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.«»Mit dem VCU? Ich kann den Korruptionsfahndern nichts über unsere Untersuchung erzählen.«»Ich bitte dich auch nicht darum.Arbeite bloß mit den VCU zusammen, um den Mord an Newman aufzuklären.Und finde Lockhart.«»Und was dann? Wenn wir sie nicht finden können? Was wird dann aus meinen Ermittlungen?«»Ich weiß es nicht, Brooke.Im Moment sind die Teeblätter sehr schwer zu lesen.«Brooke stand auf und blickte aus dem Fenster.Schwere, düstere Wolken hatten den Tag fast zur Nacht gemacht.Sie sah ihr Spiegelbild und das von Fisher in der Scheibe.Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen, und Brooke bezweifelte, das er sich in diesem Moment nur für ihre wohlgeformten Beine interessierte, die unter dem knielangen Rock hervorschauten.Als Brooke am Fenster stand, drang ein Geräusch an ihre Ohren, das sie normalerweise nicht hörte: das »Weiße Rauschen«.In empfindlichen Regierungsgebäuden waren Fenster potentielle Schwachstellen für wertvolle Informationen, insbesondereGesprochenes.Um diese Lecks abzudichten, waren Störsendern angebracht worden, die den Klang von Stimmen verzerrte, damit jene, die draußen an ausgeklügelten Abhörgeräten lauerten, nur ein Zischen empfingen.Die Störsender gaben ein Geräusch ab, das dem eines kleinen Wasserfalls ähnelte.Wie den meisten anderen, die in solchen Gebäuden arbeiteten, war Brooke das Hintergrundgeräusch in Fleisch und Blut übergegangen.Nun aber hörte sie es mit überraschender Deutlichkeit.War das ein Zeichen dafür, daß sie auch andere Dinge wahrnehmen sollte? Dinge, die man als Mensch täglich sah, ohne darüber nachzudenken? Die man als das hinnahm, was sie zu sein vorgaben? Sie drehte sich zu Fisher um.»Danke für das Vertrauensvotum, Paul.«»Deine Laufbahn war bisher geradezu sensationell.Aber bei einem öffentlichen Arbeitgeber ist es in einer Hinsicht oft so wie beim privaten: Das >Was-hast-du-in-letzter-Zeit-für-mich-getan?Faithdu solltest lieber deinem Taufnamen Ehre machen, statt deinen teuflischen Trieben nachzugeben.Dad und ich gegen den Rest der Welte.Er hat mich in mein schönstes Kleid gesteckt und bei allen möglichen Geschäftspartnern mit seiner süßen Tochter angegeben.Ich nehme an, die Leute haben gedacht, wenn dieser Bursche ein so liebes kleines Mädchen hat, kann er unmöglich eine Niete sein.Als ich sechzehn war, habe ich ihm sogar bei seinen Geschäften geholfen.Ich bin schnell erwachsen geworden.Ich nehme an, daher habe ich auch meine große Klappe und mein Rückgrat.Ich habe gelernt, mit den Füßen zu denken.«»Das ist wirklich eine alternative Erziehung«, sagte Lee.»jetzt verstehe ich, daß sie dir beim Lobbyismus so sehr weitergeholfen hat.«Faiths Augen wurden feucht.»Wenn wir zu einer Besprechung unterwegs waren, hat Dad immer gesagt: >Diesmal geht es um etwas ganz Neues, mein Schatz.Ich spüre es genau, und zwar hier.< Dann hat er die Hand auf sein Herz gelegt.>Ich tue alles nur für dich, meine Kleine.Weil dein Dad dich lieb hat.< Und ich habe es ihm jedesmal geglaubt, verdammt.«»Hört sich so an, als hätte er dir am Ende doch weh getan«, sagte Lee leise.Faith schüttelte stur den Kopf.»Er hat die Leute ja nicht übers Ohr gehauen.Er war kein krummer Hund oder so was.Er glaubte wirklich daran, seine Ideen umsetzen zu können.Aber es ging immer wieder schief - und deshalb mußten wir immer wieder verschwinden.Es war nicht so, als hätten wir nie Geld verdient.Aber wir haben oft in unserem Wagen schlafen müssen.Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie oft Dad sich an die Hintertür eines Restaurants geschlichen hat und kurz darauf mit irgendwas zu futtern wieder rauskam.Er hat es den Köchen abgeschwatzt.Dann saßen wir auf dem Rücksitz und haben gegessen.Er hat zum Himmel raufgeschaut und mir die Sternbilder erklärt.Er hatte nicht mal die Mittelschule abgeschlossen, aber über die Sterne wußte er alles.Er sagte, er wäre ihnen in seinem Leben genug nachgejagt.Wir saßen bis tief in die Nacht da, und er erzählte mir, daß es uns bald besser gehen würde.«»Er war offenbar ein Mann, der gewußt hat, wie man sich durchschlägt.Vermutlich wäre er ein guter Privatdetektiv geworden.«Faith lächelte bei der Erinnerung.»Manchmal sind wir zusammen in eine Bank gegangen.Fünf Minuten später kannte er alle Leute mit Namen, trank Kaffee mit ihnen und unterhielt sich mit dem Geschäftsführer, als würde er ihn sein Leben lang kennen.Wenn wir dann rausgingen, hatte er ein Empfehlungsschreiben dabei - und eine Liste mit den Namen wohlhabender Einwohner, die er abklapperte.Er hatte eine besondere Art.Alle mochten ihn.Bis sie ihr Geld los waren.Das Wenige, das wir hatten, haben wir auch immer verloren.In dieser Hinsicht nahm Papa es sehr genau.Er hat immer sein eigenes Geld mit reingesteckt.Im Grunde war er kein übler Kerl.«»Hört sich so an, als würde er dir fehlen.«»Sehr«, sagte Faith.Sie schloß die Augen.Tränen liefen ihr über die Wangen.Lee zog eine Serviette aus dem Spender und drückte sie ihr in die Hand.Sie wischte sich die Augen ab.»Tut mir leid«, sagte sie.»Eigentlich habe ich noch nie richtig mit jemandem darüber gesprochen.«»Ist schon gut, Faith.Ich kann zuhören.«»In Danny Buchanan habe ich meinen Vater wiedergefunden«, sagte sie und räusperte sich.Ihre Augen wurden groß.»Er hat die gleiche Art.Den Charme der Iren.Irgendwie hat er es immer geschafft, daß jeder für ihn zu sprechen ist.Er kennt jeden Trick, kennt sich auf allen Gebieten aus.Zieht nie den Schwanz ein.Er hat mir eine Menge beigebracht.Nicht nur über den Lobbyismus.Auch über das Leben.Er hatte es als Kind auch nicht leicht.Wir hatten viel gemeinsam.«Lee lächelte.»Dann bist du also wegen der Masche deines Vaters zum Lobbyismus in Washington gekommen?«»Manche würden sogar sagen, mein Berufsbild hätte sich nicht geändert
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