine Prüfung der Chimera-Einkaufsrechnungen des Mannes aus dem Zeitraum zwischen 1980 und 1986 angeordnet.Seufzend schob Victor die Nummer des Anwalts hinter Ronalds Nachricht.»Was dann?«Colleen blätterte die restlichen Nachrichten durch.»Das sind wohl alle wichtigen.Den Rest kann ich selbst erledigen.«»Fertig?« Victor konnte es offensichtlich nicht glauben.Colleen stand auf und streckte sich.»Nachrichten gibt's weiter keine.Aber Sharon Carver wartet; sie will Sie sprechen.«»Können Sie das nicht erledigen?«»Sie verlangt Sie«, sagte Colleen.»Hier ist ihre Akte.«Victor brauchte die Akte nicht, aber er nahm sie trotzdem und legte sie auf seinen Schreibtisch.Über Sharon Carver wußte er Bescheid.Sie hatte als Tierpflegerin in der Entwicklungsbiologie gearbeitet, bevor ihr Vertrag »wegen Vernachlässigung der Dienstpflichten« beendet worden war.»Lassen Sie sie warten!« wies Victor sie an und stand auf.»Ich rede mit ihr, wenn ich mit Ronald gesprochen habe.«Er verließ sein Zimmer durch den hinteren Ausgang und machte sich auf den Weg zum Büro seines Partners.Vielleicht würde Ronald sich in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht vernünftig zeigen.Als er um die Ecke bog, sah er eine vertraute Gestalt, die rückwärts aus einer Tür kam und einen Wagen hinter sich herzog.Es war Philip Cartwright, einer der Behinderten, die Chimera eingestellt hatte und ihren Fähigkeiten entsprechend beschäftigte; sie waren allesamt wertvolle Mitarbeiter.Philip erledigte Hauswarts- und Botenarbeiten, und er war vom ersten Tag an bei allen beliebt gewesen.Zu VJ hatte er im Laufe der Jahre eine besondere Zuneigung entwickelt und viel Zeit mit ihm verbracht, besonders ehe für VJ die Schule begonnen hatte.Die beiden waren ein merkwürdiges Paar.Philip war ein großer, kräftig gebauter Mann mit schütterem Haar, eng zusammenstehenden Augen und einem breiten Nacken, der gleich hinter seinen Ohren schräg abfallend in die Schultern überging.Seine langen Arme endeten in spatenförmigen Händen, deren Finger alle gleich lang waren.Als Philip Dr.Frank erblickte, erstrahlte er in einem breiten Grinsen des Erkennens und zeigte dabei einen Mundvoll kantiger Zähne.Der Mann hätte furchterregend sein können, aber er war ein so freundlicher Mensch, daß sein Benehmen sein Äußeres überwog.»Guten Morgen, Mr.Frank!« sagte Philip.Seine Stimme klang überraschend kindlich bei seiner Größe.»Guten Morgen, Philip!« erwiderte Victor seinen Gruß.»VJ ist hier irgendwo.Er sucht Sie.Er wird die ganze Woche hier sein.«»Das freut mich«, sagte Philip aufrichtig.»Ich schaue gleich, wo er ist.Danke!«Victor sah ihm nach, als er mit seinem Wägelchen davoneilte, und er wünschte, alle Mitarbeiter bei Chimera wären so zuverlässig wie Philip.In Ronalds Büro angekommen, das dem seinen wie ein Spiegelbild glich, begrüßte Victor die Sekretärin mit einem »Hallo!« und fragte sie, ob ihr Chef zu sprechen sei.Sie ließ Victor ein paar Minuten warten, bevor sie ihn hineinbat
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